Test: Jugendkonten 2018 / Kostengünstige Einstiegskonten - Guthabenzins kaum höher als im Sparstrumpf - Sparkasse Bremen auf Platz eins
(ots) - Jugendkonten bieten eine gute Möglichkeit, den
Umgang mit dem eigenen Geld zu erlernen. Die Kontomodelle umfassen
oft auch schon Online-Banking und teils sogar eine
Prepaid-Kreditkarte. Vor der Entscheidung sollten Jugendliche und
deren Eltern aber die Konditionen vergleichen - es gibt auch negative
Ausreißer. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für
Service-Qualität, welches die Jugendkonten von 33 Finanzinstituten
getestet hat.
Attraktive Kostenmodelle
Die Kontoprodukte für Jugendliche und junge Erwachsene können
insgesamt nicht vollends überzeugen; nur drei Finanzinstitute
erhalten das Qualitätsurteil "sehr gut". Im Schnitt sind die
Leistungen und Filialservices nur befriedigend und schneiden damit
ähnlich ab wie in der Vorstudie 2016.
Bei den untersuchten Jugendkonten fallen in der Regel keine
Gebühren für die Kontoführung an; einzig die Hamburger Sparkasse
berechnet eine monatliche Grundpauschale in Höhe von 2,50 Euro. Auch
die Nutzung ist meist günstig oder sogar kostenfrei: Im Test werden
hier die Kosten für den allgemeinen Zahlungsverkehr untersucht, etwa
für eine beleglose und beleghafte Überweisung, vier Buchungsvorgänge
und eine Bareinzahlung. Bei fast zwei Drittel der untersuchten Banken
und Sparkassen fallen hierfür keine Kosten an; ein Finanzinstitut
verlangt allerdings happige 2,19 Euro.
Verzinsung tendiert gegen null
Als Geldanlage sind auch Jugendkonten - wie viele andere Giro- und
Tagesgeldkonten - kaum geeignet. Die untersuchten Produkte bieten oft
gar keine oder eine nur sehr geringe Verzinsung von 0,01 bis 0,03
Prozent für ein beispielhaftes Guthaben von 500 Euro an. Ein weiterer
Schwachpunkt sind die Filialservices: "Nur wenige Institute bieten
beispielsweise ein gut ausgebautes Filialnetz. Positiv ist
allerdings, dass den jungen Kunden dank Partnerverbünden oft ohne
Zusatzkosten mehrere Tausend Geldautomaten zur Verfügung stehen", so
Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutschen Instituts für
Service-Qualität.
Die besten Jugendkonto-Anbieter
Testsieger ist die Sparkasse Bremen mit dem Qualitätsurteil "sehr
gut". Das kostenfreie Jugendkonto "Giroflexx start" ist in puncto
Konditionen führend und überzeugt unter anderem mit einem
kostenfreien allgemeinen Zahlungsverkehr; auch eine Grundgebühr fällt
nicht an. Kunden ab zwölf Jahren steht darüber hinaus eine
Prepaid-Kreditkarte gratis zur Verfügung. Bei einem Guthaben von 500
Euro ist zudem die Verzinsung zum Testzeitpunkt mit 2,0 Prozent
außergewöhnlich hoch.
Den zweiten Rang belegt die Sparkasse Nürnberg (Qualitätsurteil:
"sehr gut") mit dem Jugendkonto "mein Giro". Das Produkt überzeugt
unter anderem mit dem Angebot einer kostenfreien Prepaid-Kreditkarte
sowie dem kostenlosen Ersatz bei verlorenen Bank- und Kreditkarten.
Darüber hinaus gibt es für Kontoinhaber gute Konditionen für weitere
Angebote, wie etwa das Sparen für den Führerschein.
Den dritten Platz sichert sich die Kreissparkasse München
Starnberg Ebersberg, ebenfalls mit dem Gesamtergebnis "sehr gut". Das
Jugendkonto "S-GiroFlex" ist für Kunden bis zum 27. Lebensjahr
kostenfrei. Die Sparkasse punktet zudem bei den Filialservices mit
der 24-Stunden-Hotline sowie einer im Verhältnis zum
Verbreitungsgebiet großen Zahl an SB-Filialen.
Das Deutsche Institut für Service-Qualität untersuchte die
Jugendkonto-Produkte von 33 regionalen und überregionalen
Finanzinstituten. Im Fokus standen die Kontokonditionen, die auf
Grundlage eines definierten Kundenprofils erhoben wurden. In das
Gesamtergebnis flossen darüber hinaus die angebotenen Filialservices
ein, beispielsweise die Anzahl der Filialen mit Beratungsmöglichkeit
und der kostenfrei nutzbaren Geldautomaten. Die Erhebung erfolgte
über offizielle Unternehmensanfragen; die Daten wurden validiert und
vergleichend bewertet (Datenstand: 01.03.2018).
Das Deutsche Institut für Service-Qualität (DISQ) verfolgt das
Ziel, die Servicequalität in Deutschland zu verbessern. Das
Marktforschungsinstitut mit Sitz in Hamburg führt zu diesem Zweck
unabhängige Wettbewerbsanalysen und Kundenbefragungen durch. Rund
1.500 geschulte Tester sind in ganz Deutschland im Einsatz. Die
Leitung der Forschungsprojekte, bei denen wissenschaftlich anerkannte
Methoden und Service-Messverfahren zum Einsatz kommen, obliegt einem
Team aus Soziologen, Ökonomen und Psychologen. Dem Verbraucher
liefert das Institut wichtige Anhaltspunkte für seine
Kaufentscheidungen. Unternehmen gewinnen wertvolle Informationen für
das eigene Qualitätsmanagement. Das Deutsche Institut für
Service-Qualität arbeitet im Auftrag von renommierten Print-Medien
und TV-Sendern; Studien für Unternehmen gehören nicht zum
Leistungsspektrum des DISQ.
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Datum: 14.05.2018 - 09:00 Uhr
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