AnaCredit: Deutsche Banken unzureichend auf neue EZB-Meldepflicht für Kredite vorbereitet / Von vielen Instituten ist mit mangelnder Datenqualität zu rechnen
(ots) - Datenmeldungen zu vergebenen Krediten sind ab
September 2018 verpflichtend für Banken. Bereits zum 31.1.2018 müssen
in einem ersten Schritt die Stammdaten der Vertragspartner an die
Deutsche Bundesbank gemeldet werden. Kredit-Stammdaten und dynamische
Kreditdaten sind zum 31.3.2018 fällig, ab 30.9.2018 gilt die
vollumfängliche Meldepflicht zu vergebenen Krediten über 25.000 Euro.
Dieser Zeitplan ist für viele Institute zu eng, um belastbare Daten
effizient und in guter Qualität bereitzustellen. Das zeigt eine
Markteinschätzung der Unternehmensberatung Berg, Lund & Company.
Hintergrund der neuen Meldepflichten: Die EZB baut ein granulares,
statistisches Kreditmeldewesen auf, das unter dem Akronym AnaCredit
("Analytical Credit Dataset") bekannt ist. Ziel des Registers ist es,
über verbesserte Statistiken auch die Stabilität des Finanzsystems,
das Risikomanagement und geldpolitische Analysen verbessern zu
können.
Umfangreiche Daten müssen dafür aus den Systemen der Banken
extrahiert und im vorgegebenen Format an die EZB geliefert werden.
Die Aufsicht hat dementsprechend ein komplexes Datenmodell definiert,
in dem Kreditdaten mitsamt der enthaltenen Sicherheiten sowie
Vertragspartner-Stammdaten abgebildet werden.
Kreditdaten müssen vollständig automatisiert erhoben und gemeldet
werden
Um belastbare Daten rechtzeitig und effizient zur Verfügung
stellen zu können, müssen Banken Datenerfassung und Meldung als
möglichst weitgehend automatisierte Regelprozesse etablieren.
Benötigte Zahlen dürfen nicht jedes Mal neu manuell zusammengestellt
oder gar errechnet werden, sondern sollten in den entsprechenden
Systemen bereits vorliegen. Die initiale Umsetzung dieser
automatisierten Prozesse ist jedoch aufwändig und der verbleibende
Zeitrahmen relativ eng. In weniger als neun Monaten wird es bereits
ernst. Die für IT-Projekte und Regularien zuständigen Abteilungen in
den Kredithäusern sind oftmals mit den zahlreichen anderen
Großprojekten von MaRisk bis Zahlungsverkehrsrichtlinien ausgelastet.
"Bei vielen Instituten besteht deshalb die Gefahr, dass eine
vollständige Umsetzung nicht rechtzeitig erfolgt", sagt Dr. Tobias
Sander von der Unternehmensberatung Berg, Lund & Company. "Dann
entstehen zusätzliche operative Belastungen und das Risiko, dass die
Datenqualität nicht den Anforderungen genügt." Kurz gesagt: Die Daten
werden zwar ordnungsgemäß gemeldet, doch sie entsprechen nicht der
gewünschten Qualität.
"Nach unserer Einschätzung hat noch knapp ein Viertel der Banken
in Deutschland Defizite bei der AnaCredit-Meldung, die dringend
aufzuholen sind", sagt Sander. Dafür müssen Kreditinstitute jetzt
dringend anfangen, effiziente und automatisierte
Datenerhebungsprozesse einzuführen, so sein Rat.
Über Berg Lund & Company
Das mittelständische Beratungshaus wurde 1999 als Kampmann, Berg &
Partner gegründet und tritt seit Juli 2017 unter der neuen Marke Berg
Lund & Company (BLC) auf. BLC löst gemeinsam mit seinen Klienten
komplexe Zukunftsthemen mit großer wirtschaftlicher Tragweite und
legt dabei höchsten Anspruch an Qualität, Ergebnissteigerung und
Praxistauglichkeit. Dafür steht Berg Lund & Company mit einem Team
exzellenter und erfahrener Topmanagement-Berater.
Als inhaltliche Kompetenzfelder besetzt BLC insbesondere
"Unternehmensstrategie & digitale Transformation", "CRM & Vertrieb",
"Governance & Compliance", "Fusionen & Transaktionen" sowie
"operative Exzellenz".
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Datum: 30.01.2018 - 10:30 Uhr
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