BDI-Präsident Dieter Kempf: Europa darf sich von den USA nicht erpressen lassen
(ots) -
- Dauerhafte Ausnahme von Importbeschränkungen für Stahl und
Aluminium ist Bedingung für Verhandlungen
- Abbau von Zöllen im transatlantischen Handel bleibt
langfristiges Ziel
- Autoeinfuhren keine Gefahr für nationale Sicherheit der USA
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI),
Dieter Kempf, fordert die EU auf, vor dem am Freitag bevorstehenden
Ende der Ausnahmefrist für Stahl- und Aluminiumzölle in den USA
standhaft zu bleiben. "Europa darf sich von den USA nicht erpressen
lassen", sagte Kempf am Sonntag in Berlin. "Es bleibt absolut
richtig, dass die EU auf einer dauerhaften Ausnahme von
Importbeschränkungen für Stahl und Aluminium besteht. Erst dann
sollte über die Aufnahme grundsätzlicher Handelsgespräche mit den USA
diskutiert werden."
Kempf sagte weiter: "Der Abbau von Zöllen und anderen Hürden im
transatlantischen Handel muss ein langfristiges Ziel von
Verhandlungen bleiben. Die Öffnung beider Märkte muss dabei auf
Gegenseitigkeit beruhen." Der BDI-Präsident schränkte jedoch ein:
"Ein reines Zollabkommen mit den USA wäre aus Sicht der deutschen
Industrie zu kurz gegriffen."
Kritisch bewertet der BDI die vom US-Präsidenten gerade
veranlasste Prüfung von höheren Zöllen auf Autoimporte. "Äußerst
besorgniserregend ist, dass die USA Einfuhren mit dem irreführenden
Argument nationaler Sicherheit beschränken wollen", sagte Kempf.
"Autoimporte gefährden gewiss nicht die nationale Sicherheit der
USA."
Langfristig nutze es US-Herstellern nichts, wenn sie durch
Schutzzölle vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden. "Durch
Abschottung gewinnt die US-Industrie kein Quäntchen an
Wettbewerbsfähigkeit", sagte der BDI-Präsident. "US-Präsident Trump
bedroht mit seiner Politik vielmehr Arbeitsplätze im eigenen Land."
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Datum: 27.05.2018 - 10:00 Uhr
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