M-Sport Ford nimmt bei der Korsika-Rallye Frankreich Saisonsieg Nummer 3 ins Visier (FOTO)
(ots) -
- Tabellenführer Sébastien Ogier/Julien Ingrassia zählen mit ihrem
Ford Fiesta WRC beim Asphalt-Klassiker auf Korsika zu den
Favoriten
- Elfyn Evans vertraut bei der WM-Rallye Frankreich auf die
Ansagen seines Ersatzbeifahrers Phil Mills; Bryan
Bouffier/Xavier Panseri im dritten Ford Fiesta WRC
- M-Sport Ford will bei der "Tour de Corse" auch die Führung in
der Marken-WM-Wertung zurückerobern
- Julius Tannert aus Zwickau kämpft im gut 180 PS starken Ford
Fiesta R2 um wichtige Punkte in der Junior-Weltmeisterschaft
KÖLN, 2. April 2018 - Nach zwei Siegen bei den ersten drei Läufen
zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft blickt M-Sport Ford mit
Spannung der Korsika-Rallye Frankreich entgegen, der ersten reinen
Asphaltveranstaltung des Jahres. Neben den Titelverteidigern
Sébastien Ogier/Julien Ingrassia teilen sich Elfyn Evans und
Ersatzbeifahrer Phil Mills sowie Bryan Bouffier/Xavier Panseri die
beiden anderen, von einem gut 380 PS starken Ford
EcoBoost-Turbobenziner angetriebenen Fiesta WRC. Während die zur
Vorbereitung für fünf Tage angesetzten Testfahrten auf Korsika durch
winterliche Wetterbedingungen, die das Team am englischen Flughafen
Heathrow für eine Nacht festsetzten, auf vier verkürzt wurden, konnte
M-Sport Ford einen anderen Joker ausspielen: Auf der Rückreise von
der gewonnenen Rallye Mexiko machte der Fiesta WRC einen Abstecher in
den Windshear-Windkanal nahe Charlotte im US-Bundesstaat North
Carolina, wo Ford Performance sein NASCAR- und GT-Programm
entwickelt. Die dort gewonnenen Erkenntnisse dienen in erster Linie
dazu, die CFD-Simulationen (Computational Fluid Dynamics) von M-Sport
zu validieren. Andere Daten kommen mittelfristig der Entwicklung des
aerodynamisch ausgefeilten Turbo-Allradlers zugute, der auf dem in
Köln-Niehl produzierten Kleinwagen von Ford basiert.
Warum der französische WM-Lauf auch "Rallye der 1000 Kurven"
genannt wird, liegt bei näherer Betrachtung auf der Hand: Die
Wertungsprüfungen (WP) auf der Mittelmeerinsel führen nur selten
geradeaus und stellen speziell für die Copiloten, die ihren Fahrern
aus dem auch "Gebetbuch" genannten Aufschrieb die weitere
Streckenführung ansagen, eine echte Herausforderung dar - zumal die
einzelnen WP auch noch überdurchschnittlich lang sind. Insgesamt
umfassen sie eine Distanz von 333,48 Kilometer, die sich auf nur
zwölf Prüfungen aufteilen. Den Höhepunkt markiert dabei sicherlich
der 55,17-Kilometer-Marathon am Sonntagmorgen, der angesichts des
rauen Asphalts der korsischen Bergsträßchen auch für die Rennreifen
von Michelin zur echten Nagelprobe wird.
Los geht es am Freitagmorgen um 9.50 Uhr im Südwesten von Korsika
mit der bereits 49,03 Kilometer langen WP 1 von La Porta nach Valle
die Rostino, sie wird ebenso wie die über 13,55 Kilometer führende
"Piedigriggio - Pont de Castirla" am Nachmittag wiederholt. Am
Samstag, mit 136,90 Kilometer die längste Etappe der Rallye,
schließen sich im Norden der Insel zwei weitere Schleifen mit jeweils
drei WP an. Am Sonntag bleiben noch zwei Prüfungen: die bereits
erwähnte "Vero - Sarrola-Carcopino" und die sogenannte Power Stage
über 16,25 Kilometer. Auf ihr können die fünf Schnellsten bis zu fünf
zusätzliche WM-Punkte einsacken. Start- und Zielort des vierten
Saisonlaufs ist die Küstenstadt Ajaccio.
"Mit zwei Siegen bei drei WM-Läufen sind wir phantastisch in die
neue Saison gestartet", erläutert M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson.
"Auf dieser Welle wollen wir bei der ,Tour de Corse'' weitersurfen.
Alle drei Fahrer freuen sich auf die Asphaltveranstaltung, alle drei
haben auf Korsika schon tolle Erfolge errungen. Dies sollte für uns
ein gutes Zeichen sein. Als Tabellenführer muss Sébastien Ogier am
Freitag als erster auf die Strecke, das ist gut. Elfyn Evans und
Bryan Bouffier könnten durch ihre Startposition etwas benachteiligt
sein, aber sie sind extrem hungrig auf ein Topresultat. Der
Wettbewerb ist hart und wir alle wissen, wie herausfordernd die
Rallye Korsika sein kann - aber wir fühlen uns bestens vorbereitet
und peilen einmal mehr ein hervorragendes Ergebnis an."
Sébastien Ogier / Julien Ingrassia (Ford Fiesta WRC, Startnummer
1); WM-Rang: 1, Rallye-Korsika-Starts: 4. Bestes Ergebnis: Platz 1
(2016)
Als die Nummer 1 in der laufenden Fahrer- und Beifahrer-WM-Tabelle
nehmen Sébastien Ogier und Julien Ingrassia die Rallye Korsika mit
großen Erwartungen in Angriff: Sie dürfen am ersten Tag als Erste auf
die Strecken gehen und werden dadurch die noch sauberste Ideallinie
vorfinden - in Schweden hatte sich diese Startposition als immenser
Nachteil erwiesen. Erste Rallye-Erfahrung hat das Duo bereits 2007
auf der Mittelmeerinsel gesammelt, als Ogier und Ingrassia das
Vorausfahrzeug pilotierten. 2008 folgte dann auch die Teilnahme im
echten Wettbewerb und führte zu Platz zwei in der Junior-WM-Wertung.
Da die Rallye Frankreich von 2009 bis 2014 im Elsaß stattfand,
kehrten die World Rally Cars erst 2015 nach Korsika zurück. Ein Jahr
später trugen sich die beiden Franzosen erstmals in die Siegerliste
ein.
"Die Saison ging für uns mit zwei WM-Laufsiegen sehr positiv los",
analysiert Ogier. "Wir haben große Fortschritte gemacht und wollen
diesen Trend bei der ersten reinen Asphalt-Rallye des Jahres
fortsetzen - bei der ,Monte'' waren die Bedingungen noch sehr
gemischt. Ich weiß, dass die Konkurrenz sehr stark sein wird, aber
wir hatten in der vergangenen Woche einen gelungenen Test und konnten
optimale Abstimmungen herausarbeiten, das Gefühl ist sehr gut. Als
Franzose reise ich natürlich immer besonders motiviert zur ,Tour de
Corse''. Ihr Spitzname ,Rallye der 1000 Kurven'' sagt eigentlich schon
alles. Viele Regionen der Insel sind für das Rallye-Fahren wie
geschaffen. Gegenüber dem Vorjahr ist ein großer Teil der
Wertungsprüfungen neu und technisch ebenfalls sehr anspruchsvoll. Sie
verlangen von Kurve zu Kurve absolute Konzentration und Präzision."
Elfyn Evans / Phil Mills (Ford Fiesta WRC, Startnummer 2);
WM-Rang: 12; Rallye-Korsika-Starts: 3. Bestes Ergebnis: Platz 2
(2015)
Elfyn Evans tritt auf Korsika mit einem Ersatzbeifahrer an: Der
routinierte Phil Mills - Weltmeister von 2003 - sitzt an der Seite
des Walisers, dessen Stamm-Copilot Daniel Barritt nach dem heftigen
Abflug in Mexiko noch nicht wieder einsatzbereit ist. Mills ist für
das Team ein guter Bekannter: Der Brite gehört seit fünf Jahren zur
"Schotter-Crew" seines Landsmanns und kennt sich daher auch mit
dessen Aufschrieb bestens aus. Für den französischen Asphalt-Lauf hat
sich das Duo hohe Ziele gesetzt. Bereits 2015 eroberte Evans in der
Heimat von Napoleon den zweiten Rang, ein Jahr später gewann er die
hart umkämpfte WRC2-Wertung.
"Die Rallye Korsika ist eine Veranstaltung, die ich wirklich
genieße - darauf will ich am kommenden Wochenende aufbauen",
bestätigt der 28-Jährige. "Auch wenn mein Start in die neue Saison
keinesfalls optimal verlaufen ist: Die Performance passt eigentlich,
das will ich jetzt auch in zählbare Ergebnisse ummünzen. Ohne Daniel
wird es nicht leicht, aber seine Gesundheit steht natürlich an erster
Stelle. Er muss sich gründlich erholen, um für den Rest des Jahres
fit zu sein. Für ihn springt Phil Mills ein, der natürlich auch weiß,
wie es geht. Abgesehen von Dan kennt niemand meinen Aufschrieb besser
als er. Viele Prüfungen der diesjährigen Rallye Frankreich sind neu
und zum Teil sehr unterschiedlich, technisch aber genause
herausfordernd. Mir gefällt das. Einige Strecken sind überraschend
sanft zu den Reifen, auf anderen stellt der harte korsische Asphalt
die Pneus auf eine harte Probe. Darauf müssen wir uns jeweils schnell
anpassen. Unsere vergleichsweise späte Startposition macht es uns am
Freitag nicht leichter, aber wir geben alles. Ich konnte schon in der
Vergangenheit einige gute Resultate auf Korsika erzielen, daran will
ich anknüpfen."
Bryan Bouffier / Xavier Panseri (Ford Fiesta WRC, Startnummer 3);
WM-Rang: 16; Rallye-Korsika-Starts: 7 (mit einem WRC: 3). Bestes
Ergebnis: Platz 1 (2013)
Nach dem Start bei der Rallye Monte Carlo kehren die
Asphalt-Spezialisten Bryan Bouffier und Xavier Panseri auf Korsika
ins Cockpit des Ford Fiesta WRC zurück. Den französischen
WM-Klassiker haben die beiden bereits sieben Mal in Angriff genommen
und 2013 auch gewonnen - damals zählte die "Tour de Corse" allerdings
zur Rallye-Europameisterschaft.
"Seit langem gehört die Rallye Korsika zu meinen absoluten
Lieblingsveranstaltungen" betont Bouffier. "Die Strecken sind so
fantastisch wie die ganze Insel und ihre Bewohner. Unsere Testfahrten
in der vergangenen Woche liefen optimal, wir haben eine ausgewogene
Balance und gute Abstimmungen gefunden, ich fühle mich im Auto wohl.
Ich hoffe, dass sich dies am kommenden Wochenende auch auf den WP
widerspiegelt. Bei der ,Tour de Corse'' kommt es ganz besonders darauf
an, auf den langen Prüfungen konstant schnell zu sein und Fehler zu
vermeiden - genau dies haben wir uns vorgenommen. Jedes Mal, wenn ich
in der WM an den Start gegangen bin, war das Wettbewerbsniveau enorm
hoch. In diesem Jahr jedoch geht es im Kampf um die Spitze so eng zu
wie noch nie. Hoffentlich gelingen uns konkurrenzfähige Ergebnisse,
denn ich möchte noch öfters in diesem grandiosen Fiesta WRC Platz
nehmen."
Julius Tannert aus Zwickau kämpft in der Junior-WM um wichtige
Punkte
Nach seinem überragenden Podiumsresultat beim Saisonauftakt im
winterlichen Schweden freut sich Julius Tannert aus Zwickau auf die
zweite Runde der Junior-WM. Der 27-Jährige tritt gemeinsam mit seinem
österreichischen Beifahrer Jürgen Heigl wieder mit dem gut 180 PS
starken, frontgetriebenen Fiesta R2T an und rechnet sich für die
reine Asphalt-Rallye gute Chancen aus - bereits im Vorjahr wäre
Tannert auf Korsika als Viertplatzierter fast der Sprung aufs
Junioren-Podest gelungen.
"Ich freue mich auf die ,Tour de Corse'' am kommenden Wochenende
und die Rückkehr zu Asphalt-Prüfungen", so Tannert. "Auf Asphalt
fühle ich mich am wohlsten, zudem kenne ich die Veranstaltung bereits
aus dem Vorjahr. Die Rallye ist ziemlich speziell, insbesondere der
Aufschrieb spielt eine wichtige Rolle. Ich denke, es ist die größte
Herausforderung der ganzen Saison für den Beifahrer, der das richtige
Timing beim Ansagen finden muss, und unsere Streckennotizen. Die
Entscheidung könnte auf den langen Prüfungen fallen. Wie immer wollen
wir unter die ersten Drei kommen oder im besten Fall die
Junior-WM-Wertung gewinnen. Ich rechne aber damit, dass einige Fahrer
um den Sieg kämpfen können - es wird eine schwierige Aufgabe. Auf
jeden Fall müssen wir mit Blick auf die Meisterschaft möglichst viele
Punkte mitnehmen."
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Datum: 02.04.2018 - 10:00 Uhr
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