Trüffelliebhaber Kirill Kinfelt in Friedrichstadt
Pur, überraschend, geschmacksintensiv, aber ohne viel Firlefanz – so lässt sich der Kochstil des Sternejüngers Kirill Kinfelt beschreiben. Am 16. und 17. Februar reist der Inhaber des Restaurants ‚Trüffelschwein‘ in die Holländische Stube im historischen Friedrichstadt. Das Restaurant von Michaela Friese mit vier originalgetreu restaurierten Stuben ist für seine Schleswig-Holsteiner Küche bekannt.
(IINews) - Mit dem wortgewandten Kirill Kinfelt kommt ein ebenso mutiger wie konsequenter Küchenartist in den Norden. Sein Menü zeugt von der Experimentierfreude des Ausnahmetalents: Den Auftakt macht Hummer, umrandet von Süßkartoffel, Kerbel und Limette. Es folgt Jakobsmuschel, Rote Bete und Trüffel. Um die Geschmacksnerven nochmal zu kitzeln, kredenzt Kinfelt im Folgenden Spitzkohlroulade und Trüffel. Rinderschulter mit Zwiebeln und Petersilie sorgt für ein weiteres Genusshighlight, bevor der Abend mit Kokos Zitrusfrüchten abgerundet wird.
Der ehemalige Schüler von Zwei-Sterne-Koch Thomas Martin ging das Wagnis ein, ein eigenes Restaurant in Hamburg zu eröffnen, nachdem er als Sous-Chef auf verschiedenen Kreuzfahrtschiffen gearbeitet hatte. Kochen habe er da nicht unbedingt gelernt, konnte jedoch Inspirationen sammeln: „Die Kontraste haben mich fasziniert. Menschlich wie örtlich.“ Diese internationalen Einflüsse kombiniert er mit möglichst saisonalen Produkten. Dabei folgt er einer simplen Devise: Kirill Kinfelt kocht nur das, was ihm selbst schmeckt. Zu seinen Lieblingskombinationen gehört die Verbindung von Süßem und Saurem.
Den Baustein für seine gastronomische Bilderbuchkarriere legte der in St. Petersburg geborene und in Götting aufgewachsene Sternekoch bei Stationen im ‚la vie‘ von Thomas Bühner. Besonders geprägt hat ihn jedoch die Arbeit mit Thomas Martin im ‚Louis C. Jacob‘ in Hamburg, wo er seine Kochkünste perfektionierte. „Das war ein echt harter, aber cooler Job“, erinnert er sich. Hier entflammte bei einem Abend mit Kulinarikexperte Ralf Bos auch seine Leidenschaft für Trüffel: "Der Duft war so prägnant und eindrucksvoll, der Geschmack so einzigartig, das Feuer war bei mir entfacht", erzählt Kinfelt. Auch die Namensgebung seiner Wirkungsstätte hängt damit zusammen: Ein Trüffelschwein findet in der Regel etwas Edles - und ebenso wolle er seinen Gästen exquisite Erlebnisse bereiten.
Mit der Eröffnung des Restaurants hat sich der junge Vater seinen Traum von der Selbstständigkeit erfüllt. Das Restaurant zählt mittlerweile zu den Besten Hamburgs: 16 Punkte im Gault Millau und ein Michelin-Stern sind der Lohn für die harte Arbeit von Kirill Kinfelt und seinem Team. Dass der Stern bereits zwei Jahre nach der Eröffnung kommen würde, damit hatte er nicht gerechnet: „Da habe ich dann den ganzen Tag gefeiert. Es war ein Donnerstag, wo wir immer mit der ganzen Mannschaft auf einen Markt Currywurst essen gehen, und ich glaube, wir haben vor lauter Freude den ganzen Markt eingeladen! So ein Gefühl ist einmalig“, besinnt sich Kinfelt auf den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere zurück. Am Freitag sind noch einige Restplätze frei. Das 5-Gänge-Menü inklusive begleitender Getränke kostet 145 Euro. Buchungen unter hollaendischestube(at)t-online.de.
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Datum: 12.02.2018 - 12:50 Uhr
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