Hoher Druck gegen hartnäckigen Schmutz: Tipps zur Autowäsche nach dem Winter (FOTO)
(ots) -
Die fünf Kilo extra auf den Hüften. Die Weihnachts-Deko, die
endlich abgehängt werden müsste. Und die Erkältung, die einfach nicht
weggeht. Der Winter mag langsam abziehen, er lässt aber auch so
einiges zurück. Im Haus, im Garten - und am Auto. Höchste Zeit für
einen Frühjahrsputz.
Manch einer steuert seinen Wagen dafür in die Waschanlage, ein
anderer zum Waschplatz. Das kostet zwar Geld, hat aber Vorteile:
Werkzeuge und Reinigungsmittel sind hier zum Beispiel optimal
eingestellt und dosiert, Fehler daher fast ausgeschlossen. Und das
Abwasser landet gleich da, wo es hingehört. Viele säubern ihr Auto
aber noch immer selbst und daheim, etwa in der Einfahrt. Damit der
Frühjahrsputz gelingt, gibt es dabei einiges zu beachten.
Den Anfang macht dabei die Wahl des Werkzeugs. Denn Winterdreck
ist hartnäckig. "Mit Schwamm und Wasser aus dem Eimer allein bekommen
Sie das nicht mehr weg", sagt Thomas Drott, Geschäftsführer des
Bundesverbands Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche (BTG). "Mit dem
Hochdruckreiniger lässt der sich schon entfernen oder zumindest
anlösen."
Ganz ohne Feinarbeit geht es trotzdem nicht. Folgende fünf
Schritte sind der beste Weg zum sauberen Auto:
1. Einsprühen mit Reinigungsmittel, und zwar großflächig. Das
allein trägt schon dazu bei, den gröbsten Schmutz abzulösen. Dabei
gilt die Grundregel "Konzentration statt Menge" - also nicht
literweise stark verdünnten Reiniger verwenden, eher kleine und dafür
sehr konzentrierte Mengen. Ein Prozent ist das beste Mischverhältnis.
2. Mit dem Hochdruckreiniger absprühen. Dabei gilt erstens: nur
den Flachstrahl verwenden. Das verhindert, dass einzelne empfindliche
Teile zu viel Druck auf einmal abbekommen. Und zweitens sollte
zwischen Reiniger und Auto immer mindestens 30 Zentimeter
Sicherheitsabstand sein. Das schützt nicht nur vor Schäden, sondern
sorgt auch für eine optimale Reinigung.
3. Der Hochdruckreiniger entfernt den gröbsten Schmutz, aber nicht
den Grauschleier, den feineren Dreck also. Deshalb ist jetzt
Muskelarbeit gefragt, am besten per Waschbürste mit Schlauchanschluss
- oder einfach das passende Waschbürstenzubehör für den
Hochdruckreiniger nutzen. Um nichts zu übersehen und doppelte Arbeit
zu vermeiden, sollte man systematisch vorgehen und das Auto zum
Beispiel konsequent von unten nach oben putzen. Das gibt zudem eine
bessere Orientierung, welcher Bereich schon mit der Bürste bearbeitet
wurde.
4. Abspülen, am besten wieder mit dem Hochdruckreiniger. Neben
Düse und Abstand ist das vor allem eine Frage des Winkels. Besonders
aufpassen müssen dabei Besitzer von Autos mit großen
Steinschlagschäden, etwa in der Motorhaube. "Der Steinschlag schafft
dann eine Kante im Lack", erklärt Drott. "Und wenn das Wasser da in
spitzem Winkel auftritt, können Ihnen Lackstücke wegfliegen."
5. Trocknen lassen beziehungsweise trocken wischen - am besten mit
einem Leder, nicht mit einem Mikrofasertuch. Denn das kann kleine
Kratzer im Lack hinterlassen. Das passiert übrigens auch schnell bei
der Wagenwäsche per Schwamm oder Lappen, warnt Drott - vor allem,
wenn jemand dabei am Wasser spart. Sind dann noch Schmutzpartikel am
Auto, können sich diese in den Poren absetzen und somit den Wagen
beschädigen.
Interview: Früher wäre besser
Drei Fragen an Thomas Drott, Geschäftsführer des Bundesverbands
Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche (BTG), zur Autowäsche nach dem
Winter.
Herr Drott, warum kommen wir ausgerechnet im Frühling auf die
Idee, das Auto zu waschen?
Dafür gibt es zwei Gründe: Erstens wollen viele Autofahrer jetzt
natürlich die Winterschäden beseitigen. Und zweitens haben wir im
Frühling generell den Drang, alles wieder schick haben zu wollen.
Deshalb gibt es ja auch den Frühjahrsputz, das ist im Grunde das
Gleiche.
Was sind die typischen Herausforderungen bei der Autowäsche nach
dem Winter?
Ein typischer Winterschaden ist verkrusteter Schmutz. Hauptgrund
dafür ist das Streusalz. Seit ein paar Jahren wird es feucht auf der
Straße aufgebracht - dadurch gefriert es nicht so schnell wieder,
gleichzeitig vermischt es sich aber auch mit anderem Schmutz auf der
Straße; Asphaltresten oder kleinen Steinen zum Beispiel. Das wird
dann alles aufgewirbelt, wenn man mit dem Auto hindurchfährt.
Ist es dann überhaupt eine gute Idee, mit der Wäsche bis nach dem
Winter zu warten?
Wenn feuchter Schmutz einmal getrocknet ist, geht er so schnell
nicht wieder weg - das ist wie beim Rotweinfleck auf dem Hemd.
Spätestens im Frühjahr sollte man diesen Schmutz entfernen. Noch
besser ist aber eigentlich, das Auto auch im Winter regelmäßig zu
waschen. Viele machen das leider nicht und haben dann im Frühjahr mit
sehr hartnäckigem Schmutz zu kämpfen.
Infokasten: Autowäsche auf dem eigenen Grundstück
Für die Autowäsche abseits von Waschplatz und -straße gibt es
Regeln. Erlaubt ist das grundsätzlich nur auf privaten Grundstücken,
nicht auf öffentlichen Straßen. Ob Reinigungsmittel zum Einsatz
kommen oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Auch in der eigenen
Einfahrt ist die Autowäsche nur erlaubt, wenn das Wasser anschließend
über ein Kanalisationsnetz in die Kläranlage fließt. Je nach
Bundesland und Kommune kann es darüber hinaus weitere Regeln geben.
Auskunft erteilt zum Beispiel die Untere Wasserbehörde vor Ort.
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Datum: 14.03.2018 - 10:10 Uhr
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