BDI und APA zur China-Reise der Bundeskanzlerin: Zollsenkungen sind erst der Anfang eines langen Weges
(ots) - BDI-Präsident Dieter Kempf und der APA-Vorsitzende
Hubert Lienhard, Mitglieder der Wirtschaftsdelegation der Reise,
äußern sich in Peking: "Zollsenkungen sind erst der Anfang eines
langen Weges"
BDI-Präsident Dieter Kempf:
- "Trotz der politischen Annäherung im Handelskonflikt zwischen
China und den USA ist die Auseinandersetzung noch lange nicht
gelöst. Dabei sehen wir vor allem China in der Pflicht. Eine
globale Protektionismus-Spirale würde die Weltkonjunktur als
Ganzes spürbar abschwächen.
- Die Zollsenkungen und der zuvor angekündigte Wegfall des
Joint-Venture-Zwangs im Automobilbereich bis 2022 sind wichtige
Schritte der chinesischen Regierung in Richtung Marktöffnung,
aber erst der Anfang eines langen Weges. Insbesondere die
Zollsenkungen werden deutschen Autoherstellern und -zulieferern
spürbare Vorteile bringen.
- Peking muss der Welt zeigen, dass es offene Märkte nicht nur als
Zugeständnis in einem Handelskonflikt versteht, sondern als
wirklichen Vorteil für die eigene Entwicklung. Eine stark
gekürzte Negativliste sowie zügige Fortschritte bei den
Verhandlungen zu einem Investitionsabkommen mit der EU wären
jetzt die richtigen Signale."
APA-Vorsitzender Hubert Lienhard:
- "China muss die Asymmetrien im Marktzugang konsequent abbauen.
Das Land muss die Sorgen seiner Handelspartner beim Schutz
geistigen Eigentums und unfreiwilligem Technologietransfer ernst
nehmen. Peking muss Wettbewerbsgleichheit für ausländische
Unternehmen herstellen.
- Die deutsche Industrie erwartet von China eine Zeitenwende von
einer selektiven zu einer umfassenden Öffnung mit der
Gleichbehandlung ausländischer Unternehmen. Marktzugang und
Marktregulierung dürfen nicht nationalistischer gehandhabt
werden.
- Einige aktuelle Entwicklungen in China passen nicht zu den
Globalisierungsbekenntnissen und der Öffnungsrhetorik der
chinesischen Regierung. Zum Beispiel hat Peking ein
weitreichendes Cybersicherheitsgesetz verabschiedet, das vielen
Firmen Kopfzerbrechen bereitet. Der zunehmende Kontrollanspruch
der Kommunistischen Partei Chinas wirkt sich immer öfter negativ
auf die Geschäftstätigkeit unserer Unternehmen aus."
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Datum: 24.05.2018 - 11:01 Uhr
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