Durch Inflation und Niedrigzins: Milliardenverluste für deutsche Sparer im ersten Quartal 2018 (FOTO)
(ots) -
Realzins liegt in den ersten drei Monaten bei minus 1,30 Prozent
- Seit 2010 hat jeder Deutsche im Schnitt 999 Euro verloren
- Volumen bei Tagesgeldern, Festgeldern und Spareinlagen steigt
weiter an
Deutsche Sparer haben im ersten Quartal 2018 insgesamt 7,1
Milliarden Euro durch schlecht verzinste Geldeinlagen verloren. Das
sind 86 Euro pro Bundesbürger - vom Kleinkind bis zum Rentner. Auf
das Jahr hochgerechnet würde der Wertverlust bei rund 28,4 Milliarden
Euro liegen. Zu diesen Ergebnissen kommt der quartalsweise
erscheinende comdirect Realzins-Radar, der gemeinsam mit Barkow
Consulting ermittelt wird.
Der Grund für den Wertverlust sind schlecht verzinste
Geldeinlagen: Die durchschnittlichen Zinsen für Tagesgelder,
Festgelder und Spareinlagen betrugen im ersten Quartal 0,20 Prozent.
Gleichzeitig lag die Inflationsrate in den ersten drei Monaten des
Jahres bei 1,50 Prozent. Das führt zu einem Realzins von minus 1,30
Prozent. Als Realzins wird der tatsächliche Zins für Spareinlagen
nach Abzug der Inflation bezeichnet. "Die Deutschen gehören zu den
eifrigsten Sparern weltweit, und trotzdem verlieren sie Jahr für Jahr
viele Milliarden Euro - das ist paradox", sagt Arno Walter,
Vorstandsvorsitzender der comdirect bank AG. Besonders drastisch
zeigt sich der Verlust in der langfristigen Betrachtung. So hat jeder
Deutsche seit 2010 bereits 999 Euro durch Sparzinsen unterhalb der
Inflationsrate verloren.
Der Beliebtheit festverzinslicher Geldeinlagen tut dies aber
keinen Abbruch, im Gegenteil. Das Volumen ist sogar weiter gestiegen,
auf aktuell rund 2,2 Billionen Euro. Allein in den vergangenen zwölf
Monaten flossen 79 Milliarden Euro in Tagesgelder, Festgelder und
Spareinlagen. Das ist ein Plus von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
"Wenn ein mit Wasser gefülltes Fass ein Leck hat, würde man
versuchen, das Loch zu stopfen. Deutsche Sparer verhalten sich
anders: Sie schütten immer mehr Wasser in das Fass in der Hoffnung,
so den Pegel halten zu können", sagt Walter. Er empfiehlt daher, das
eigene Anlageverhalten zu überdenken: "Anleger sollten sich fragen,
welchen Teil ihres Ersparten sie kurzfristig verfügbar halten wollen,
etwa für unvorhergesehene Ausgaben. Der Rest sollte für den
langfristigen Vermögensaufbau verwendet werden - und dabei führt an
Wertpapieren kein Weg vorbei." Mit Sparplänen ist dies schon ab 25
Euro im Monat möglich. Darüber hinaus bieten Tools wie cominvest
bereits ab 3.000 Euro Zugang zu einer professionellen
Vermögensverwaltung.
Zum comdirect Realzins-Radar:
Der comdirect Realzins-Radar wir viermal im Jahr jeweils für das
abgelaufene Quartal erhoben. Er untersucht, wie hoch der Wertverlust
durch niedrig verzinste Geldeinlagen ist, deren Verzinsung unterhalb
der Inflationsrate liegt. Daten für das Volumen und die Zinssätze von
Geldanlagen (Tagesgeld, Termin- & Spareinlagen) entstammen dem Credit
Benchmark Model® von Barkow Consulting. Die Zinssätze entsprechen dem
Durchschnitt des Bestandes. Als Basis werden Rohdaten der Deutschen
Bundesbank sowie der Europäischen Zentralbank (EZB) verwendet. Die
Realverzinsung errechnet sich aus dem Nominalzins der einzelnen
Geldanlagen abzüglich der Inflationsrate. Von der Berücksichtigung
einer etwaigen Besteuerung der Zinserträge wird abgesehen. Zur
Ermittlung des absoluten Realzinsverlustes bzw. -gewinnes wird der
jeweilige Realzinssatz von Tagesgeld, Spareinlagen und Festgeldern
auf die entsprechenden Bestände angewendet.
Pressekontakt:
Geerd Lukaßen
comdirect bank AG, Pascalkehre 15, 25451 Quickborn
Telefon +49 (0) 41 06 - 704 1315
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Datum: 13.04.2018 - 08:42 Uhr
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