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Auto auf Pump: Mit Finanzierung aus dem Autohaus fahren Käufer oft teurer

ID: 1604363


(ots) - Laut aktuellem DAT-Report wurden zuletzt 44 Prozent
aller gebraucht gekauften Autos und 66 Prozent aller Neuwagen auf
Pump gekauft. Kredite dafür gibt es bei Banken oder direkt beim
Autohändler. Doch bei Finanzierungen aus dem Autohaus lauern einige
Tücken. Finanztip zeigt, worauf Verbraucher achten sollten, wenn sie
ihren neuen Wagen finanzieren.

Händler und Hersteller bieten meist eine "Ballonfinanzierung" an.
Hierbei bezahlen Autokäufer nur geringe Monatsraten und am Ende der
Laufzeit eine hohe Schlussrate. "Wegen der niedrigen Raten sind die
Kredite aus dem Autohaus zunächst verlockend", warnt Dirk Eilinghoff,
Kredit-Experte bei Finanztip. "Doch bei gleicher Laufzeit und
gleichem Zins kostet eine Ballonfinanzierung erheblich mehr als ein
normaler Ratenkredit."

Ein Beispiel: Ein Kunde zahlt 5.000 Euro für einen Neuwagen an,
der Restbetrag von 20.000 Euro soll über vier Jahre finanziert
werden. In der Ballonvariante sind am Ende noch knapp 12.000 Euro
fällig. Bei einem Zins von 1,97 Prozent bezahlt der Kunde so
insgesamt 1.250 Euro an Zinsen. Hätte er den Kredit im selben
Zeitraum zu gleichen Monatsraten getilgt, hätte er nur 800 Euro an
Zinsen bezahlt. "Schuld sind die Zinsen für die hohe Schlussrate, die
der Kunde vor sich herschiebt und für die er natürlich auch Zinsen
zahlen muss", erklärt Eilinghoff.

Null-Prozent-Finanzierung kann später teuer werden

Selbst wenn die Hersteller gar keine Zinsen verlangen, ist die
Ballonfinanzierung problematisch. Aktuell bieten einige Hersteller,
wie etwa Ford oder Renault, eine Null-Prozent-Finanzierung beim
Neuwagenkauf. Hier sollten Käufer aber genau hinschauen: "Die null
Prozent gelten nur für die Laufzeit des Kredits", sagt Eilinghoff.
Wer das Geld für die hohe Schlussrate später nicht parat hat,
benötigt dann erneut einen Autokredit. Der könnte künftig aber teuer




werden. "Momentan gehen fast alle Experten davon aus, dass die Zinsen
in den kommenden Jahren wieder steigen werden." Je höher der offene
Betrag ist, desto höher ist das Zins-Risiko für die
Anschlussfinanzierung.

Keine Restschuldversicherung abschließen

Eine weitere Kostenfalle, die beim Abschluss eines Autokredits
lauert, ist die Restschuldversicherung. Andere Bezeichnungen für
dieses Angebot sind Kreditschutzbrief oder Kreditabsicherung. Die
Versicherung soll die Kreditraten bezahlen, falls der Autokäufer
stirbt, arbeitsunfähig wird oder seinen Job verliert.
"Restschuldversicherungen werden gerne in Kombination mit dem Kredit
angeboten, bieten aber meist nur löchrigen Schutz und sind immer sehr
teuer", sagt Eilinghoff. Käufer sollten den Kredit deshalb ohne eine
solche Versicherung abzuschließen. Erfreulich ist, dass einige
Banken, wie etwa die ING-Diba oder die Mercedes Benz Bank, diese
Versicherungen inzwischen gar nicht mehr anbieten.

Das Angebot aus dem Autohaus vergleichen

"Wer ein Kreditangebot aus dem Autohaus erhält, sollte nicht
sofort unterschreiben, sondern erst einmal vergleichen", rät
Eilinghoff. Finanztip empfiehlt Autokäufern, immer zu prüfen, ob sie
den Kredit nicht auch in gleichbleibenden Raten zurückzahlen können.
Einen guten Marktüberblick bieten Kreditportale, zum Beispiel
Verivox, Check24 oder Smava. Die Portale zeigen, bei welchen Banken
und zu welchen Konditionen Käufer voraussichtlich einen Kredit
erhalten können. "Mit diesen Unterlagen im Gepäck haben Käufer gute
Chancen, das Angebot im Autohaus nochmals zu ihren Gunsten
nachzuverhandeln", ist Eilinghoff überzeugt.

Weitere Informationen https://www.finanztip.de/autokredit/

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Datum: 25.04.2018 - 11:11 Uhr
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