Kathrin Wagner-Bockey: Wir fordern schnelle und rückhaltlose Aufklärung der Vorfälle beim Weißen Ring - nur so kann Vertrauen wieder hergestellt werden!
(ots) - Die Recherchen der Vertreter verschiedener
Medienhäuser lassen in diesen Tagen nichts Gutes für den Weißen Ring
in Lübeck vermuten. Demnach soll es beim Weißen Ring in Lübeck durch
eine Einzelperson "übergriffiges Verhalten" gegenüber weiblichen
Beratungsopfern gegeben haben. Interne Maßnahmen an der
Führungsspitze des Weißen Rings könnten sich dabei als wirkungslos
und nicht konsequent erwiesen haben. Natürlich gilt die
Unschuldsvermutung auch für den betroffenen Mitarbeiter des Weißen
Rings. Fakt ist aber auch, dass bei dem gesamten Umfeld alle
Alarmglocken schrillen müssen, wenn sich unabhängig voneinander
Vorwürfe mehren. Dass die Beweislage in Fällen von Übergriffen immer
schwierig ist, liegt in der Natur der Sache, deshalb erfordert der
Umgang mit solchen Vorwürfen Sorgfalt. Umso mehr muss es aber dem
Umfeld zu denken geben, wenn sich Vorwürfe häufen. Schnelles,
konsequentes und transparentes Handeln auf Führungsebene wären hier
gefordert gewesen und alle beteiligten Personen müssen sich nun den
aufgeworfenen Fragen stellen.
"Als Kriposachbearbeiterin für den Themenbereich häusliche Gewalt
habe ich immer eng und vertrauensvoll mit dem Weißen Ring zusammen
gearbeitet. Ich habe erleben dürfen, welche Stütze diese
ehrenamtlichen Mitarbeiter für die Opfer von Gewalttaten waren. Umso
schwerer wiegen natürlich die jetzigen Vorwürfe.", sagt dazu die
Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion, Kathrin Wagner-Bockey und
ergänzt: " Wenn die Opfer von sexualisierter Gewalt bei einer zu
Recht hoch angesehenen, vertrauenswürdigen Institution zum zweiten
Mal Opfer werden, so ist das doppelt schlimm. Die Opfer werden
erneut traumatisiert, das Selbstvertrauen der Betroffenen komplett
zerstört und das Vertrauen in die Mitarbeiter des Weißen Rings geht
pauschal verloren. Das hat der Weiße Ring nicht verdient, umso
wichtiger ist eine ehrliche Aufarbeitung des Vorfalls."
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Datum: 19.03.2018 - 12:28 Uhr
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