Vielfältige Ziegel-Architektur
Ziegel Zentrum Süd verleiht Architekturpreis für herausragende Ziegel-Bauten
(IINews) - Die Sieger des "Architekturpreises 2009" vom Ziegel Zentrum Süd wurden jetzt in München geehrt. Gleich drei Ziegelbauten konnten die Jury gestalterisch, konzeptionell und konstruktiv überzeugen: Sie belegten paritätisch den ersten Platz. Das Stadthaus in Neu-Ulm beeindruckte die Jury mit seiner autarken, einprägsamen Form und der plastischen Ausformung der Ziegel-Fassade. Ausgezeichnet wurde zudem das Kirchenzentrum Sankt Nikolaus in München-Neuried mit seinem kubischem Baukörper für die differenzierte, kontrastreiche Gestaltung. Als drittes Objekt wurde ein Wohn- und Geschäftshaus im Frankfurter Stadtteil Westhafen prämiert. Es zeigt ein gelungenes Zusammenspiel zwischen Wohnen und Arbeiten auf und sorgt für eine deutliche Aufwertung des Viertels. Zusätzlich zu den drei Hauptpreisen vergab die Jury zwei Sonderpreise für herausragende Hochschul-Projekte: zum einen an das Projekt "Shel(l)ter" der TU Dresden, zum anderen an das sozio-kulturell geprägte Studienprojekt "Der Turm zu Bhaktapur" (Nepal) der Fachhochschule Frankfurt.
Fink + Jocher, Andreas Meck und Stefan Foster: So lauten die Namen der drei Büros, die den "Architekturpreis 2009" des Ziegel Zentrum Süd gewonnen haben. Der Preis wird alle zwei Jahre ausgelobt und honoriert Arbeiten, die einen gekonnten Umgang mit den vielfältigen Möglichkeiten moderner Ziegelbauweise demonstrieren - darunter Projekte unterschiedlicher Größe: vom Wohnhaus über Schul- und Gewerbebauten bis Sakralbauten. Die außergewöhnlichen Objekte überzeugten auch diesmal die Jury im Hinblick auf städtebauliche Einbindung, gestalterische und konstruktive Umsetzung sowie Konzeption und Innovationsgehalt. Neben architektonischen Merkmalen der eingereichten Objekte war der Aspekt der Nachhaltigkeit ein weiteres Bewertungskriterium. Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten, die in der Endauswahl für die Preisvergabe standen, entschied sich die Jury, drei erste Preise gleichrangig für sehr unterschiedliche Projekte zu vergeben. "Die prämierten Objekte demonstrieren eindrucksvoll, dass der Baustoff Ziegel in seiner innovativen Anwendung vielfältige Bauaufgaben in anspruchsvoller, richtungsweisender Qualität lösen kann", begründet Architektin Waltraud Vogler, Geschäftsführerin des Ziegel Zentrum Süd, die Entscheidung der Jury. Zudem wurden zwei Sonderpreisträger ausgezeichnet, die innerhalb der Lehre und Forschung an Hochschulen herausragende Arbeiten vorzuweisen haben. Die drei Preisträger wurden jeweils mit einem Preisgeld von 2000 Euro bedacht - die beiden Sonderpreisträger mit je 1000 Euro. Zwei weitere Objekte erhielten eine Anerkennung.
Herausragende Lösungen mannigfaltiger Bauaufgaben
Das Kirchenzentrum Sankt Nikolaus von "Andreas Meck Architekten" aus München ordnet die städtebauliche Situation des heterogenen Wohngebiets in München-Neuried. Die kompakte, moderne Skulptur des kubischen Baukörpers und die Hülle aus ungleichmäßig gebrannten Klinkern wirken bestimmend und überzeugend. Einen stofflich differenzierten Kontrast bilden die robusten, dunklen Ziegel mit den gestockten, hellen Betonflächen. Der Kirchenraum fügt sich konsequent in die tragende Konstruktion mit der prägnanten Klinkerhülle ein. Das Innere des Bauwerks ist durch Schrägen geprägt, die eine spannende Lichtführung bewirken.
Das Stadthaus in Neu-Ulm des Münchner Architekturbüros "Fink+Jocher" nimmt einerseits souverän Elemente der historischen Klinkerbauten in der Umgebung auf, bildet anderseits jedoch eine eigenständige, autarke Form. Die städtebaulichen Vorgaben wurden diszipliniert, aber dennoch eigenständig umgesetzt. Die plastische, handwerklich sehr qualitätvoll ausgearbeitete Ziegel-Fassade und deutlich hervorgehobene, rot eingefärbte Laibungen sowie kühn auskragende Balkone unterstreichen die Bedeutung des Gebäudes und setzen einen modernen Impuls.
Städtebaulich ebenfalls von Bedeutung ist das Wohn- und Geschäftshaus der "Stefan Forster Architekten" aus Frankfurt. Das Gebäude wertet den Frankfurter Stadtteil Westhafen eindrucksvoll auf und zeigt eine gelungene Symbiose von Wohnen und Arbeiten. Die äußere Klinkerhülle führt in weichen Rundungen um die Gebäudeecken und betont durch umlaufende Brüstungen mit abgesetzten Gesimsen die Horizontale. Geschickt sind hier Robustheit und Feingliedrigkeit zusammengeführt und in einer von Nachhaltigkeit geprägten Materialwahl beispielhaft umgesetzt worden.
Gelungene Hochschularbeit
Die Schönheit von Ziegeln als strukturgebendes, wie auch tragendes Element bei der Gestaltung der Wände und Fassaden zeigt das Studienprojekt der Fachhochschule Frankfurt anhand des "Turms von Bhaktapur". Die Turmskulptur in Nepal steht allerdings für viel mehr als nur für den praktischen Einsatz des Rohstoffes: Das Projekt mit sozio-kulturellem Hintergrund zeigt auf, welche Kreativität durch die gelungene Zusammenarbeit von Studierenden und ihren Betreuern aus Deutschland mit Handwerkern der newarischen Baukultur in Nepal entfaltet werden kann. Das Ergebnis ist eine begehbare, nutzbare Skulptur, die verschiedene Kultur- und Kompositionselemente kraftvoll integriert und damit weit über den üblichen Rahmen der Hochschularbeit hinausgeht.
Das interdisziplinäre Hochschulprojekt "Shel(l)ter" der TU Dresden demonstriert die Möglichkeiten des Ziegel-Mauerwerks jenseits von senkrechten und ebenen Bauelementen. In physischen und digitalen Modellen wurde eine doppelt gekrümmte Mauerwerksfläche entwickelt und in eine begehbare Schalenkonstruktion umgesetzt. Das Projekt zeigt die rechnerische Nachweisbarkeit von Gewölbeschalen mit unbewehrtem Mauerwerk und die freie Formbarkeit des Schalenbaus auf. Hervorzuheben ist hier weniger der Nutzungswert des Bauwerks, als vielmehr der Planungsweg bis zur Ausführung des experimentellen Baus durch die Studierenden selbst, der das Projekt zu einem Beispiel richtungsweisender Hochschularbeit macht.
Anerkannte Leistung im Bereich des Bauens mit Ziegeln
Beispielhaften Museumsbau präsentieren "Diethelm & Spillmann Architekten" aus Zürich mit ihrem kubischen Erweiterungsbau des Franz Marc Museums in Kochel. Die Gebäudekonstruktion ist einfach und dennoch aus heutiger Sicht eher eigenwillig: Das Innenleben wird umhüllt von monolithischen, tragenden und wärmedämmenden Ziegelaußenwänden - mit Naturstein als Wetterschutz - konsequent auf die sensiblen bauphysikalischen Bedürfnisse eines Ausstellungsgebäudes ausgerichtet. "Andreas Meck Architekten" konnten sich - neben dem Preis für das Kirchenzentrum Sankt Nikolaus in Neuried - zudem über eine Anerkennung für den Bau des Dominikuszentrums in München freuen. Der von roten Klinkern geprägte Gebäudekomplex mit seinem blau lasierten Andachtsraum stellt eine schlüssige Konzeption mit sorgfältig gewählten Detaillösungen dar. Großflächig drehbare Metalltore erweitern den meditativen Raum nach Bedarf in den von Ziegeln gesäumten Vorbereich zur Andacht im Freien bei besonderen Anlässen.
Mit der Preisverleihung wurde gleichzeitig eine Ausstellung der eingereichten Arbeiten in der Halle des Technischen Rathauses in München eröffnet. In Kooperation mit dem Baureferat der Landeshauptstadt München präsentiert das Ziegel Zentrum Süd die Projekte, die auf eindrucksvolle Weise den gekonnten Umgang mit den vielfältigen Möglichkeiten moderner Ziegelbauweise demonstrieren.
Dieser Text ist auch online abrufbar unter www.dako-pr.de oder http://www.dako-mediendienst.de/ziegelzentrumsued
Nähere Informationen zum Ziegel Zentrum Süd e. V. finden Sie auf der Internet-Seite: www.ziegel.com
Alle Preisträger im Überblick
1. Preis (Preisgeld 2.000 Euro):
Objekt: Stadthaus Neu-Ulm
Architekturbüro: Fink + Jocher Architekten BDA, München
1. Preis (Preisgeld 2.000 Euro):
Objekt: Kirchenzentrum Sankt Nikolaus in München-Neuried
Architekturbüro: Andreas Meck Architekten, München
1. Preis (Preisgeld 2.000 Euro):
Objekt: Wohn- und Geschäftshaus am Westgarten in Frankfurt
Architekturbüro: Stefan Foster Architekten, Frankfurt am Main
Sonderpreis (Preisgeld 1.000 Euro):
Objekt: Der Turm zu Bhaktapur, Nepal
Planer: Wolfgang Rang, Niels Gutschow und Studenten der FH Frankfurt
Sonderpreis (Preisgeld: 1.000 Euro):
Objekt: Shel(l)ter - frei geformte Schalenkonstruktion
Architekturbüro: W. Kurtz, F. Schneider, D. Wendland + Studierende, TU Dresden
Hinweis: Die Preisverleihung fand am 5. Februar 2010 im Rahmen der Ausstellungseröffnung in der "Halle Technisches Rathaus" in München statt. Die berufsmäßige Stadträtin und Baureferentin der Landeshauptstadt, Rosemarie Hingerl, und der Vorstandsvorsitzende des Ziegel Zentrum Süd e.V., Dipl.-Kfm. Johannes Edmüller, Geschäftsführer der Schlagmann Baustoffwerke GmbH + Co. KG, begrüßten die Preisträger und Gäste. Die Jury setzte sich zusammen aus: Prof. Anne Beer (Hochschule Regensburg), Prof. Peter Ebner (UCLA), Prof. Ulrich Königs (Universität Wuppertal), Prof. Hellmut Raff (Fachhochschule Wiesbaden), Prof. Anne-Christin Scheiblauer (Fachhochschule Frankfurt) und Dipl.-Ing. Architektin Waltraud Vogler (Ziegel Zentrum Süd e.V.).
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Die süddeutschen Ziegelproduzenten machen gemeinsame Sache - im neu gegründeten Ziegel Zentrum Süd e.V. Um die Betreuung der süddeutschen Hoch- und Berufsschulen zu intensivieren, haben sich mehr als 30 führende Hersteller mit gemeinsamen Zielen zusammengeschlossen. Die innovative Plattform entwickelte sich aus dem weithin bekannten Ziegelforum e.V. und ist wie dieses in München beheimatet. Ziel des Ziegel Zentrums Süd ist es, Lehrende sowie Studierende und Berufsschüler verstärkt zu fördern und mit dem Potential des Baustoffes Ziegel vertraut zu machen. Es werden Fortbildungen, Exkursionen, Seminare und Workshops angeboten, Lehr- und Informationsmaterialien für Studierende kostenlos bereitgestellt sowie Gemeinschaftsveranstaltungen mit Hochschulen in Südeutschland durchgeführt.
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Datum: 09.02.2010 - 15:40 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 160738
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Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner: Waltraud Vogler
Stadt:
München
Telefon: 089 / 74 66 16 – 11
Kategorie:
Haus & Garten
Anmerkungen:
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