Frauenquote in Aufsichtsräten der DAX-30-Unternehmen übertrifft seit heute erstmals gesetzlich geforderte 30% - weiterhin schwache Präsenz in Vorständen
(ots) -
* Wahl von drei Frauen in den Aufsichtsrat von SAP bringt
Frauenquote der Aktionärsvertreter in DAX-30-Aufsichtsräten erstmals
in der Geschichte auf Durchschnittswert von mehr als 30%
* Nur drei Jahre nach Einführung der Frauenquote ist die Zielmarke
bei den 30 größten deutschen börsennotierten Unternehmen erreicht
* In DAX-30-Vorständen ist weiterhin nur rund jedes zehnte
Vorstandsmitglied eine Frau
Heute wurde deutsche Wirtschaftsgeschichte geschrieben: Mit der
Wahl von drei Frauen in den SAP-Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung
des Software-Unternehmens in der SAP-Arena in Mannheim übersteigt der
Anteil von Aktionärsvertreterinnen in den Aufsichtsräten der
deutschen DAX-30-Unternehmen im Durchschnitt erstmals die gesetzlich
geforderte Quote von 30%. Das geht aus einer Erhebung der
Personalberatung Russell Reynolds Associates hervor. Seit acht Jahren
analysiert das auf die Besetzung von Spitzenpositionen spezialisierte
Unternehmen die Zusammensetzung der Aufsichtsräte der
DAX-30-Unternehmen in jährlichen Studien.
Nur drei Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes für die
gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an
Führungspositionen (FüPoG) mit Wirkung vom 1. Mai 2015 ist damit die
in dem Gesetz vorgegebene Frauenquote im Mittel der 30 größten
börsennotierten deutschen Unternehmen auf der Kapitalseite erreicht
und liegt jetzt bei 31.6%.
Die Auswertung von Russell Reynolds Associates zeigt, dass 2018
erstmals 25 der DAX-30-Unternehmen einen Frauenanteil bei den
Aktionärsvertretern von mehr als 30% vorweisen können. Den größten
Sprung schafft SAP - von 22% im Vorjahr auf aktuell 56%. Auf jeweils
40% kommen Commerzbank und Munich Re. Erstmals liegt 2018 bei keinem
DAX-30-Unternehmen der Anteil unter 20%; nur fünf Unternehmen haben
die 30% noch nicht erreicht: Adidas, Henkel, Infineon, Merck (jeweils
25%); Schlusslicht ist der Autozulieferer Continental, der 20%
erreicht.
Vor Beginn der Diskussion zur Einführung der Quote lag der
Frauenanteil bei den Aktionärsvertretern in DAX-30-Aufsichtsräten bei
nur rund 10% (Ende 2011). Vor der gesetzlichen Regelung waren es
circa 21% (Ende 2014). Frauen stellen heute 81 DAX-30-Aufseher auf
der Kapitalseite, während es vor sieben Jahren nur 27 waren. Mit
Blick auf die drei noch ausstehenden Hauptversammlungen von
DAX-30-Unternehmen (Fresenius SE, Deutsche Bank und Bayer, alle im
Mai), bei denen nur bei der Deutschen Bank die Wahl von weiblichen
Aufsichtsräten ansteht, ist davon auszugehen, dass der Frauenanteil
dauerhaft über 30% liegen wird.
"Schneller und geräuschloser als allgemein erwartet wurde die
Frauenquote in den wichtigsten Aufsichtsräten Deutschlands erreicht.
Auch wenn es Kritiker nicht gern hören: Die Frauenquote ist ein
Erfolg. Vor nur drei Jahren noch ein großes Politikum, sind weibliche
Aufsichtsräte in den meisten DAX-30-Unternehmen heute
selbstverständliche Normalität. Die Unternehmen haben erkannt, dass
durch gemischte Gremien das Kompetenzprofil geschärft und die
Wirksamkeit der Kontrolle erhöht werden. Wir gehen davon aus, dass
der Frauenanteil weiter auf über 35% steigen wird", sagt Jens-Thomas
Pietralla, Leiter der europäischen Board & CEO Practice von Russell
Reynolds Associates.
Wie die vergleichende Studie von Russell Reynolds Associates
(Veröffentlichung im Juni 2018) allerdings auch zeigt, sieht das Bild
bei den DAX-30-Vorständen nach wie vor anders aus: In
DAX-30-Vorständen stagniert der Anteil von Frauen bei 10% und liegt
unter den von den Unternehmen selbst gesteckten Zielen. Auch auf der
Führungsebene 1 (16% Frauenanteil) und Führungsebene 2 (22%
Frauenanteil) bleiben die DAX-30-Unternehmen hinter ihren eigenen
Zielwerten zurück.
Über Russell Reynolds Associates
Russell Reynolds Associates ist eine der weltweit führenden
Personalberatungen bei der Besetzung von Spitzenpositionen. 1969 in
New York gegründet, verfügt Russell Reynolds Associates heute mit
insgesamt 46 Büros und mehr als 425 Beratern über ein globales
Netzwerk. In Deutschland ist Russell Reynolds Associates seit 1985
etabliert und in Frankfurt am Main, Hamburg und München mit Büros
präsent. Das Unternehmen ist vollständig im Besitz der im Unternehmen
tätigen Partner. Neben dieser Unabhängigkeit sind es vor allem die
weltweit agierenden Spezialistenteams für einzelne Branchen, mit
denen sich Russell Reynolds Associates vom Wettbewerb abhebt. Über
die hohe Loyalität der Klienten und großen Erfolg bei der Gewinnung
von Mandaten wächst Russell Reynolds Associates über viele Jahre
deutlich zweistellig.
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Datum: 17.05.2018 - 16:24 Uhr
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