Aufruf zur ersten bundesweiten Falschparker-Aktionswoche vom 28. Mai bis 3. Juni: Bundesregierung muss Bußgelder für gefährliches Falschparken deutlich anheben.
(ots) - Verkehrsclub VCD und Initiative Clevere Städte
rufen für die kommende Woche zu Aktionen in ganz Deutschland auf, um
die Gefahr durch Falschparker sichtbar zu machen und das Bewusstsein
bei Autofahrern zu schärfen. Bundesregierung muss Bußgelder für
Falschparken, das Radfahrer und Fußgänger gefährdet, auf europäisches
Niveau bringen und Aufklärungskampagne starten. Start der
Aktionswoche in Berlin-Neukölln.
Der ökologische Verkehrsclub VCD und die Initiative Clevere Städte
rufen zur ersten bundesweiten Falschparker-Aktionswoche vom 28. Mai
bis 3. Juni auf. Ziel der Aktionswoche ist, auf die Gefahr des
Falschparkens für Fußgänger und Radfahrer aufmerksam zu machen und
höhere Bußgelder für gefährliches Falschparken zu erreichen. In der
kommenden Woche sollen möglichst viele Menschen in ganz Deutschland
für freie Rad- und Fußwege in ihren Städten eintreten. Die
Aktivitäten können dabei von Gesprächen mit Menschen, die falsch
parken, über das Kennzeichnen falschparkender Autos mit gelben
Karten, bis hin zur Anzeige von Falschparkern reichen. In Berlin,
Bonn, Münster, Hamburg, Köln, Frankfurt, Hannover, Darmstadt,
Magdeburg, Wiesbaden und Halle sind bereits Aktionen geplant.
Zweite-Reihe-Parker auf vielbefahrenen Hauptstraßen zwingen
Radfahrer zu gefährlichen Ausweichmanövern. Falschparker an
Straßenecken nötigen Fußgänger, zwischen den Autos und damit erst
spät erkennbar auf die Fahrbahn zu laufen. Durch Falschparker auf
Radwegen müssen Radfahrer oft auf Gehwege ausweichen. Das Problem des
Falschparkens wird in Deutschland durch viel zu niedrige Bußgelder,
mangelnde Kontrollen und den zunehmenden Pkw- und Lieferverkehr
verschärft.
Wasilis von Rauch, Bundesvorsitzender des VCD: "Rücksichtsloses
Falschparken stellt eine ernste Gefahr für andere Verkehrsteilnehmer
dar, das ist vielen Autofahrern nicht bewusst. Der Verkehr wird durch
Falschparker unübersichtlich und unsicher, die Unfallgefahr für
Radfahrer und Fußgänger steigt. Mit der Aktionswoche wollen wir mehr
Bewusstsein für dieses Problem schaffen und politischen Druck
erzeugen. Wir fordern die Bundesregierung auf, deutlich höhere
Bußgelder für gefährdendes Falschparken einzuführen. In den Kommunen
müssen die Kontrollen wirksam, also flächendeckend und regelmäßig
stattfinden." Zusätzlich brauche es eine Aufklärungskampagne, die den
Autofahrern die Gefährlichkeit ihres Handelns vermittelt.
Mit 15 Euro für Parken an Fußgängerüberwegen oder 20-35 Euro für
Falschparken in zweiter Reihe verfehlen die derzeitigen Bußgelder
jegliche abschreckende Wirkung. Zum Vergleich: Für das Fahren ohne
Fahrkarte im öffentlichen Verkehr muss man ein erhöhtes
Beförderungsendgeld in Höhe von 60 Euro zahlen - obwohl keine
Gefährdung anderer Verkehrsteilnehmer vorliegt. Im europäischen
Ausland müssen Falschparker deutlich höhere Bußgelder bezahlen - in
Dänemark zum Beispiel ab 70 Euro, in den Niederlanden ab 90 Euro und
in Spanien sogar bis 200 Euro. Auch die Verkehrsminister der Länder
sehen Handlungsbedarf und forderten Mitte April, dass gefährliches
Falschparken "empfindlich sanktioniert" werden sollte. Der VCD und
die Initiative Clevere Städte fordern ein Bußgeld für gefährdendes
Falschparken, das deutlich über den 60 Euro für Schwarzfahrer liegen
muss und sich an den fälligen Bußgeldern in der EU orientiert.
Heinrich Strößenreuther, Geschäftsführer Initiative Clevere
Städte: "Knolle statt Knöllchen: Erst wenn es am Geldbeutel richtig
weh tut, wenn 100 Euro oder mehr drohen, ändert sich das egoistische
Verhalten einer Minderheit. Die Initiative Clevere Städte hat in den
letzten Jahren zehn Verbände und zwei Bundestagsfraktionen gewinnen
können, sich der Forderung nach höheren Bußgeldern anzuschließen."
Strößenreuther hatte 2014 eine entsprechende Petition gestartet, die
2015 in den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages eingebracht
wurde. Ebenfalls im Jahr 2014 hatte die Initiative Clevere Städte mit
ihrem "EU-Knöllchen-Report" ein durchschnittliches Bußgeld für
gefährliches Falschparken von acht europäischen Ländern in Höhe vom
100 Euro ermittelt.
Statt vor allem stationäre Falschparker wie zum Beispiel auf
Anwohnerparkplätzen zu kontrollieren, sollten die Ordnungsämter
vorrangig im fließenden Verkehr - also auf vielbefahrenen Straßen in
zweiter Reihe oder auf Rad- und Fußwegen stehende Falschparker
sanktionieren, so die Forderung der beiden Organisationen. Zudem
sollten Kommunen mehr Lieferzonen einrichten und deren korrekte
Nutzung forcieren. Lieferverkehre sollten gebündelt und mehr
Lieferverkehr auf Lastenräder verlagert werden.
Zum Start der Falschparker-Aktionswoche werden am Montag, den
28.5. Aktive vom VCD, der Initiative Clevere Städte sowie des
Volksentscheids Fahrrad in der Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln
wenn nötig in der zweiten Reihe einen Not-Radweg mit rot-weißen
Verkehrshütchen einrichten. Der reguläre, neue Radweg wird dort
regelmäßig zugeparkt. Die Aktivisten kennzeichnen dort zudem
Falschparker mit "Gelben Karten" und Luftballons.
Für die Redaktionen: Die Idee zu der bundesweiten
Falschparker-Aktionswoche stammt von Marco Gergele von der Initiative
Halle-Verkehrt und wurde zusammen mit der Initiative Clevere Städte
angestoßen. Gemeinsam rufen die Initiativen und der VCD zu
bundesweiten Aktionen auf.
Mehr Informationen, weitergehende Forderungen, Aktionsideen und
geplante Aktionen unter:
http://ots.de/lduRPP
Übersicht zu den Aktionen in den einzelnen Städten in Deutschland
inkl. Presseansprechpartner, sofern bekannt:
www.wegeheld.org/freie-wege
Hashtag zur Aktion auf Twitter: #FreieWege (http://ots.de/4RJCgn)
Gelbe Karten zum Kennzeichnen von Falschparkern gibt es beim VCD
zu bestellen unter:
www.vcd.org/jetzt-unterstuetzen/aktiv-werden/gelbe-karte-bestellen/
Falschparker-App "Wegeheld" sowie Internet-Dokumentation über
Falschparker unter: www.wegeheld.org Twitter-Account zur App:
www.twitter.com/DasMussWeg
Infos zur Initiative Halle-Verkehrt:
http://www.halle-verkehrt.de/freie-wege
Weitere Informationen: Nationale und internationale Übersicht über
Falschparker-Aktionen:
https://clevere-staedte.de/blog/artikel/Falschparker-Aktionen
Vergleichende Bußgeld-Recherche: http://ots.de/y9zq8w und
Bußgeldrechner des ADAC: http://ots.de/jO3RpO
Übersicht über verkehrspolitische Verbände, Bundestagsfraktionen
und politische Institutionen, die die Forderung nach deutlich höheren
Bußgeldern für gefährliches und blockierende Falschparken
unterstützen: https://clevere-staedte.de/presse/pressemitteilungen?fi
le=files/tao/img/blog-news/dokumente/180420%20PM%20Falschparker-Bekäm
pfung%20soll%20verstärkt%20werden.pdf
Petition für höhere Bußgelder
https://clevere-staedte.de/blog/artikel/zuparken-teurer-machen
Pressekontakt:
Almut Gaude - VCD-Pressesprecherin - Fon 030/280351-12 - Mobil:
0171-6052409 - presse(at)vcd.org- www.vcd.org - Twitter: (at)VCDeV
Heinrich Strößenreuther - Geschäftsführer der Initiative Clevere
Städte - Mobil: 0160/9744 2395 - presse(at)clevere-staedte.de -
www.clevere-staedte.de - Twitter: https://twitter.com/wegeheld
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Datum: 27.05.2018 - 10:43 Uhr
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