Toter Winkel: Unfallrisiko beim Abbiegen / TÜV Rheinland: Schulterblick ist vorgeschrieben / Technische Hilfe für Lkw und Bus noch nicht ausgereift
(ots) - Trotz Schulterblick und Beobachtung der Seitenspiegel
werden an Kreuzungen und Ampeln immer wieder Zweiradfahrer oder
Fußgänger von Pkw-, Bus- oder Lkw-Fahrern übersehen. Grund ist der
tote Winkel, der sich durch die Ausrichtung der Spiegel und die
Bauart ergibt - je größer das Fahrzeug, desto größer ist meist der
tote Winkel. Vor allem Zweiradfahrer postieren sich an roten Ampeln
auch neben anderen Verkehrsteilnehmern oder versuchen, sich an ihnen
bis zur Haltelinie vorbeizuschieben. Doch gerade bei großen
Fahrzeugen sollte darauf verzichtet werden. Besser ist es, hinter
diesen auf die Grünphase zu warten - auch wenn es die Verkehrsführung
erlaubt, neben den Fahrzeugen zu stehen. "Auf sein Recht zu pochen
ist manchmal nicht sinnvoll", sagt Steffen Mißbach, Kfz-Experte bei
TÜV Rheinland. "Im Krankenhaus lindert das Wissen, regelkonform
gehandelt zu haben, den Schmerz nicht."
Fußgänger haben immer Vorrang
Generell haben Fußgänger vor einem abbiegenden Fahrzeug immer
Vorrang. Gleiches gilt für Radfahrer auf parallel zur Fahrbahn
verlaufenden Radwegen. Dementsprechend bedacht und umsichtig sollte
der Abbiegende vor und während des Vorgangs handeln - ein
Schulterblick ist dabei vorgeschrieben. "Beim Abbiegen zeigt sich
einmal mehr, dass Verkehr ein Miteinander ist. Wenn alle diesen
Grundsatz beherzigen würden, gäbe es weit weniger Unfälle auf unseren
Straßen", sagt Mißbach.
Technische Assistenten für Pkw
Während moderne Pkw bereits mit Totewinkelassistenten ausgestattet
sind, die mithilfe von Infrarot oder Ultraschall Personen und
Fahrzeuge erkennen und den Fahrer warnen, gibt es diese Hilfsmittel
bei Bus und Lkw noch nicht. Grund dafür sind die Ausmaße dieser
Fahrzeuge, für die bislang keine technischen Lösungen gefunden
wurden. Zwar verkleinern die heutigen Spiegelkonstruktionen den toten
Winkel, verhindern ihn aber nicht.
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Datum: 29.05.2018 - 10:00 Uhr
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