TEDi und Co.: "ZDFzoom"über die dunkle Seite der Billigshops (FOTO)
(ots) -
Hoher Arbeitsdruck, zahlreiche Überstunden, niedrige Löhne:
Mitarbeiter erheben schwere Vorwürfe gegen die Kette TEDi, den
Marktführer unter den deutschen Billigshops. Darüber berichtet
"ZDFzoom" am heutigen Mittwoch, 16. Mai 2018, 22.45 Uhr, im ZDF. Im
Auftrag von "ZDFzoom" wurden zudem TEDi-Produkte auf Schadstoffe
getestet: Ein Handy-Armband wies eine zu hohe Konzentration
krebserregender Substanzen auf. TEDi will das Armband nun vorläufig
aus den Regalen nehmen.
Billigshops erobern zurzeit die Innenstädte. Allein TEDi hat in
Deutschland etwa 1800 Filialen, der Non-Food-Discounter eröffnet
derzeit pro Woche rund drei neue Läden. Mehr als 4000 Artikel umfasst
das Sortiment in einem solchen Geschäft, viele Artikel gibt es
bereits für einen oder zwei Euro zu kaufen. Aber wie kann das alles
so billig sein?
Zum einen ordern solche Ketten oftmals in sehr großen Stückzahlen,
um die Einkaufspreise niedrig zu halten, erklären Handelsexperten.
Zum anderen berichten ehemalige und auch noch aktive Mitarbeiter von
einem hohen Arbeitsdruck, zum Teil sehr langen Arbeitstagen und
vielen Überstunden. TEDi verweist darauf, dass sich das Unternehmen
jederzeit an das Arbeitszeitgesetz halte. Viele Mitarbeiter
beschweren sich auch über die Entlohnung, die nach Einschätzung von
Experten nicht marktangemessen sei. TEDi ist dem Tarifvertrag für den
Einzelhandel nicht beigetreten, da sich dieser "vornehmlich an
Arbeitnehmer im Einzelhandel mit anders gearteten Tätigkeiten richtet
und nicht auf das TEDi-Geschäftskonzept übertragbar" sei.
Das Bremer Umweltinstitut hat im Auftrag von "ZDFzoom" Artikel aus
mehreren TEDi-Filialen auf Schadstoffe untersuchen lassen. Die Proben
hielten dabei regelmäßig die Grenzwerte ein. Bei einem Handy-Armband
fand sich allerdings eine zu hohe Konzentration polyzyklischer
aromatischer Kohlenwasserstoffe, kurz PAK. Das Labor hat in dieser
Probe Verbindungen gefunden, die als krebserregend gelten.
Versuchsleiterin Ulrike Siemers ist der Ansicht, dass dieses Produkt
normalerweise nicht verkehrsfähig sei und eigentlich nicht in den
Handel gelangen dürfe. TEDi verweist darauf, dass die Rechtspflicht
zur Prüfung des Produkts beim Lieferanten liege. Dennoch ordnet das
Unternehmen einen vorläufigen Verkaufsstopp für das Handy-Armband an.
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Datum: 16.05.2018 - 11:48 Uhr
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