Mehr Sicherheit, mehr Umsatz: Shopper belohnen Investition in Cybersecurity
(ots) - Fünf Prozent mehr können Händler jährlich einnehmen
Sicherer als die Konkurenz zu sein zahlt sich für Händler aus,
bestätigt die neue Studie von Capgemini. Dafür müssen jedoch
Cybersecurity-Vorgaben und Kundenerwartungen noch besser in Einklang
gebracht werden. Die Studie Cybersecurity: The New Source of
Competitive Advantage for Retailers zeigt, dass Kunden die
Datenskandale im Handel durchaus verfolgen und ihr Geld lieber in
sicheren Shops ausgeben: Ausgehend von den durchschnittlichen
Konsumausgaben bis zu 5,4 Prozent mehr pro Jahr.
"Kein Händler ist heute sicher, dennoch wird beim Thema Sicherheit
immer noch gespart. Unsere Befragung zu Cybersecurity im Handel zeigt
jedoch klar: Kunden kaufen lieber in einem Shop, der ihnen einen
sicheren Einkauf verspricht. Der Handel kann hier von anderen
Branchen noch lernen. Vielleicht sehen wir bald auch im Warenkorb
vermehrt den Einsatz einer Zwei-Faktor-Authentifizierung, wie beim
Online-Banking. In jedem Fall erwarten Kunden mehr Transparenz", so
Dr. Paul Lokuciejewski, Leiter Cybersecurity bei Capgemini Consulting
in Deutschland.
Die 6.000 weltweit befragten Kunden beurteilen einen Händler neben
Produktverfügbarkeit und Qualität vor allem nach seinen
Sicherheitsstandards - Cybersecurity steht damit noch vor Preis und
Markenreputation immerhin an dritter Stelle. Eine hohe Sicherheit
steigert die Kundenzufriedenheit um 14 Prozent (im weltweiten
Durchschnitt 13 Prozent). Rund ein Drittel der Deutschen (31 Prozent)
würde online immerhin 20 Prozent mehr ausgeben, wenn sie dem Händler
vertrauen. Für Händler heißt das, sie könnten ihren jährlichen Umsatz
um 5,4 Prozent steigern.
Die Studie zeigt jedoch auch eine Diskrepanz zwischen dem, was die
Kunden möchten und dem, was Händler tun: 70 Prozent der Kunden
weltweit wünschen sich eine klare Zusage, dass ihre finanziellen und
persönlichen Daten sicher sind. Bisher informieren jedoch nur 44
Prozent der Händler darüber. Auch über Datendiebstahl informieren sie
nicht angemessen - mehr als 40 Prozent der deutschen Händler waren in
den vergangenen drei Jahren (2015, 2016 und 2017) von einem
Sicherheitsvorfall betroffen. Doch nur 18 Prozent der Kunden in
Deutschland (weltweit 21 Prozent) berichten, dass sie in Verbindung
mit ihrem Händler davon gehört hätten.
Die Studie spricht folgende Empfehlungen an den Handel aus, um der
steigenden Zahl der Cyber-Attacken ebenso zu begegnen, wie dem
größeren Bedarf an Transparenz für die Kunden:
1) Die Erwartungen des Kunden besser verstehen und sicherstellen,
dass die nötigen Features voll implementiert sind
Viele Händler haben die für die Kundenzufriedenheit entscheidenden
Sicherheitsmaßnahmen noch nicht umgesetzt. Dazu gehört die
Verschlüsselung gespeicherter Daten, eine klare und transparente
Datenschutzerklärung, der Einsatz hochentwickelter
Anti-Malware-Software, Kontrolle darüber, welche Daten der Händler
speichern kann und wie lange, sowie die erweiterte
Datenverschlüsselung auf Websites und Apps.
2) Sicherstellen, dass die Cyber-Abwehr einen Schritt weiter ist,
als die Angreifer
Die Studie betont, dass Angreifer es in den vergangenen drei
Jahren insbesondere auf neue Technologien, eine mangelnde
Funktionstrennung und veraltete IT-Architektur abgesehen hatten.
Nicht einmal jeder zweite Händler führt bisher täglich oder
wöchentlich Sicherheitsaudits durch. Um Hackern voraus zu sein,
müssen Händler jedoch
a) Schwachstellen der Organisation verstehen und absichern
b) Die größten Bedrohungen identifizieren und Best Practices dafür
etablieren
c) Das Top-Management einbeziehen, um die Finanzierung der
wichtigsten Sicherheitsinitiativen sicherzustellen
d) Einen Krisenkommunikationsplan entwickeln, um im Ernstfall die
Abwanderung der Kunden zu verhindern
3) Positionierung als neuer Hüter der Kundendaten
Der Bericht zeigt eine starke Diskrepanz zwischen Verbrauchern und
Einzelhändlern, ob eine explizite Erlaubnis zur Speicherung und
Verwendung von Daten vorliegt. Fast ein Drittel (29 Prozent) der
Verbraucher gibt an, dass ihr Lieblingsshop sie nicht über Änderungen
des Datenschutzes informiert. Da die Deadline der EU-DSGVO immer
näher rückt, sollten Einzelhändler jedoch unbedingt Strategien
entwickeln, um diese Diskrepanz abzufedern und den Verbrauchern
versichern, dass ihre Daten bei ihnen gut aufgehoben sind. Derzeit
haben nur 40 bis 60 Prozent der Einzelhändler Komponenten der
DSGVO-Anforderungen vollständig umgesetzt.
Die Studie steht hier zum Download zur Verfügung:
http://ots.de/2ff38I
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Datum: 09.05.2018 - 09:04 Uhr
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