Dem Kölnisch Wasser auf der Spur: das Museum des Duftes im norditalienischen Valle Vigezzo
Am 24. März eröffnet in Santa Maria Maggiore im Piemont die „Casa del Profumo Feminis-Farina“,
das Museum zu Ehren des Kölnisch Wasser und seiner Pioniere – denn die waren Söhne
dieses Tals
(IINews) - Dass Giovanni Paolo Feminis und Giovanni Maria Farina, der Erfinder und der erste Produzent des
weltberühmten Kölnisch Wasser, aus dem Valle Vigezzo stammten, ist hinlänglich bekannt – und wird
doch oft vergessen. So ist es mehr als angebracht, dass am 24. März den beiden Männern und der
Geschichte des von ihnen in die Welt getragenen Dufts ein Museum gewidmet wird, die „Casa del
Profumo Feminis-Farina“ in Santa Maria Maggiore.
Der kleine Ort Santa Maria Maggiore ist ein Schmuckstück im Norden der italienischen Region Piemont.
Nur einen Katzensprung vom Lago Maggiore entfernt liegt es im malerischen Alpental Valle
Vigezzo. Ein besonders gemütliche Örtchen, in dem die ursprüngliche, noch mittelalterlich anmutende
Struktur gut erhalten ist. Solche Orte werden in Italien „Borgo“ genannt. Den schönsten von ihnen
verleiht der Touring Club Italiano alle drei Jahre die „Bandiere Arancioni“, das orangene Fähnchen. Die
Auswahlkriterien sind hart, und Santa Maria Maggiore hat die begehrte Auszeichnung in diesem Jahr
bereits zum vierten Mal erhalten.
Zwei eindrucksvolle Museen, die sich der kulturellen Bedeutung dieser Alpenregion widmen, gibt es
hier bereits: die Schule der Schönen Künste „Rosetti Valentini“ und das Schornsteinfegermuseum. Die
„Casa del Profumo“ ist vor allem ein Haus der Sinne. Über zwei Etagen wird der Besucher verführt, in
die Welt der Kräuter und Pflanzen einzutauchen, aus denen die Essenzen des Aqua Mirabilis gewonnen
werden. Anhand schmuckvoller, historischer Gerätschaften lässt sich erahnen, welche Kunstfertigkeit
und liebevolle Mühe dieses Gewerbe immer schon erforderte. Pflanzen und Duftstoffe verzaubern
die Sinne. Und nicht zuletzt findet der Besucher dieses Museums Gelegenheit, in einem modernen
Labor selbst zum Dufterfinder zu werden. Ein Museumsbesuch mit Wohlfühlcharakter.
Doch zurück zu den Herren Feminis und Farina. Es ist überliefert, dass sie Ende des 17. Jh. aus dem
Valle Vigezzo auswanderten und sich in Köln begegneten, wo die Erfolgsgeschichte ihres Duftes begann.
Das Leben in den Bergen war damals hart. Das Valle Vigezzo ist eines der Ossola-Täler. Diese
Landschaft war damals Auswanderungsland. Viele verdingten sich saisonweise in Deutschland und
Holland als Schornsteinfeger, was man heute in dem international bekannten Schornsteinfegermuseum,
Museo dello Spazzacamino, nachvollziehen kann.
Die Abgeschiedenheit kommt dem Besucher heute im Valle Vigezzo und den übrigen Ossola-Tälern
entgegen. Obwohl es ein weit verzweigtes Netz an Wanderwegen gibt, hat sich die Landschaft, genau
wie das Borgo Santa Maria Maggiore, ihren ursprünglichen Charme erhalten. Ganz in der Nähe befindet
der atemberaubende Nationalpark Val Grande. Wer wilde Naturerlebnisse sucht, ist hier genau
richtig. Ein besonderer Clou ist die bei Touristen beliebte Schmalspurbahn Vigezzina-Centovalli, auch
liebevoll „trenino“ genannt, die sich von Domodossola bis nach Locarno am Lago Maggiore durch eine
romantisch-wilde Bergregion schlängelt, an die Giovanni Maria Farina vielleicht dachte, als er schrieb:
Mein Duft ist wie ein italienischer Frühjahrsmorgen nach dem Regen. Die Schmalspurbahn hält natürlich
auch in Santa Maria Maggiore.
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Datum: 16.04.2018 - 10:22 Uhr
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