Matthias Wissmann: "Deutsche Automobilindustrie ist Jobmotor und Innovationstreiber" (AUDIO)
(ots) -
Beim VDA-Neujahrsempfang in Berlin unterstreicht der scheidende
VDA-Präsident, dass die Branche aus den Fehlern der Vergangenheit
gelernt hat und sich ihrer Verantwortung stellt
Anmoderation:
Rund 700 hochrangige Gäste aus Politik, Wirtschaft und
Wissenschaft sind gestern Abend (Dienstag, 30.01.2018) zum
traditionellen Neujahrsempfang des VDA (Verband der
Automobilindustrie) in die Classic Remise nach Berlin gekommen. Allen
voran der amtierende Bundesverkehrsminister Christian Schmidt,
zahlreiche Staatssekretäre und Bundestagsabgeordnete sowie
Botschafter aus vielen Ländern. VDA-Präsident Matthias Wissmann
begrüßte sein Publikum zum elften und letzten Mal bei diesem
Neujahrsempfang. Er hatte bereits letztes Jahr angekündigt, dass er
mit Auslaufen seines Vertrags im Frühjahr Abschied vom Präsidentenamt
nehmen wird. Zu seinem Nachfolger wurde am Dienstagnachmittag
Bernhard Mattes gewählt. Matthias Wissmann nutzte den letzten
Neujahrsempfang für einen Rückblick auf seine vergangenen Jahre an
der Spitze des Verbands:
O-Ton Matthias Wissmann
Ich will das verbinden mit einem Dank an unsere Freunde -
kritische Freunde. Zu Recht. Wir sind selbst nicht ohne Selbstkritik
und wissen in welch stürmischen Zeiten die Automobilindustrie
gegenwärtig manövriert. Aber ich sage es ganz klar gerichtet an die
Vertreter der Politik und von Verbänden: Ich weiß, es war in den
letzten zwei Jahren nicht immer einfach uns zur Seite zu stehen. Der
ein oder andere bei uns hat es Ihnen nicht einfach gemacht. Auch in
den letzten Tagen nicht. (0:35)
Die letzte Neujahrsrede des VDA-Präsidenten wurde zu einem
flammenden Plädoyer: Zu einem Plädoyer zur Bedeutung der
Automobilbranche, ihrer Innovationkraft, aber auch zu einem Plädoyer
sich der Verantwortung zu stellen:
O-Ton Matthias Wissmann
Wir wissen genau wo wir Fehler zu beseitigen haben. Und ich darf
Ihnen sagen, wenn ich in die Führungsgruppe unserer Industrie
hineinschaue, jeder ist sich bewusst, egal wie betroffen oder nicht,
dass wir alles tun werden, um dort wo Konsequenzen zu ziehen sind,
Konsequenzen zu ziehen. Dass wir ein starkes Bewusstsein haben, schon
in den ganzen letzten Jahren für Rechtstreue, für Compliance. Und
dass wir auch genau wissen, Innovation, Technologie, Begeisterung für
das Neue ist das Eine. Aber der ethische Kompass ist das Andere.
(0:28)
In seinem Grußwort unterstrich der amtierende
Bundesverkehrsminister Christian Schmidt die Bedeutung der deutschen
Automobilindustrie für Deutschland. Er erinnerte an die großen
Verdienste beim Thema Verkehrssicherheit, sprach über die
Herausforderungen, die der Umweltschutz der Industrie jetzt
abverlangt. Und er sprach die beiden schweren letzten Jahre an, den
Dieselskandal. Aber als alle Zuhörer Kritik erwarteten, überraschte
der Bundesminister den vollgefüllten Saal:
O-Ton Christian Schmidt
Ich habe festgestellt, in der kurzen Zeit in der ich zwischen
Ressource, grüner Woche und Regierungs- und Koalitionsverhandlungen
hin und her pendeln kann, dass auch das Bewusstsein in der Branche
vorhanden ist und steigt. Dass ich auch spüre, dass die Bereitschaft
Verantwortung zu übernehmen und zu gestalten vorhanden ist und
vielleicht überraschen. Aber ich sage "Danke" dafür, weil das auch
nicht selbstverständlich ist. (0:35)
Die Bilanz des scheidenden VDA-Präsidenten und der deutschen
Automobilindustrie ist zum Jahresbeginn 2018 überaus positiv: Mit
über 820.000 Stammbeschäftigten waren in Deutschland noch nie so
viele Menschen in der Automobilindustrie beschäftigt. Und ob Benziner
oder Diesel, die Fahrzeuge der deutschen Hersteller werden immer
verbrauchsärmer und damit umweltfreundlicher:
O-Ton Matthias Wissmann
Und wenn heute Morgen gemeldet wird, dass an der kritischsten
Stelle für Stickoxidemission in Deutschland, am Stuttgarter
Neckartor, im Januar noch eine Grenzwertüberschreitung war. Und im
letzten Jahr 17. Und dass auch die Zahlen in München besser geworden
sind. Auch in Berlin besser geworden sind. Und wenn sich jetzt unsere
Unternehmen, Hersteller und Zulieferer in einer großen
Städteinitiative um gemeinsame Ideen kümmern, wie man in den Städten
durch Verflüssigung durch Digitalisierung, die Emission weiter
reduzieren kann, dann ist das allemal ein besserer Weg, als
Fahrverbote oder Technologievorschriften. Und unsere Bitte ist,
lassen Sie uns diesen Weg weitergehen, aus den Fehlern lernen und in
die Zukunft gehen. (0:50)
Abmoderation:
Ein erfolgreiches Jahr 2017 und gute Aussichten für 2018 für die
deutsche Automobilindustrie: Der Pkw-Weltmarkt ist seit 2007 um rund
die Hälfte gewachsen und wird 2018 bei über 86 Millionen Einheiten
liegen.
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Datum: 31.01.2018 - 06:00 Uhr
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