Unmittelbare Arzneimittelversorgung bleibt unverzichtbar (FOTO)
(ots) -
"Die beste Art der Gesundheitsversorgung ist und bleibt persönlich
und unmittelbar - auch in den öffentlichen Apotheken. Daran ändert
auch der Beschluss des Deutschen Ärztetags zum Fernbehandlungsverbot
nichts", sagte Dr. Andreas Kiefer, Präsident der
Bundesapothekerkammer, gestern bei der Eröffnung des internationalen
Fortbildungskongress pharmacon. "Weil nach ausschließlicher
Fernbehandlung auch nach Vorstellung der Bundesärztekammer keine
Rezepte ausgestellt werden dürfen, ändert sich für Apotheken nichts.
Darüber hinaus zeigt sich die Überlegenheit der unmittelbaren und
persönlichen Versorgung durch wohnortnahe Apotheken auch im Alltag."
Die wohnortnahen Apotheken kümmern sich auch um die Patienten, die
nur über eine eingeschränkte Gesundheitskompetenz verfügen. "Studien
zeigen, dass viele Bundesbürger Schwierigkeiten damit haben,
Gesundheitsinformationen gezielt zu erfassen und zum Bespiel zwischen
Information und Werbung zu unterscheiden", stellte Kiefer fest. "Wir
Apotheker haben als Heilberufler die Aufgabe, uns um jeden einzelnen
Patienten zu kümmern. Gleichzeitig stellen wir immer wieder fest,
dass manche Internetnutzer ihr Wissen überschätzen. Aber eine
Google-Suche ersetzt nicht das Expertenwissen des Apothekers."
In seiner Eröffnungsrede ging Kiefer auch auf das
Missbrauchspotential von Arzneimitteln ein. "Medikamente haben
Nutzen, aber auch Risiken und dürfen deshalb nur von Apothekern
abgegeben werden. Medikamente - auch rezeptfreie wie zum Beispiel
Schmerzmittel - unterscheiden sich damit von Konsumgütern. Auch wenn
die Werbung etwas anderes suggeriert: Der Mehrverbrauch von
Arzneimitteln fördert nicht die allgemeine Gesundheit. Ich rege
deshalb an, in Verbrauchermedien wie Fernsehen oder im Internet über
ein Werbeverbot für rezeptfreie Arzneimittel mit Missbrauchspotential
nachzudenken." Das Werbeverbot für verschreibungspflichtige
Arzneimittel dürfe zudem nicht aufgeweicht werden.
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Datum: 28.05.2018 - 09:30 Uhr
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