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Desertec 2.0 / Die Zukunft unser regenerativen Mobilität

ID: 1600040

Unser Mobilität der Zukunft kann nicht nur regenerativ und günstig sein, sondern gleichzeit auch Wüsten renaturieren und dadurch viele Millionen Tonnen CO2 binden.


(IINews) - Grüner Strom für Nordafrika und Europa

Desertec stand für die Vision einer grünen Stromversorgung für Europa aus den "Sonnenstaaten" Nordafrikas. Mittels Unterseekabel sollte die Solarenergie aus der Sahara nach Europa gebracht werden, um die größte Wirtschaftszone der Welt günstig mit Strom zu versorgen und den Kohleausstieg zu beschleunigen. Am Projekt waren große internationale Unternehmen wie die RWE und die Münchener Rück sowie angesehene Forschungseinrichtungen wie der Club of Rome und das Fraunhofer Institut beteiligt. Die Motivation ist klar: Im Norden Afrikas lässt sich aus Sonnenkraft zweimal so viel Strom produzieren wie in Südeuropa.

Doch 2014 wurde das Projekt größtenteils eingestellt. Dabei waren technische Probleme wie die Übertragungsverluste von 10-15% des produzierten Stroms aufgrund der Entfernung oder die Kühlung der Kraftwerke, welche mittels Meerwasser erfolgen sollte, wodurch es zu schweren Umweltschäden kommen kann, gar nicht ausschlaggebend. Es waren menschliche Faktoren, die das Projekt behinderten. Die Afrikaner fühlten sich bevormundet, die Europäer wollten sich nicht abhängig machen und der Einstieg eines chinesischen Unternehmens führte schließlich dazu, dass andere Projektteilnehmer ausstiegen.

Ein neuer integrativer Ansatz
Neue Technologien und ein neuer strategischer Ansatz können den Desertec Grundgedanken jedoch wieder zum Leben erwecken. Durch die Produktion von Wasserstoff kann nicht nur das Transportproblem, sondern auch das Speicherproblem der erneuerbaren Energien gelöst werden. Wasserstoff steht für den Strommarkt auf Abruf zur Verfügung und könnte Benzin und Diesel als sauberen Antriebsstoff für Fahrzeuge ablösen - und das effizienter als Elektroautos. Die Elektrolysegeräte, die in der Wasserstoffproduktion zum Einsatz kommen, wurden dank Nanotechnologie in den letzten Jahren immer effizienter und langlebiger. Eine letzte Hürde sind die riesigen Verluste durch Abwärme bei der Elektrolyse und der Verdichtung des Wasserstoffs für den Transport.





Für die Abwärme hat die Firma Terrawater aus Deutschland eine Lösung entwickelt: Terrawater nutzt die Abwärme von anderen Prozessen um Meerwasser zu entsalzen. Klassische Entsalzungsanlagen verbrauchen große Strommengen. Die Anlagen der Firma Terrawater haben einen geringen Strombedarf, benötigen dafür jedoch große Wärmemengen um die 90°C. Damit kann die Abwärme der Wasserstoffproduktion genutzt werden um in der MENA Region (Mittlerer Osten und Nordafrika) dringend benötigtes Trinkwasser kostengünstig herzustellen.
Durch diesen Kombinationsansatz lohnt sich die solare Stromproduktion vor Ort. Statt Strom durch Stromtrassen nach Europa zu senden, wird die elektrische Energie in chemische Energie in Form von Wasserstoff umgewandelt. Der Wasserstoff kann dann relativ einfach auf Schiffen in die ganze Welt transportiert werden und so günstige umweltfreundliche Energie für die Stromproduktion und den Transport auf Abruf zu liefern.

Doch auch dieser Ansatz kann noch effizienter gemacht werden. Die Stromproduktion einer Photovoltaik-Anlage ist abhängig von der Umgebungstemperatur. Die Leistungsangaben der Module beziehen sich in der Regel auf eine Umgebungstemperatur von 25 °C und sinken mit zunehmender Temperatur. Bei einer Umgebungstemperatur von 40 °C liegt der Leistungsverlust bei 6-7%.

Die Kühlungs- und Bewässerungstechnik von IrrigationNets
Die Firma IrrigationNets hat eine günstige und energieeffiziente Salzwasserkühlung für Solarkraftwerke entwickelt. Dabei werden die Solarkraftwerke überhaupt nicht verändert. Vielmehr wird die Kühlungsanlage mit mehreren Megawatt Kühlleistung wie eine überdimensionale Klimaanlage neben einem Kraftwerk aufgestellt und kühlt die Umgebungstemperatur.

Die Kühlungsanlagen produzieren aber auch feuchte salzfreie Luft, die den Landwirten in der Region - ähnlich wie zusätzlicher Niederschlag - zugutekommt. Durch diesen positiven Beitrag zur Landwirtschaft sichert sich dieser integrative Ansatz auch den Rückhalt der Bevölkerung.
Aufgrund der erhöhten Mengen an Feuchtigkeit und der renaturierenden Wirkung dieser regelmäßigen besseren Wasserversorgung auf riesengroßen Flächen, kann unser Bewässerungssystem zu einer Begrünung der Wüsten führen und damit viele Milliarden Tonnen CO2 binden, womit wir einen wichtigen Beitrag leisten, dem Klimawandel entgegen zu wirken.

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Günstiger Solarstrom, der sich in Form von Wasserstoff in die ganze Welt verkaufen lässt, geringe Grundstückskosten, eine ressourcenschonende und soziale Landwirtschaftsförderung mit Anpassung an den Klimawandel und eine nahezu vollständige Abwärmenutzung für eine bessere Trinkwasserversorgung. Das sind die Bausteine, die unsere Zukunft in Afrika und Europa sichern können. Produzenten und Abnehmer gehen keine Abhängigkeiten ein und damit fallen die meisten politischen und menschlichen Hürden weg.


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Bereitgestellt von Benutzer: Connektar
Datum: 13.04.2018 - 10:00 Uhr
Sprache: Deutsch
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Ansprechpartner: Volker Korrmann
Stadt:

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Kategorie:

Forschung & Entwicklung


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