Moderne Sklavenarbeit in Fanta und O-Saft / Studie zeigt katastrophale Arbeitsbedingungen auf Orangen-Plantagen in Brasilien (FOTO)
(ots) -
Der brasilianische Saftkonzern Cutrale steht im April 2018 erneut
wegen moderner Sklavenarbeit auf der offiziellen Liste des
brasilianischen Arbeitsministeriums. Die sogenannte "schmutzige
Liste" listet Unternehmen auf, die ihre Arbeiter*innen Bedingungen
"analog zur Sklavenarbeit" ausgesetzt haben. Den weltweit größten
Getränkehersteller Coca-Cola hält diese Listung jedoch nicht davon
ab, Saftkonzentrat von Cutrale zu kaufen, eines der drei führenden
Saftunternehmen Brasilien. Aber auch bei Deutschlands inzwischen
wichtigstem Safthändler, der Edeka-Gruppe, landet Cutrale-Saft in den
Supermarktregalen.
Die neue Studie "Ausgepresst- Hinter den Kulissen der
Saftindustrie" der Christlichen Initiative Romero (CIR) zeigt: Auf
den Plantagen von Cutrale und dessen Zulieferern werden systematisch
Arbeitsrechte verletzt: Arbeiter*innen sind permanent giftigen
Pestiziden ausgesetzt, leiden unter intransparenten Hungerlöhnen,
häufigen Unfällen bei körperlicher Schwerstarbeit und unter
mangelnder gewerkschaftlicher Vertretung.
Orangensaft aus Konzentrat wird oft für weniger als einen Euro pro
Liter verkauft und kostet damit ähnlich wenig wie Wasser. Dass
entlang der Wertschöpfungskette die Orangenpflücker*innen und
Saftfabrikarbeiter*innen drauf zahlen, beleuchtet die neue Studie.
Die CIR appelliert an Unternehmen, auch bei ihren Lieferanten im
globalen Süden Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte zu
übernehmen. "Coca-Cola und Edeka sind die Großen der Branche. Sie
müssen sich klar von Herstellern distanzieren, deren Orangen unter
Bedingungen moderner Sklavenarbeit geerntet wurden", fordert
Studienautorin Sandra Dusch Silva, CIR-Expertin für soziale
Unternehmensverantwortung.
Für die Studie hat die CIR gemeinsam mit der Organisation Repórter
Brasil Plantagen vor Ort besucht und Arbeiter*innen befragt -
¬bereits zum dritten Mal. Trotz der nach wie vor oft unwürdigen
Arbeitsbedingungen am Anfang der O-Saft-Lieferkette in Brasilien hat
sich seit den Vorgängerstudien 2013 und 2015 auch Einiges in der
Saft-Branche bewegt: Immer mehr deutsche Supermärkte und Abfüller
setzen auf Rainforest-Alliance-zertifizierte Säfte. Und auch der
Anteil an Fairtrade-zertifiziertem Saft aus Brasilien - und somit
auch an zertifizierten Plantagen - ist gestiegen, unter anderem durch
die Listung bei Aldi und Lidl.
Die vollständige Studie sowie eine Zusammenfassung der zentralen
Ergebnisse, Fotos, Testimonials und Infografiken sind zu finden
unter: www.ci-romero.de/presse_studie_ausgepresst
Die "schmutzige Liste" des brasilianischen Arbeitsministeriums
(Listenplatz 150: Sucocítrico Cutrale Ltda): http://ots.de/5fpWIr
Pressekontakt:
Sandra Dusch Silva
dusch(at)ci-romero.de
030- 41 72 38 00
0176 - 64 19 07 09
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Datum: 26.04.2018 - 10:21 Uhr
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