Cyber-Versicherungen: Vermittler sind skeptisch / Entscheider erwarten Wandel der Produktwelt
(ots) - Fast jeder zweite Versicherungsentscheider (46
Prozent) ist der Überzeugung, dass das Geschäft mit
Cyber-Security-Policen massiv an Relevanz gewinnen wird. Der Vertrieb
äußert sich dagegen zurückhaltender. Hier glauben nur 30 Prozent an
den Aufschwung durch IT-Sicherheitsversicherungen. Der Grund: Die
Produkte sind neu, komplex und erklärungsbedürftig, die Hürden bei
der Bedarfsermittlung sind hoch. Das ergibt die Studie
"Branchenkompass Insurance 2017" von Sopra Steria Consulting und dem
F.A.Z.-Institut.
Das Bewusstsein für Absicherung gegen Cyber-Security-Risiken ist
in den vergangenen Jahren angewachsen. Die digitale Sorglosigkeit ist
auf dem Rückzug. Sechs von zehn Firmen haben eine fundierte
IT-Sicherheitsstrategie, bei Großunternehmen sind es acht von zehn,
die übrigen arbeiten an der Umsetzung, ergibt die Studie
"Potenzialanalyse Digital Security 2017" von Sopra Steria Consulting.
Trotz steigender Risiken, einer verstärkten Aufmerksamkeit in den
Medien und einer sinkenden digitalen Sorglosigkeit in den Chefetagen,
hält sich der Absatz von Cyber-Policen in Grenzen. Untersuchungen aus
der Versicherungswirtschaft zeigen, dass deutsche Firmen im
internationalen Vergleich eher unterversichert sind. Jedes dritte
Unternehmen äußert kein Interesse an einem Cyber-Schutzbrief, ergibt
eine Studie des Spezialversicherers Hiscox.
"Diese Versicherung ist hierzulande noch relativ neu", sagt Marco
Lange, Versicherungsexperte von Sopra Steria Consulting. "Versicherer
und Makler stehen vielfach erst am Anfang, den Markt zu entwickeln.
Jedes Unternehmen geht unterschiedlich bei Risikoprüfung vor. Zudem
fehlen Erfahrungen bei der Festsetzung einer adäquaten
Versicherungsprämie. Das führt teilweise zu horrenden
Preisunterschieden", so Lange. All das verunsichert den Vertrieb beim
Erstellen von Angeboten und die Unternehmen, weil sie wenige
Vergleichsmöglichkeiten haben.
In den USA dagegen entwickelt sich die Cyber-Versicherung bereits
zu einer weit verbreiteten Versicherungsform. Um den Vertrieb besser
zu unterstützen, kombinieren US-Versicherer ihr Cyber-Policen mit
Serviceleistungen im IT-Sicherheitsmanagement. Sie kooperieren
beispielsweise mit Whitehat-Hackern, die für Unternehmen
Schwachstellen in IT-Systemen aufspüren. Andere Versicherer wie AON
arbeiten mit Technologieunternehmen zusammen, um
Cyber-Risikomanagement aus einem Guss anzubieten.
Wandel hin zu Bündelprodukten erkannt
Viele Versicherer in Deutschland haben inzwischen erkannt, dass
sie mit einer Cyber-Versicherungspolice allein kein großes
Neugeschäft erreichen werden. 47 Prozent der Entscheider sehen in
Produktbündelungen und neuen Serviceleistungen den Schlüssel zu mehr
Wachstum, so der Branchenkompass Insurance. "Die
Versicherungswirtschaft hat hier eine enorme Chance, ihre klassische
Aufgabe - Aufklärung und Absicherung - um technische und fachliche
Präventionshilfe zu erweitern. Sobald sich diese Gesamtexpertise in
den Produkten niederschlägt und es zudem mehr Standards bei den
Angeboten und Preisen gibt, werden Vermittler und Makler
Cyber-Versicherungen weniger skeptisch bewerten als derzeit", sagt
Marco Lange von Sopra Steria Consulting.
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht
ebenfalls davon aus, dass Cyber-Versicherungen zu einem wichtigen
Wachstumssegment in Deutschland werden. Die Versicherungswirtschaft
hat unverbindliche Musterbedingungen für eine
Cyber-Versicherungspolice entwickelt, die sich speziell für kleine
und mittelgroße Unternehmen eignet. Diese bündelt verschiedene
Risiken und sieht nicht nur die Absicherung von Datenklau und
Betriebsunterbrechungen vor, sondern übernimmt zugleich Kosten für
IT-Forensiker und Krisenkommunikation.
Über die Studie Branchenkompass Insurance: Die Ergebnisse der
Studie Branchenkompass Insurance 2017 wurden in zwei Schritten
erhoben. Sopra Steria Consulting und das F.A.Z.-Institut haben
Versicherungs-Führungskräfte in einem Think Tank zusammengebracht und
mit ihnen über die Themen diskutiert, die die Branche bewegen.
Digitalisierung, Schadenmanagement und Compliance standen im Fokus.
Im Oktober 2017 wurden darüber hinaus 85 Führungskräfte aus
Versicherungen zu den Branchentrends, Herausforderungen und
Strategien befragt. Die Online-Befragung wurde mit Führungskräften
von Versicherern unterschiedlicher Sparten und Größe durchgeführt.
Über die Studie "Potenzialanalyse Digital Security":
Für die "Potenzialanalyse Digital Security" wurden im Auftrag von
Sopra Steria Consulting im April 2017 mehr als 200 (n=205)
IT-Entscheider aus Unternehmen ab 500 Mitarbeitern aus den Branchen
Banken, Versicherungen, sonstige Finanzdienstleister,
Energieversorger, Automotive, sonstiges Verarbeitendes Gewerbe,
Telekommunikation und Medien, Öffentliche Verwaltung befragt.
Explizit ausgeschlossen wurden Beratungsunternehmen und Anbieter von
IT-Lösungen.
Links:
Branchenkompass Insurance 2017 bestellen: https://goo.gl/n8MtJb
Potenzialanalyse Digital Security herunterladen:
https://goo.gl/VvxHMD
Infografik herunterladen: https://goo.gl/3vik6f
Über Sopra Steria Consulting (www.soprasteria.de)
Sopra Steria Consulting zählt heute zu den Top Business
Transformation Partnern in Deutschland. Als ein führender
europäischer Anbieter für digitale Transformation bietet Sopra Steria
eines der umfassendsten Angebotsportfolios für End-to-End-Services am
Markt: Beratung, Systemintegration, Softwareentwicklung,
Infrastrukturmanagement und Business Process Services. Unternehmen
und Behörden vertrauen auf die Expertise von Sopra Steria, komplexe
Transformationsvorhaben, die geschäftskritische Herausforderungen
adressieren, erfolgreich umzusetzen. Im Zusammenspiel von Qualität,
Leistung, Mehrwert und Innovation befähigt Sopra Steria seine Kunden,
Informationstechnologien optimal zu nutzen. Mit mehr als 42.000
Mitarbeitern in über 20 Ländern erzielte Sopra Steria 2017 einen
Umsatz in Höhe von 3,8 Mrd. Euro.
Die Sopra Steria Group (SOP) ist notiert an der NYSE Euronext
Paris (Compartment A) - ISIN: FR0000050809.
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Datum: 15.03.2018 - 10:16 Uhr
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