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Rosenhang Museum in Weilburg präsentiert erstmals gemeinsame Ausstellung von Cornelia und Moritz Schleime (FOTO)

ID: 1614699


(ots) -
Unter dem Titel "MOTHER MEETS SUN" präsentiert das Rosenhang
Museum in Weilburg erstmals eine gemeinsame Ausstellung mit Arbeiten
von Cornelia und Moritz Schleime. 

Mutter und Sohn, Künstlerin und Künstler - menschlich und familiär
eng miteinander verbunden, teilen Cornelia und Moritz Schleime nicht
nur den Beruf und die Leidenschaft für die zeitgenössische Kunst,
allem voran die Malerei, miteinander, sondern auch eine gemeinsame
persönliche Geschichte. Beide sind darüber hinaus höchst
eigenständige Künstlerpersönlichkeiten mit unterschiedlichen
Prägungen, die sich aktiv in der Kunstszene bewegen und ihre
künstlerische Karriere produktiv und erfolgreich gestalten.

Doch zusammen ausgestellt haben beide bisher noch nie.

Cornelia Schleime (geb. 1953 in Ost Berlin)

Cornelia Schleime gehört Anfang der 1980er-Jahre, noch während des
Studiums in Dresden, einer jungen alternativen Kunstszene an, die
sich als Gegenbewegung zur offiziellen Kunstdoktrin der DDR formiert.
Sie zeichnet, malt, dichtet, entdeckt die Aktionskunst für sich und
wird Mitbegründerin einer Punkband. Als ihr weit gefasster
Kunstbegriff ab 1981 zu Ausstellungsverboten führt, siedelt die
Künstlerin nach mehreren Ausreiseanträgen 1984 von Ost- nach
West-Berlin über. Nahezu ihr gesamtes bis dahin geschaffenes OEuvre
bleibt in der DDR zurück und ist heute verschollen. In West-Berlin
angekommen, fängt Cornelia Schleime noch einmal ganz von vorn an.
Heute zählt sie zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen ihrer
Generation.

Voller Optimismus schauen die drei Schüler aus der Serie UNSERE
BESTEN auf ihrer Schulbank sitzend den Betrachter an. Eine Mischung
aus Stolz und Selbstbewusstsein, aber auch manierlichen Verhaltens,
wie es elterlich erwartet wird, scheint ihre Haltung zu prägen.




Kleidung und Mode spiegeln eine Zeit, die wir mit der Kindheit
heutiger Großeltern assoziieren - eine Zeit, in der individuelle
Freiheit als Konzept der Persönlichkeitsentwicklung noch nicht
vorgesehen war. Man könnte die Protagonisten vor ihrem stets
undefiniert abstrakten, geheimnisvoll bleibenden Hintergrund mit dem
Satz beschreiben: "Sie haben brav ihre Haltung eingenommen." Welche
Gedanken und Wünsche, Pläne und Vorstellungen von der Welt und ihrem
eigenen Leben sich in ihren Köpfen befinden kann man nicht sehen, nur
bestenfalls erahnen.

Typisch für die Kunst von Cornelia Schleime und ihren Bilderkosmos
ist die Verschmelzung von Außen- und Innenwelten. Der Betrachter
ihrer Bilder beginnt sofort über die rätselhaften Verbindungen
zwischen Mensch und Tier, Umwelt und Geschichte, Ornament und Zeichen
zu grübeln. Ihre Figuren scheinen traumwandlerisch das Wesentliche
fest im Blick zu haben. Dinge, Räume und Atmosphären wuchern und
verwachsen miteinander und alles verbindet sich darin.

Unausweichlich ausgesetzt sind wir der Aura und dem Zauber dieser
Gemälde. Es sind vor allem die Blicke der Dargestellten, mit denen
sie spielt. Schüchtern, herausfordernd und gelegentlich exzentrisch
blicken uns Frauen, Männer, Tiere, Mischwesen aus Mensch und Tier an,
durch uns hindurch oder gedankenverloren ins Leere. Cornelia Schleime
spielt mit dargestellten Positionen und Ansichten, die ihre Gegenüber
auf unterschiedlichste Weisen miteinbeziehen. Virtuos thematisiert
sie das Verhältnis von Kunstwerk und Rezipient und kokettiert mit der
Faszination von verschiedenen Blickregimen und Wahrnehmungsmomenten,
die es zu ergründen gilt. 

An dieser Stelle treffen sich die Werke von Cornelia und Moritz
Schleime.

Moritz Schleime (geb. 1978 in Ost Berlin)

Von 1998 bis 2004 studierte er an der Kunsthochschule
Berlin-Weißensee, gründete 2004 eine Künstlergruppe, sowie eine
Produzentengalerie. Seither stellt er regelmäßig in verschiedenen
international arbeitenden Galerien aus und ist in renommierten
Privatsammlungen vertreten.

Er malt unsere Welt als Universum der Gegensätze, bei dem
Schrilles und Lautes stets hautnah an Subtil-Emotionalem, an zarter
Freude und tiefem Schmerz ist. Aufrührerische Sprengkraft,
Gesellschaftskritik und traumartige Absurditäten sind in seinen
Bildern ebenso zu finden wie Romantik, Hoffnung, rauschhafte
Zustände, selbstzerstörerische Aggressionen oder abgrundtiefe
Ernüchterung - oft gepaart mit einer großen Menge schwarzen Humors.

Ob freche Fratzen, tragische Diven, skurrile Typen, mysteriöse
Masken - in jedem seiner Portraits verdichtet Moritz Schleime ein
Gefühl, einen besonderen Blick auf einen nie ganz fassbaren
Charakter. Er zeigt dem Betrachter ein von der individuellen und
realen Person abstrahiertes Bildnis, das dennoch auf geheimnisvolle
Weise zum emotionalen Ergründen der Dargestellten und zu einer
einfühlsamen Auseinandersetzung mit diesen einlädt.  Dabei lässt der
Künstler immer wieder auch Inspirationsquellen und Persönlichkeiten
der künstlerischen Öffentlichkeit unterschwellig aufblitzen. 

Wie in vielen seiner Bilder, bedient sich Moritz Schleime auch für
seine Portraits der Bildsprache verschiedener Epochen der
Kunstgeschichte und schafft daraus eine eigene Form, in der
Surrealismus, Expressionismus, Dada und Realismus gleichermaßen ihren
Platz finden. Längst vergangene Zeiten, Moden und Lebensstile tauchen
mitsamt ihrer spezifischen Gefühlswelt wieder auf und führen uns vor
Augen, dass nichts wirklich verloren und vieles immer wieder aktuell
ist - und doch auch immer wieder anders.

Ausstellungseröffnung: 03.06.2018, 14 Uhr in Anwesenheit der
Künstler, Dauer der Ausstellung 03.06.-23.08.2018



Pressekontakt:
Rosenhang Museum
Ahäuser Weg 8-10
35781 Weilburg
Tel. 06471/39081
info(at)rosenhang-museum.de
www.rosenhangmuseum.de

Original-Content von: Rosenhang Museum, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 28.05.2018 - 10:27 Uhr
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