Bundesligasaison endet mit Müllberg aus 11,5 Millionen Einwegbechern: Deutsche Umwelthilfe fordert Umstieg auf Mehrweg
(ots) - Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04 und
Hamburger SV sind die größten Umweltsünder der Saison 2017/18 -
Bayern München und 1. FC Nürnberg steigen kommende Saison auf
Mehrwegbecher um - Petition gegen Becherflut bei Borussia Dortmund
hat bereits 100.000 Unterstützer
Eine Müllflut von mehr als elfeinhalb Millionen
Einweg-Plastikbechern sammelte sich in der Saison 2017/18 in den
Arenen der ersten und zweiten Fußball-Bundesliga an.
Nebeneinandergelegt ergeben die verbrauchten Becher eine
Plastikabfallschlange von Berlin bis Athen. Für die neue Saison
fordert die Deutsche Umwelthilfe (DUH) von allen Bundesligisten den
Einsatz von Mehrwegbechern. Mit dem FC Bayern München und 1. FC
Nürnberg wechseln ab der kommenden Saison bereits zwei Vereine von
Einweg- auf Mehrwegbecher, insgesamt setzen dann 18 Vereine auf
Mehrweg.
Den mit Abstand größten Müllberg von mehr als eineinhalb Millionen
Plastikbechern verursachte Borussia Dortmund. Allein die fünf
Bundesligisten Borussia Dortmund, Bayern München, Schalke 04,
Hamburger SV und der FC Köln sind für mehr als die Hälfte aller
verbrauchten Plastikbecher in der ersten und zweiten Liga
verantwortlich. Eine Übersicht zu den Becherverbräuchen der deutschen
Bundesligisten finden Sie hier: http://l.duh.de/p180511.
"Die Europäische Kommission erarbeitet derzeit eine Strategie, um
Plastikabfälle in der Umwelt zu vermeiden und erwägt in diesem
Zusammenhang auch ein Verbot von Einweg-Plastikbechern. Die
Bundesligavereine sollten die Initiative aus Brüssel ernst nehmen und
schon jetzt zu umweltfreundlichen Mehrwegbechern für den
Getränkeausschank wechseln. Der FC Bayern München und der 1. FC
Nürnberg haben bereits erkannt, welche Umweltsünde Einwegbecher sind
und werden ab der kommenden Saison auf wiederverwendbare Becher
setzen. Besonders Borussia Dortmund, Schalke 04 und der Hamburger SV
sollten als größte Umweltsünder der Bundesliga die Reißleine ziehen
und ebenfalls zu Mehrweg wechseln", sagt die Stellvertretende
DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz.
"Die gemeinsame Petition des Fußball-Fans Nick Heubeck und der
Deutschen Umwelthilfe mit der Forderung nach Mehrwegbechern bei
Borussia Dortmund haben inzwischen knapp 100.000 Fans unterzeichnet.
Der überwältigende Zuspruch der Fans zeigt uns, dass sie die Nase
voll haben vom Plastikmüll. Sie wollen Spaß haben ohne das Stadion
und die Innenstadt in eine Müllhalde zu verwandeln", sagt der
DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft Thomas Fischer.
Auch Einwegbecher aus Bioplastik sind keine Alternative. "Der
Einsatz von Bioplastikbechern ist reines Greenwashing und hat mit
Umweltschutz nichts zu tun", kritisiert Fischer. Der Anbau und die
Verarbeitung von Pflanzen für Biokunststoffbecher belasten Gewässer
und Böden. Die Kompostierung der Becher ergibt keinen Sinn, weil
weder Nährstoffe entstehen, noch Bodensubstrat aufgebaut wird.
Deshalb landen die Einwegbecher in der Verbrennung und wertvolle
Rohstoffe gehen für immer verloren.
Wiederverwendbare Becher sind der beste Weg, um Abfälle zu
vermeiden sowie Energie und CO2-Emissionen einzusparen. Schon nach
dem fünften Gebrauch sind sie umweltfreundlicher als Einwegbecher.
Beim Ausschank von Getränken in Stadien spielen neben der
Umweltfreundlichkeit auch Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle.
Inzwischen werden erfolgreich sicherheitsoptimierte Mehrwegbecher
eingesetzt, die leichter als bisherige Modelle sind, über abgerundete
Kanten verfügen und am Boden abgeschrägt sind, sodass sie sich im
Falle eines Wurfes in Sekundenschnelle entleeren. Mehrwegbecher sind
also eine sichere Sache.
Links: Übersicht zu den Becherverbräuchen der deutschen
Bundesligisten: http://l.duh.de/p180511
Übersicht Bechersysteme Fußballvereine 2017/18:
http://www.duh.de/becher
Petition "Mehrwegbecher im Signal-Iduna-Park!":
http://ots.de/3zvoGV
Mehr Informationen zu Mehrwegbechern im Stadion:
http://www.duh.de/becher
Pressekontakt:
Barbara Metz, Stellvertretende Bundesgeschäftsführerin
0170 7686923, metz(at)duh.de
Thomas Fischer, Leiter Kreislaufwirtschaft
0151 18256692, 030 2400867-43, fischer(at)duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de
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Datum: 11.05.2018 - 10:28 Uhr
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