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Eine erste Wasserstandsmeldung der P&R-Insolvenzverwalter

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Die Pressemeldung der vorläufigen Insolvenzverwalter wirft ganz dramatische Fragen auf. Für die Anleger bedeutet das nichts Gutes, wenn ihre Vermögenswerte in die Insolvenzmasse fließen, statt als echtes Eigentum außen vor zu bleiben. Und wenn die von P&R zur Zahlung von Mieten und Rückzahlungen verkauften Container auch anderen Anlegern gehörten, als den begünstigten Investoren, dann wird es noch spannend, wie viele Container es überhaupt noch gibt.


(IINews) - Im neu erschienen Buch „Achtung, Anlegerfallen!“ ist ab Seite 221 einiges zu P&R zu lesen. Seit 27.02.2018 ist das neue Buch „Achtung, Anlegerfallen!“ von investmentcheck-Herausgeber Stefan Loipfinger im Buchhandel erhältlich. Es zeigt auch für Laien verständlich die Fallstricke der verbal einfallsreichen und immer komplexeren Kreationen von Banken und Versicherungen auf.

Der BSZ e.V. berichtet auf seiner Internetseite www.fachanwalt-hotline.eu beinahe täglich über den Fall P&R Container. Nachstehend geben wir Ihnen mit freundlicher Empfehlung des Autors den aktuellen Bericht vom 18. 04.2018 auf investmentcheck wieder:


P&R-Insolvenzverwalter wirft dramatische Fragen auf. Erste traurige Wahrheiten

Eine erste Wasserstandsmeldung der P&R-Insolvenzverwalter zeigt, dass dort Land unter herrscht. Wichtige Daten sind in den Systemen nicht vorhanden. „Sie müssen teilweise in aufwändiger Kleinarbeit ermittelt werden“, schreiben die Insolvenzverwalter der Kanzlei Jaffé in einer Pressemitteilung. Darüber hinaus steht aber noch vieles mehr darin, das die 51.000 Investoren der drei insolventen P&R-Gesellschaften nicht gerade beruhigen dürfte.

Chaos.

Die beiden vorläufigen Insolvenzverwalter haben viel zu tun und versuchen offenbar schon fast verzweifelt, eine Bestandsaufnahme vorzunehmen: „Alle Beteiligten kooperieren, aber es hat sich gezeigt, dass viele aus Sicht der vorläufigen Insolvenzverwaltung für die deutschen Gesellschaften wichtigen Daten in den Systemen in der benötigten Form nicht vorhanden sind.“ Sie sprechen sogar davon, dass für das enorme Datenvolumen Hochleistungsrechner notwendig sind. Wohl auch deshalb bitten sie die Investoren schon fast mantraartig um Geduld: „Daher werde die Bestandaufnahme und Analyse der Zahlen angesichts der großen Zahl an Containern und der rechtlichen Komplexität der bestehenden Lieferungs- und Leistungsbeziehungen zwischen den einzelnen Gesellschaften noch einige Zeit in Anspruch nehmen.“





Eigentumsfrage.

Ganz zentral wird zukünftig sein, ob die Anleger wirksam Eigentum an den Containern erworben haben oder nicht. Deshalb versuchen offenbar viele der überwiegend älteren Investoren (54,5 Prozent sind über 60 Jahre alt und mehr als ein Drittel sogar über 70 Jahre) ihr bisheriges Versäumnis nachzuholen, ein Eigentumszertifikat mit Nennung der Containernummern anzufordern. Über 90 Prozent haben das nicht getan, was zusätzlich die Frage der Vertriebsverantwortung aufwirft. Konkret schreibt die Kanzlei Jaffé, „diesen Verträgen wurden bei den drei insolventen Gesellschaften auch keine individuellen Containernummern zugeordnet, so dass solche auch nicht mitgeteilt werden können. Auch lassen sich damit Mieteinnahmen in den allermeisten Fällen den Anlegern nicht konkret zuordnen.“ Weiterhin will Dr. Michael Jaffé damit beruhigen, dass Ansprüche trotzdem angemeldet werden können. Doch genau das dürfte eigentlich nicht notwendig sein, wenn der Container einem Anleger wirklich gehört.

Schneeballsystem.

Noch schlimmer werden die zwischen den Zeilen ausgedrückten Sorgen bezüglich der Frage, wie viele Container es eigentlich noch gibt. Jaffé spricht von erheblichen Werten, die die vorhandenen Container darstellen, schränkt aber ein, was das umgerechnet auf die Investitionsbeträge bedeutet: „Zugleich zeigen die ersten Zahlen, dass trotz fallender Weltmarktpreise in den Jahren 2012 bis 2016, vor allem in den Jahren 2016 und 2017 Container veräußert wurden, um die Mieten zu zahlen und Rückkäufe zu tätigen, mithin die hohen Rückzahlungen in diesen Jahren an die Anleger darzustellen. Auch in Folge dieser Entwicklung decken die heutigen Mieteinnahmen aus der Containerflotte die Verpflichtungen gegenüber den Anlegern nicht mehr, was zur Insolvenz führte. Die Einzelheiten dazu müssen noch aufgearbeitet werden.“ Mieten, die aus Verkäufen bezahlt wurden, sprechen nicht für ein nachhaltiges Geschäftsmodell. Außerdem musste gerade in den schwachen Marktphasen deutlich mehr Container verkauft werden als von Anleger zurückkamen, um die Ansprüche daraus zu bedienen. Doch wessen Container waren das?

Loipfinger’s Meinung.

Die Pressemeldung der vorläufigen Insolvenzverwalter wirft ganz dramatische Fragen auf. Für die Anleger bedeutet das nichts Gutes, wenn ihre Vermögenswerte in die Insolvenzmasse fließen, statt als echtes Eigentum außen vor zu bleiben. Und wenn die von P&R zur Zahlung von Mieten und Rückzahlungen verkauften Container auch anderen Anlegern gehörten, als den begünstigten Investoren, dann wird es noch spannend, wie viele Container es überhaupt noch gibt.

Weitere Informationen.

Wer mehr zu den Hintergründen erfahren möchte, sollte die Berichte von Investmentcheck von Juli 2016, Juni 2017, 8. März, 19. März und 26. März 2018 nachlesen. Auch im kürzlich erschienenen Buch „Achtung, Anlegerfallen!“ ist ab Seite 221 einiges zu P&R zu lesen.

Quelle: investmentcheck http://www.investmentcheck.de

Link zu diesem Beitrag: http://www.investmentcheck.de/?nv=5814&id=3723


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