Über 31.000 unbegleitete Minderjährige unter den 2017 in der EU registrierten Asylsuchenden
(ots) - Im Jahr 2017 wurden 31.400 Asylbewerber, die in
den Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) internationalen
Schutz suchten, als unbegleitete Minderjährige eingestuft. Das war
knapp die Hälfte der im Jahr 2016 registrierten Zahl (63.200
registrierte unbegleitete Minderjährige) und fast ein Drittel des im
Jahr 2015 verzeichneten Spitzenwertes (95.200), aber mehr als das
Zweieinhalbfache des Jahresdurchschnitts im Zeitraum 2008-2013 (etwa
12.000 pro Jahr). In der EU insgesamt machten unbegleitete
Minderjährige im Jahr 2017 15% aller Asylbewerber unter 18 Jahren
aus.
Im Jahr 2017 war die Mehrheit der unbegleiteten Minderjährigen
männlich (89%) und über zwei Drittel waren im Alter zwischen 16 und
17 Jahren (77% bzw. 24.200 Personen), während die Altersgruppe der
14- bis 15-Jährigen einen Anteil von 16% (etwa 5.000 Personen) und
die der unter 14-Jährigen von 6% (fast 2.000 Personen) hatte.
Staatsangehörige Afghanistans (17% bzw. etwa 5.300 Personen) waren
weiterhin die größte Gruppe von Asylbewerbern, die in der EU als
unbegleitete Minderjährige betrachtet wurden.
Diese Informationen werden von Eurostat, dem statistischen Amt der
Europäischen Union, herausgegeben.
Im Jahr 2017 wurde die größte Anzahl der Asylbewerber, die als
unbegleitete Minderjährige galten, in Italien registriert (über
10.000 unbegleitete Minderjährige bzw. 32% aller, die in den
EU-Mitgliedstaaten registriert wurden), gefolgt von Deutschland
(9.100 bzw. 29%), Griechenland (2.500 bzw. 8%), dem Vereinigten
Königreich (2.200 bzw. 7%), Österreich (1.400 bzw. 4%), Schweden
(1.300 bzw. 4%) und den Niederlanden (1.200 bzw. 4%). Unter diesen
Mitgliedstaaten stieg deren Zahl im Vergleich zum Vorjahr in Italien
(fast 4.000 unbegleitete Minderjährige mehr als 2016 bzw. +66%) und
Griechenland (100 mehr bzw. +4%) an und ging in Deutschland (26.900
weniger bzw. -75%), Österreich (2.500 weniger bzw.-65%), dem
Vereinigten Königreich (1.000 weniger bzw. -31%), Schweden (900
weniger bzw. -40%) und den Niederlanden (500 weniger bzw. -31%)
zurück.
Die Mehrheit der Asylbewerber in den EU-Mitgliedstaaten, die als
unbegleitete Minderjährige galten, waren im Jahr 2017
Staatsangehörige Afghanistans (17% aller registrierten unbegleiteten
Minderjährigen) und Eritreas (10%).
Von den 5.300 Afghanen, die in der EU den Status unbegleiteter
Minderjähriger hatten, wurden zwei von fünf in Deutschland
registriert (2.200). Auch von den 3.100 Eritreern, die in den
EU-Mitgliedstaaten Schutz suchten und als unbegleitete Minderjährige
eingestuft wurden, stellte knapp die Hälfte ihren Antrag in
Deutschland (1.500).
Vollständige Pressemitteilung (PDF-Version) auf der
Eurostat-Webseite abrufbar:
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Datum: 16.05.2018 - 11:00 Uhr
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