Studie: Nach der Erbschaftswelle rollt eine Schenkungswelleüber Deutschland (FOTO)
(ots) -
- In jedem sechsten Fall kann es um mehr als 100.000 Euro gehen
- 43 Prozent aller Erwachsenen haben schon größere Schenkungen
erhalten
- Aktien und Fonds werden als Geschenk so beliebt wie Schmuck
- Fast jede zweite Schenkung ab 1.000 Euro Wert kann künftig
Immobilien enthalten
- Die wertvollsten Geschenke gibt es in Bayern und
Baden-Württemberg
- Bundesweit repräsentativer Vergleich aller Bundesländer durch
die Quirin Privatbank und das internationale
Marktforschungsinstitut YouGov
Geschenke als vorgezogenes Erbe werden in Deutschland immer
beliebter. Schon mehr als jede fünfte Schenkung in Höhe von
mindestens 1.000 Euro wurde bislang ausdrücklich als vorweggenommene
Erbschaft vergeben. In Baden-Württemberg und Thüringen waren es sogar
gut 30 Prozent. Insgesamt geben fast die Hälfte aller Erwachsenen (43
Prozent) in Deutschland ab 18 Jahre an, schon mindestens einmal ein
Geschenk im Wert ab 1.000 Euro erhalten zu haben. Am häufigsten ging
es dabei um Bargeld oder Überweisungen (60 Prozent). Fast jedes
sechste Geschenk enthielt aber auch schon Immobilien (15 Prozent).
Insgesamt hatte mehr als jede vierte Schenkung in Deutschland (27
Prozent) bereits einen Umfang von mehr als 10.000 Euro, in Bayern
sogar jede dritte. Und die Häufigkeit sowie die Umfänge von
Schenkungen können künftig weiter bundesweit stark zunehmen.
Das sind Ergebnisse einer in allen 16 Bundesländern repräsentativ
erhobenen Studie der Quirin Privatbank zusammen mit dem
internationalen Marktforschungsinstitut YouGov Deutschland. Auf Basis
von 7.339 Online-Interviews wurde im März 2018 ermittelt, wie viele
Erwachsene schon einmal Geschenke ab mindestens 1.000 Euro bekommen
haben und wie viele sich vorstellen können, künftig selbst in diesem
Umfang etwas zu verschenken. Karl Matthäus Schmidt,
Vorstandsvorsitzender der Quirin Privatbank, resümiert: "Schenkungen
und Erbschaften haben in Deutschland eine exponentiell wachsende
Bedeutung - nach der Erbschaftswelle wird Deutschland nun quasi von
einer Schenkungswelle überrollt."
Jede sechste Schenkung kann künftig sechsstellig sein, in Bayern
sogar jede vierte
Sechs von zehn Erwachsenen in Deutschland denken grundsätzlich
daran, selbst größere Geschenke ab 1.000 Euro zu vergeben. Dieser
Anteil ist in allen Bundesländern etwa gleich hoch, wobei Männer sich
etwas spendabler zeigen als Frauen (61 zu 57 Prozent). Bei den
Umfängen gibt es aber deutliche Unterschiede. In Bayern geht es schon
bei jeder vierten künftigen Schenkung um mindestens 100.000 Euro. In
Berlin und Thüringen ist das nur in jedem zehnten Fall so. Bundesweit
kann eine sechsstellige Schenkung in jedem sechsten Fall anstehen (17
Prozent). Zum Vergleich: Unter bisherigen Geschenken wurde diese
Größenordnung in Deutschland nur in sechs Prozent aller Fälle
erreicht. Karl Matthäus Schmidt: "Immobilien sind ein wesentlicher
Grund, dass die Wahrscheinlichkeit sechsstelliger Geschenke in
Deutschland künftig auf fast das Dreifache steigen kann. In Bayern
und Rheinland-Pfalz könnte Grundbesitz laut unserer Studie künftig
sogar schon in jeder zweiten Schenkung enthalten sein."
Aktien und Fonds werden als Geschenk so beliebt wie Schmuck und
Diamanten
Nur sechs Prozent aller Schenkungen ab 1.000 Euro Umfang
enthielten bislang Aktien oder Fonds. Waren die Beschenkten unter 35
Jahre, lag der Aktien- und Fondsanteil mit zehn Prozent aber schon
fast zweifach höher. Bei künftigen Schenkungen könnten nun in
bundesweit 20 Prozent aller Fälle Aktien oder Fonds enthalten sein.
Damit kann die Bedeutung von Wertpapieren als Geschenk um mehr als
das Dreifache ansteigen. Zum Vergleich: Auf ebenfalls 20 Prozent
Anteil kommen Schmuck oder Diamanten bei künftigen Schenkungen. Sie
waren bislang aber schon zu 16 Prozent in Schenkungen vertreten. Karl
Matthäus Schmidt: "Wertpapiere könnten laut unserer Untersuchung
künftig genauso häufig wie Schmuck verschenkt werden. Für die
Anlageberatung entstehen daraus neue Möglichkeiten. Denn bislang
besaßen die über 50-Jährigen in Deutschland deutlich häufiger Aktien
und Fonds als jüngere Erwachsene. Im Zuge der Schenkungs- und
Erbschaftswelle kann sich das Verhältnis zugunsten der Jüngeren
verändern."
Steuervermeidung ist ein großes Thema, im Saarland und Berlin aber
weniger
Die Motive zur Vergabe größerer Geschenke sind in den
Bundesländern unterschiedlich ausgeprägt. Nirgends wollen so viele
wie in Bayern mit Geschenken vor allem Steuern vermeiden - den
Berlinern und Saarländern ist das nur etwa halb so wichtig (30 zu
jeweils 18 Prozent). Bundesweit aber gewinnt das Steuersparmotiv
kräftig an Bedeutung: Spielte es bisher bei Schenkungen ab 1.000 Euro
nur in vier Prozent aller Fälle eine Rolle, soll darauf künftig schon
bei jeder vierten Schenkung (24 Prozent) geachtet werden. Damit
stellen die Deutschen, die etwas verschenken wollen, das
Steuersparmotiv auf dieselbe Stufe wie den Wunsch, mit dem Geschenk
primär Sympathie auszudrücken (23 Prozent). Karl Matthäus Schmidt:
"Schenkungen als vorgezogene Erbschaften können tatsächlich
signifikante Steuervorteile bringen, insbesondere durch neue
Freibeträge alle zehn Jahre. Dennoch ist auch hier sehr genau auf
mögliche Fallstricke zu achten, die im Zweifel mit einem Berater
besprochen werden müssen."
Wissenslücken beim Thema Schenkungssteuer
Mehr als jeder Dritte in Deutschland, der schon mindestens einmal
ein Geschenk im Wert von mehr als 1.000 Euro bekommen hat, kennt nach
eigenen Angaben die geltende Schenkungssteuerpflicht nicht. In
Ostdeutschland sind es sogar 41 Prozent (West 35 Prozent) und unter
den 18- bis 24-Jährigen stattliche 58 Prozent. Allerdings glauben
insgesamt auch zwei Drittel aller Deutschen, "dass die Steuerpflicht
auf Geschenke von kaum jemand in Deutschland beachtet wird." Und
sogar 69 Prozent halten selbst ab einer bestimmten Größenordnung
"grundsätzlich die Besteuerung von Geschenken für nicht richtig".
Die Kernergebnisse der Studie stehen hier zum Download bereit:
http://ots.de/fgwZ9t
Über die Quirin Privatbank AG:
Die Quirin Privatbank AG (www.quirinprivatbank.de) unterscheidet
sich von anderen Privatbanken in Deutschland durch ihr
Geschäftsmodell: 2006 hat die Bank die im Finanzbereich üblichen
Provisionen abgeschafft und berät Anleger seitdem ausschließlich
gegen Honorar. Neben dem Anlagegeschäft für Privatkunden wird der
Unternehmenserfolg durch einen zweiten Geschäftsbereich getragen, die
Beratung mittelständischer Unternehmen bei Finanzierungsmaßnahmen auf
Eigen- und Fremdkapitalbasis (Kapitalmarktgeschäft). Die Quirin
Privatbank ist 1998 gegründet worden und hat ihren Hauptsitz in
Berlin. Das Institut betreut gegenwärtig rund 3,3 Milliarden Euro an
Kundenvermögen. Im Privatkundengeschäft bietet die Quirin Privatbank
Anlegern ein in Deutschland bisher einmaliges Betreuungskonzept, das
auf kompletter Kostentransparenz und Rückvergütung aller offenen und
versteckten Provisionen beruht.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Janine Pentzold
Unternehmenskommunikation
Quirin Privatbank AG
Kurfürstendamm 119 in 10711 Berlin
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Datum: 16.05.2018 - 09:08 Uhr
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