Kritik an der MPU
Die MPU ist seit über fünfzig Jahren ein Instrument, auffällige Kraftfahrer auf deren Eignung zu überprüfen. Egal ob es sich um Alkoholdelikte, Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Straftaten und Punkteverstösse handelt: Die MPU, von manchen auch Idiotentest genannt, ist eine unausweichliche Maßnahme der Verwaltungsbehörden.
(IINews) - Angstmacher MPU: Jedes Jahr müssen etwa 100.000 Kraftfahrer zur medizinisch-psychologischen Untersuchung, im Volksmund „Idiotentest“ – vor allem wegen Alkohol und Drogen. Nur wer den MPU-Test besteht, erhält die Fahrerlaubnis zurück. Im Jahr 2011 fiel fast jeder zweite Kandidat durch. Zwar hat sich die MPU als ein wirkungsvolles Instrument der Verkehrssicherheit bewährt. Doch es gibt auch einige Unvollkommenheiten: zu späte Benachrichtigungen an den Betroffenen, fehlende Dokumentation und unzureichende Rechtsmittel. Dies kritisieren die Juristen des ADAC seit Langem und fordern mehrere Änderungen:
Dokumentation: Die MPU besteht aus drei Teilen: eine medizinische Kurzbegutachtung, ein Leistungstest am Computer – bei nicht ausreichenden Leistungen soll hilfsweise eine Überprüfungsfahrt mit Fahrlehrer und einem Psychologen Klarheit über die Leistungsfähigkeiten des Kandidaten bringen – und ein ausführliches psychologisches Gespräch, Dauer ca. 45 bis 60 Minuten. Schwachpunkt: Bislang wird das gutachterliche Untersuchungsgespräch nur stichpunktartig , jedoch schriftlich durch den Verkehrspsychologen festgehalten. Die Lösung: Tonband- und/oder Videoaufnahmen. Dies fordert der ADAC seit vielen Jahren. Der ADAC meint, dass eine Dokumentation nur Vorteile hätte. Für den Betroffenen sei damit das Gespräch nachprüfbar und für den Verkehrspsychologen einfacher, da er nicht mehr mitschreiben muss und sich somit auch besser auf das Gespräch konzentrieren kann.
Frühere Benachrichtigung und Information für den Betroffenen : Dass er zur MPU muss, erfährt der Betroffene erst, wenn er sich selber bei seiner Fahrerlaubnisbehörde meldet, um seinen Führerschein wieder zurück zu fordern. Wer beispielsweise mit mehr als 1,6 Promille angehalten wird und seinen Führerschein für zwölf Monate oder länger abgeben muss , hat eine MPU-Begutachtung zu absolvieren , bevor er wieder fahren darf. Mitgeteilt wird ihm das aber erst, wenn er frühestens drei Monate vor Ablauf der Sperrfrist den Antrag auf Wiedererteilung der Fahrerlaubnis stellt. Das ist für die Betroffenen von Nachteil, denn sie haben wertvolle Zeit verloren. Zeit für eine ernsthafte und meist notwendige Vorbereitung auf die MPU. Oder für den Abstinenznachweis, der bei schwerwiegenden Alkoholdelikten oder bei allen Drogenauffälligen als eine von mehreren Voraussetzungen für eine positive MPU verlangt wird. Ähnlich wie bei Dopingkontrollen muss sich der Kandidat zu Urin- oder Haarproben einfinden , meist sechsmal innerhalb von zwölf Monaten bei den Urinscreenings , bzw, viermal für die Haaranalyse.
Möglichkeiten Rechtsmittel einzulegen: Gegen die MPU gibt’s keine Rechtsmittel. Der ADAC fordert daher , dass die Anordnung gerichtlich überprüfbar ist. Bisher lässt sich nur die Entziehung oder die Verweigerung der Fahrerlaubnis anfechten. Nicht aber die Anordnung der Fahrerlaubnisbehörde zur Überprüfung der Fahreignung.
Der beste Weg zurück zur Fahrerlaubnis ist eine gute Aufarbeitung der persönlichen Hintergründe und eine Vorbereitungsmassnahme für die angeordnete MPU-Begutachtung.
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Seit über 30 Jahren führt Achim Dupke in Rüthen, Kreis Soest in NRW eine psychotherapeutisch ausgerichtete Praxis. Neben den Vorbereitungen für Kraftfahrer auf deren MPU, leitet er seit fast 20 Jahren ein Seminarunternehmen im Bereich der beruflichen Eignungsüberprüfungen. Neuestes Projekt ist die Krebsfrühdiagnostik mithilfe seiner Krebssuchhunde, mehr : www.krebsspuerhunde-deutschland.de
Datum: 15.04.2018 - 23:49 Uhr
Sprache: Deutsch
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Achim Dupke , Verkehrspädagogische Praxis (Nachricht senden)
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