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Unternehmen fordern Innovationsoffensive für Künstliche Intelligenz /
VDE befragt 1.350 Mitgliedsunternehmen zur Digitalisierung / Schockstarre: Asien noch vor den USA, Schlusslicht ist Europa (FOTO)

ID: 1603188


(ots) -
Deutschland braucht eine 360°-Innovationsoffensive für Künstliche
Intelligenz (KI), um den digitalen Wandel von Wirtschaft und
Gesellschaft erfolgreich vorantreiben zu können und damit den
Wirtschaftsstandort zukunftsfähig zu machen. Das hat der VDE Tec
Report 2018 ergeben, einer Umfrage des Technologieverbands VDE unter
den 1.350 Mitgliedsunternehmen und Hochschulen der Elektro- und
Informationstechnik. "Künstliche Intelligenz ist eine
Schlüsseltechnologie der Digitalisierung, deren Entwicklung wir auf
allen Ebenen vorantreiben müssen", sagte VDE-CEO Ansgar Hinz bei der
Vorstellung des VDE Tec Reports auf der Hannover Messe. Das betreffe
die Forschung & Entwicklung, die Aus- und Weiterbildung und den
KI-Einsatz in der Anwendung. Hinz: "Unser Ziel muss es sein, in der
KI-Entwicklung mit den Innovationsführern außerhalb Europas auf
Augenhöhe zu kommen. Unsere große Chance liegt in der Verbindung von
KI und unserem Know-how in der industriellen Produktion,
Automatisierung und dem Maschinenbau. Der Schlüssel zum Erfolg: KI in
die Anwendung hinein zu bringen und Geschäftsmodelle in die
industrielle Nutzungsphase zu implementieren." Gerade hier liege die
große Chance für den innovativen und dynamischen deutschen
Mittelstand.

(Universitäre) Ausbildungsangebote für Künstliche Intelligenz
fehlen

Laut den Ergebnissen der Umfrage fordern 73 Prozent der
Unternehmen und Hochschulen, die universitäre Ausbildung im Bereich
der Künstlichen Intelligenz an die Notwendigkeiten anzupassen und neu
zu strukturieren. Bisher seien spezialisierte Lehr- und
Ausbildungsangebote in diesem Wissensgebiet Mangelware, betonte Hinz.
60 Prozent der Unternehmen und Hochschulen empfehlen, Start-ups mit
KI-Schwerpunkt zu fördern. Dafür bieten sich zum Beispiel Plattformen
wie die Digital Hub Initiative der Bundesregierung oder der High-Tech




Gründerfonds an. Den Einsatz Künstlicher Intelligenz in Branchen wie
Automobil, Maschinenbau oder E-Technik zu unterstützen, fordern 57
Prozent der Befragten. Neue Forschungsprogramme des Bundes mit einer
KI-Spezialisierung wünschen sich 54 Prozent der Unternehmen und
Hochschulen. Der Abbau ethischer Bedenken und rechtlicher Hürden hat
dagegen nur für 30 Prozent Priorität.

Asien überholt die USA bei der digitalen Transformation

Der digitale Wandel kann die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
Deutschland stärken. Davon sind laut VDE Tec Report zwar 71 Prozent
der befragten VDE-Mitgliedsunternehmen überzeugt. Gleichzeitig warnen
aber 78 Prozent: Deutschland muss darauf achten, dass es angesichts
der US-Dominanz bei Software und Internet-Plattformen im
Innovationswettlauf seine Zukunft nicht bereits hinter sich hat. Im
Vergleich der drei großen Wirtschaftsräume ist Europa aus Sicht der
Befragten bei der digitalen Transformation das Schlusslicht. Nur 7
Prozent trauen Europa eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung zu.
47 Prozent halten dagegen den Entwicklungsstand in Europa für
mittelmäßig. Anders Nordamerika: 18 Prozent der Unternehmen und
Hochschulen halten Nordamerika für einen Vorreiter der
Digitalisierung und 42 Prozent für gut aufgestellt. Spitzenreiter ist
Asien: 40 Prozent der Befragten sehen den Kontinent als Vorreiter und
47 Prozent als gut aufgestellt. Damit löst Asien in der aktuellen
Umfrage Nordamerika als wichtigsten Vorreiter der Digitalisierung ab.

Fachkräftemangel und fehlendes Budget hemmen die Digitalisierung

Wie in den Vorjahren ist der Fachkräftemangel laut Umfrage die
größte Hürde auf dem Weg zur digitalen Transformation. Das sagen 65
Prozent aller Befragten. Neu ist, dass im Jahr 2018 fehlendes Budget
mit 43 Prozent auf Platz 2 der Innovationshemmnisse vorgerückt ist.
"Die Digitalisierung der internen Geschäftsprozesse und die
gleichzeitige Entwicklung neuer, digitaler Geschäftsmodelle ist für
viele Unternehmen ein finanzieller Kraftakt", sagte Hinz. Angesichts
der zahlreichen neuen digitalen Fokusthemen wie Data Analytics,
Virtual Reality, Künstlicher Intelligenz oder Blockchain und deren
vielfältigen Einsatzmöglichkeiten sei es wichtig, die digitale
Transformation strategisch anzugehen sowie organisatorisch und
personell im Unternehmen zu verankern. Als weitere Hemmnisse nennen
die Unternehmen den Datenschutz, mangelndes Know-how in Cyber
Security, Defizite in der IKT-Infrastruktur und fehlende
Geschäftsmodelle.

Bundesregierung muss Weichen für Digitalisierung stellen

Um die Digitalisierung zu beschleunigen, fordern die befragten
VDE-Unternehmen und Hochschulen ein Maßnahmenpaket mit den Eckpunkten
Förderung der Mikroelektronik (70 Prozent Zustimmung), schneller
Ausbau der 5G-Netze im Mobilfunk (55 Prozent), Förderung der
Universitäten (73 Prozent) und Start-ups (60 Prozent) im Bereich KI &
Robotik und eine digitale Bildungs- und Weiterbildungsoffensive für
Schulen und Hochschulen (73 Prozent). Hinz: "Die neue Bundesregierung
muss jetzt zeigen, dass sie ihre digitalpolitische Agenda zügig
abarbeitet und dabei die richtigen Schwerpunkte setzt."

Für die Redaktion: Der "VDE Tec Report 2018: Digitalisierung und
Cyber Security" kostet 250 Euro und ist im Shop unter www.vde.com
erhältlich. VDE-Mitglieder und Journalisten erhalten die Studie
kostenlos.

Über den VDE:

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und
Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.350
Unternehmen) und 1.600 Mitarbeitern einer der großen
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die
Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über
Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur
IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs-
und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das
VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym
für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am
Main. www.vde.com



Pressekontakt:
Melanie Unseld, Tel.: 069 6308-461, E-Mail: melanie.unseld(at)vde.com

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Datum: 23.04.2018 - 10:15 Uhr
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