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Das Erste / "ttt - titel thesen temperamente" (MDR) am Sonntag, 21. Januar 2018, um 23:05 Uhr

ID: 1571643


(ots) - Moderation: Max Moor

Geplante Themen:

"Der Schattenkrieg" - die geheimen Tötungskommandos des Mossad /
Der Name des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad bedeutet
übersetzt schlicht: das Institut. Die unauffällige Bezeichnung
täuscht. Der Mossad gilt als einer der bestinformiertesten
Geheimdienste der Welt - und als einer der mörderischsten. "Seit dem
Zweiten Weltkrieg hat Israel mehr Menschen liquidieren lassen als
jedes andere Land der westlichen Welt", sagt Ronen Bergman,
Chefkorrespondent für Militär- und Geheimdienstthemen bei der
israelischen Tageszeitung "Yediot". Bergman hat jetzt erstmals eine
umfassende Geschichte der geheimen Tötungskommandos des Mossad
geschrieben, von der Staatsgründung Israels 1948 bis heute. Für sein
über 860 Seiten starkes Buch "Der Schattenkrieg" hat er über 1000
Interviews geführt und mehr als 1000 Mossad-Dokumente und Quellen
anderer israelischer Geheimdienste ausgewertet. Bergman erzählt von
Erfolgen und Misserfolgen der zum Teil unbekannten Attentate, er
benennt Opfer, Täter und Verantwortliche und fragt, welchen Preis
Staat und Gesellschaft in Israel für ihre Sicherheit bezahlen. Und er
schildert das "satanische Dilemma", in dem der Mossad von Anfang an
gefangen ist: Sind die Tötungsbefehle moralisch und rechtlich
vertretbar? Ist es ethisch und juristisch legitim für ein Land, zum
Schutz seiner Bürger schwerwiegendste Verbrechen zu begehen? Autor:
Matthias Morgenthaler / Rayk Wieland

Georg Baselitz - große Retrospektive zum 80. Geburtstag / Georg
Baselitz, das ist der mit den Bildern verkehrt herum. Als Georg Kern
1938 in Ostsachsen geboren, nahm er als Künstler den Namen seiner
Herkunft an. Seit 30 Jahren wird er zu den bedeutendsten Malern in
Deutschland gezählt, seine Werke erzielen höchste Preise auf dem
Kunstmarkt. Vom 21. Januar bis 29. April wird Baselitz anlässlich




seines 80. Geburtstages in der Fondation Beyeler in Basel mit einer
Retrospektive geehrt. Rund 90 Gemälde und zwölf Skulpturen aus sechs
Jahrzehnten ermöglichen ein kompaktes Bild durch die Schaffenszeit
des Künstlers. Seine Bilder waren reich an Provokationen,
Kontroversen und Skandalen. Baselitz malte zunächst mit großer
Aggression brutale Bilder, die den Staatsanwalt auf den Plan riefen:
Ein junger Wilder, der sich durchsetzen will, und er schafft es gegen
abstrakte Dominanz mit figurativer Malerei. Baselitz stellte die
Bilder ab 1969 auf den Kopf und deklarierte, sie hätten mit der
Realität ohnehin nichts zu tun. Wie auch immer das zutrifft: Das
Label für den Markt war gefunden. Es folgten zwei Jahrzehnte
farbstarker neoexpressiver Malerei, ehe der Künstler, der nichts so
fürchtet wie Wiederholung, sich rückschauend, provoziert durch die
deutsche Vereinigung, wieder stärker seiner Herkunft widmete und
anschließend sein früheres Werk als "Remix" noch einmal vornahm.
Baselitz 2018, wohl weniger zornig als in Jugendjahren, aber immer
noch höchst empfindlich und ehrgeizig, denn "der Kampf ist noch nicht
zu Ende". Autor: Meinhard Michael

"The Disaster Artist" - Parodie auf Hollywoods meist
missverstandenen Filmemacher / Die Geschichte ist so unwirklich und
absurd, dass sie nur aus dem wahren Leben stammen kann: 2003 erschien
in den USA der Film "The Room", ein Kammerspiel über eine
Dreiecksbeziehung, der so voller Fehler und Absurditäten ist, dass er
bald darauf als der schlechteste Film aller Zeiten galt. Die
Hauptrolle spielte der Regisseur, Autor und Produzent gleich selbst:
Tommy Wiseau, ein durch und durch seltsamer Mensch unbekannter
Herkunft und unbekannten Alters, mit allerdings dem einen großen
Lebensziel: Hollywoodstar zu werden. Tatsächlich gelang ihm das. Sein
Film wurde Kult, wenn auch aus anderen Gründen, als es eigentlich
beabsichtigt war. James Franco hat über die Entstehung dieses Films
nun wiederum einen Film gemacht - ebenfalls als Regisseur,
Hauptdarsteller und Produzent, mit ebenfalls durchschlagendem Erfolg.
Allerdings mit einem Unterschied: Diesmal sollte das Publikum lachen.
Für seine Darstellung des Tommy Wiseau bekam James Franco gerade den
Golden Globe. Obwohl Francos "The Disaster Artist" eine völlig
überdrehte Komödie ist, ist doch keine einzige Szene übertrieben. Es
ist wohl alles genau so passiert - und gerade das ist beinahe
wirklich unglaublich - und zugleich eine tröstende
Hollywood-Geschichte über einen, der auszog, ein Star zu werden, ohne
doch im Grunde auch nur die winzigste Chance oder "Qualifikation"
dazu zu haben. "ttt" hat mit James Franco und seinem Bruder Dave
gesprochen. Autor: Dennis Wagner

Die Zukunft des Erinnerns - Gedenken an den Holocaust im Wandel /
Alljährlich am 27. Januar erinnert sich Deutschland mit einem
Gedenktag an den Holocaust. Über sieben Jahrzehnte nach dem
Menschheitsverbrechen an den Juden leben nur noch wenige Zeitzeugen,
lehnen viele Jüngere jede Verantwortung für die Vergangenheit ab.
"ttt" erzählt die Geschichte der Berlinerin Margot Friedländer: Sie
überlebte das Konzentrationslager, zog für 64 Jahre nach New York und
kehrte 2009 nach Berlin zurück: um jungen Menschen zu berichten, was
damals geschah. Wie sieht die Zukunft der Erinnerung aus, wenn das
Bewusstsein für die geschichtliche Verantwortung in einer - jenseits
der Erinnerungsrituale - zunehmend vergesslichen Gesellschaft
schwindet? Reicht es, Schulklassen einen obligatorischen
Auschwitz-Besuch zu verordnen? ''Wie vermittelt man diesen Teil der
deutschen Geschichte an Migranten und Geflüchtete - den deutschen
Bürgern der Zukunft? Autor: Andreas Lueg

Im Internet unter www.DasErste.de/ttt

Redaktion: Jens-Uwe Korsowsky / Matthias Morgenthaler (MDR)



Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de

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Datum: 19.01.2018 - 10:04 Uhr
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