Einzelhandel: Differenziert investieren im globalen Aufschwung -
Neuer Index von Union Investment analysiert die Attraktivität der Top-17-Märkte (FOTO)
(ots) -
Die Einzelhandelsmärkte präsentieren sich zum Jahresanfang
weltweit in guter Verfassung. Getragen wird die positive Entwicklung
in nahezu allen investmentrelevanten Märkten von einem großen und
weiter gestiegenen Optimismus sowohl auf der Nachfrager- als auch auf
der Anbieterseite. Belastend wirkt sich neben dem Anstieg der
Verbraucherpreise insbesondere in Europa die unterdurchschnittliche
Entwicklung der Einzelhandelsumsätze aus. Im Ranking der
attraktivsten Einzelhandelsregionen weltweit bildet der
nordamerikanische Kontinent mit den USA und Kanada derzeit die Spitze
- in beiden Märkten mit einem starken Plus auch auf der Umsatzseite.
So weist der neue "Global Retail Attractiveness Index" (GRAI) von
Union Investment, der das Umfeld für Einzelhandelsinvestments in
weltweit 17 Ländern analysiert, für Nordamerika aktuell 115 Punkte
aus. Im Jahresverlauf 2017 hat der Index in Nordamerika damit um zehn
Punkte zugelegt. Der über zwölf europäische Einzelhandelsmärkte
gebildete EU-12-Index bleibt mit 112 Punkten und einem leichten
Verlust von drei Punkten aktuell hinter dem Nordamerika-Index zurück.
Ein ähnlich gutes Niveau (110 Punkte) erreicht auch der
Asien-Pazifik-Index, der vor allem bedingt durch die deutlich
gestiegene Verbraucher- und Händlerstimmung in Südkorea und Japan um
sieben Punkte zulegte.
Dem globalen Aufschwung entsprechend, der die Stimmung bei
Konsumenten und bei Händlern in allen untersuchten Regionen
beflügelt, zeigen sich damit alle drei Indizes auf einem
überdurchschnittlichen Niveau. "Während sich in beiden
nordamerikanischen Märkten trotz der Herausforderung einen riesigen
Überangebotes an Handelsflächen ein positiver Trend ausmachen lässt,
fallen die europäischen Einzelhandelsmärkte derzeit durch stark
divergierende Entwicklungen auf, die viel Licht, aber auch viel
Schatten bedeuten", sagt Henrike Waldburg, Leiterin Investment
Management Retail bei der Union Investment Real Estate GmbH.
Polen ist Europas Gewinner - UK der Verlierer
Insbesondere Deutschland und Polen, die das Länderranking in
Europa anführen, leisten mit jeweils 120 Punkten derzeit einen
starken Beitrag zu dem überdurchschnittlichen Niveau des EU-12-Index.
Dabei zeigt der polnische Einzelhandelsmarkt derzeit die dynamischste
Entwicklung aller im Index abgebildeten europäischen Länder: Mit
einem Plus von acht Punkten legte der polnische Subindex im
Jahresverlauf besonders stark zu. Die entscheidende Rolle spielt
hierbei die überdurchschnittliche Entwicklung des
Einzelhandelsumsatzes. Ein gutes Niveau, gleichbedeutend mit Platz
Drei, weist derzeit auch Portugal auf. Ein Hinweis darauf, dass das
Land seine schwere Finanz- und Wirtschaftskrise offenbar erfolgreich
hinter sich gelassen hat. "Die Portugiesen haben jedoch noch einige
strukturellen Hausaufgaben zu erledigen. Früher oder später wird
Portugal dann wieder auf Landkarte der Investoren auftauchen", sagt
Henrike Waldburg.
Die zweitstärkste Entwicklung im Jahresverlauf legt Irland an den
Tag. Der irische Attraktivitätsindex stieg im Jahresverlauf um drei
Punkte. In diesem Plus spiegelt sich - ähnlich wie in Polen und
Tschechien - der positive Trend insbesondere bei den
Einzelhandelsumsätzen wieder. Irland rückt mit 117 Punkten in den
Kreis der europäischen Top-Five auf, zu dem darüber hinaus
Deutschland (120), Polen (120), Portugal (118) und Tschechien (116)
gehören. Zu verkraften hat der EU-12-Index den massiv eingebrochenen
britischen Index. "Hier ist die Verunsicherung, die im Zuge der
Diskussion um die Brexit-Folgen auf den britischen Einzelhandelsmarkt
geschwappt ist, mit Händen zu greifen. Von der Verunsicherung
betroffen sind insbesondere die britischen Regionalmärkte. In London
ist die Konsumneigung unverändert hoch", sagt Henrike Waldburg. Der
Brexit-Schock führte dazu, dass alle vier Stimmungs-und
Marktindikatoren im Jahresverlauf 2017 zum Teil deutliche Verluste
erlitten haben. Gegenüber dem Vorjahr gab britische
Einzelhandelsindex um 21 Punkte nach. Mit nur noch 97 Punkten bildet
er jetzt das Schlusslicht in Europa.
"Abgesehen von den gravierenden Herausforderungen für den
britischen Retailmarkt entwickelt sich das fundamentale Umfeld für
den Einzelhandel in Europa, Amerika und Asien-Pazifik nach wie vor
positiv", fasst Henrike Waldburg zusammen. "Der globale Aufschwung
wird die Transformation des Einzelhandels weiter vorantreiben, neue
Einzelhandelskonzepte hervorbringen und damit auch eine neue
Nachfrage nach physischen Stores in Top-Lagen generieren. Für
Investoren liegt in der anhaltenden Aufschwungphase die besondere
Chance, ihre Einzelhandelsportfolio international zu diversifizieren
und ihre Immobilienbestände gezielt auf die veränderten
Shoppingbedürfnisse der kaufkräftigen Konsumenten auszurichten."
Zur Methodik
Der Global Retail Attractiveness Index (GRAI) von Union Investment
bildet die Attraktivität der Einzelhandelsmärkte von insgesamt 17
Ländern in Europa, Amerika und Asien-Pazifik ab. Dabei bedeuten 100
Indexpunkte eine durchschnittliche Bewertung. In den EU-12-Index
gehen die Indizes der EU-Länder Deutschland, Frankreich, Italien,
Spanien, Großbritannien, Österreich, Niederlande, Belgien, Irland,
Portugal, Polen und Tschechien ein, gewichtet mit ihrer jeweiligen
Bevölkerungszahl. In den Amerika-Index gehen die Indizes der USA und
Kanadas ein; der Asien-Pazifik-Index berücksichtigt Japan, Südkorea
und Australien.
Halbjährlich vom Marktforschungsunternehmen GfK ermittelt, setzt
sich der Global Retail Attractiveness Index aus zwei
Stimmungsindikatoren und zwei datenbasierten Indikatoren zusammen.
Alle vier Faktoren gehen gleichgewichtet, d.h. mit jeweils 25
Prozent, in den Index ein. In den Index fließt sowohl die Stimmung
der Nachfrageseite (Consumer Confidence) als auch die Stimmung der
Angebotsseite (Business Retail Confidence) ein. Als quantitative
Input-Faktoren werden die Veränderung des Verbraucherpreisindex
(Inflation) und die Entwicklung des Einzelhandelsumsatzes in den GRAI
einbezogen. Nach Standardisierung und Transformation haben die
Input-Faktoren jeweils einen Mittelwert von 100 sowie einen
theoretischen Wertebereich von 0 bis 200 Punkte. Dem Index liegen
Daten aus aktuellen Quellen von GfK, EU-Kommission, OECD, Nielsen,
Trading Economics, Eurostat sowie der nationalen Statistikämter
zugrunde.
Pressekontakt:
Union Investment Real Estate GmbH
Fabian Hellbusch
Leiter Immobilien Marketing, Kommunikation
Valentinskamp 70 / EMPORIO
20355 Hamburg
Tel. + 49 40 / 34919-4160, Fax: -5160
eMail: fabian.hellbusch(at)union-investment.de
Internet: www.union-investment.de/realestate
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Datum: 05.03.2018 - 13:07 Uhr
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