Welthandel: Düstere Wolken trüben die gute Konjunktur
(PresseBox) - Die Globalisierung ließ die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahrzehnten boomen. Doch die gute Konjunktur ist gefährdet durch den zunehmenden Protektionismus sowie politische Krisen. Diese sorgen in jüngster Zeit vor allem bei Mittelständlern für Verunsicherung.
Kaum eine Volkswirtschaft profitierte vom Abbau der Handelsbarrieren und der Öffnung der Märkte nach dem Fall der Mauer so stark wie die deutsche. Deutsche Industrieprodukte sind in den vergangenen Jahren auf den Weltmärkten besonders gefragt. Auch Mittelständlern aus Deutschland eröffneten sich ganz neue internationale Expansionsmöglichkeiten durch
? den europäischen Binnenmarkt mit einer gemeinsamen Währung,
? die Integration Osteuropas,
? die ökonomische Einbeziehung bevölkerungsreicher Schwellenländer wie Brasilien, der Türkei, Indien und Indonesien,
? die Öffnung des chinesischen Markts.
Obwohl die Wirtschaft hierzulande nach wie vor brummt, wächst seit einiger Zeit die Besorgnis. Die Finanz- und Eurokrise schädigte vor allem die südeuropäischen Länder schwer. Die deutschen Firmen konnten dies aber durch Verkäufe in andere Regionen kompensieren. Die politischen Krisen wie die Sanktionen gegen Russland oder die zunehmend angespannten Beziehungen zur Türkei treffen jetzt auch hiesige Unternehmen.
Der bevorstehende Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union sowie protektionistische Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump haben zwar bisher keine konkreten Folgen gezeigt. Sie könnten jedoch negative Auswirkungen auf die Konjunktur haben. Investoren sind bereits deutlich vorsichtiger geworden. ?Gerade für mittelständische Unternehmen, die besonders auf verlässliche politische, wirtschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen angewiesen sind, wird es wichtiger, Auslandsgeschäfte besser abzusichern, sich umfassend zu informieren und zu prüfen. Das gilt für die Gestaltung von Verträgen genauso wie für mögliche Ausfallbürgschaften und Wechselkursrisiken?, sagt Dr. Holger Fischer, Unternehmensberater bei Ecovis in Würzburg. Prinzipiell gilt jedoch, dass übertriebener Pessimismus so lange nicht gerechtfertigt ist, wie Staaten miteinander reden und weiter Handel treiben.
Dr. Holger Fischer, Unternehmensberater bei Ecovis in Würburg
Worauf müssen Unternehmen, die international tätig sind, achten? Wo hat es in den Handelsbeziehungen bereits Änderungen gegeben? Wo sind welche geplant? Ecovis-Partner aus Großbritannien, den USA und der Türkei geben in ECOVIS red Antworten.
?Wir spüren die Auswirkungen möglicher gesetzlicher Änderungen auf das wirtschaftliche Klima schon jetzt. Die Geschäftswelt ist besorgt darüber, ob es einen weichen oder harten Brexit geben wird und eine kurze oder eine längere Übergangsphase. Es herrscht eine riesige politische Unsicherheit und die Wirtschaft hasst Unsicherheit. Wir stellen fest, dass sich vor allem US-Unternehmen weniger für Großbritannien interessieren. Entscheidungsträger verschieben Projekte zumindest so lange, bis mehr Klarheit über die ökonomische und politische Zukunft besteht. Entscheidend für die Wirtschaft ist, ob ausländische Arbeitnehmer ungehindert Zugang zu Großbritannien haben. Wenn nicht, dann drohen Personalengpässe, und das führt unweigerlich zu Druck auf die Löhne. Eine weitere Frage ist, ob wir nach wie vor Zugang zum Binnenmarkt haben. Wenn nicht, brauchen wir viele, sehr teure Fachleute wie Rechtsanwälte, Wirtschaftsexperten und Politiker, die sich mit den damit verbundenen Veränderungen beschäftigen. Diese Änderungen bringen der Wirtschaft nichts, kosten aber viel Geld.?
Christopher Jenkins, Wirtschaftsprüfer und Senior Partner bei Ecovis in London, UK
?Ich glaube, dass sich trotz der ausgesprochen angespannten Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei nicht viel verändert hat für deutsche Unternehmen in der Türkei. Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner der Türkei. Es ist der wichtigste Exportmarkt, der zweitwichtigste Importeur und der sechstgrößte Investor in der Türkei. Bisher ist mir nichts von Problemen deutscher Unternehmen bekannt. Es hat bislang ja weder Änderungen in der Steuergesetzgebung noch andere gesetzliche Änderungen gegeben. Ich habe mich eingehend nach Problemen oder nach Diskriminierung deutscher Firmen wie Daimler und Siemens, aber auch von Mittelständlern erkundigt. Kein Unternehmen hat über Schwierigkeiten irgendwelcher Art berichtet. Allerdings gibt es Sorgen, was künftige Investitionen anbelangt. Die jüngsten Entwicklungen infolge des gescheiterten Militärputsches und des folgenden Ausnahmezustands haben für wachsende Beunruhigung gesorgt. Immer mehr Menschen suchen nach Investitionsmöglichkeiten im Ausland.?
Dr. Celal Çelik, Steuerberater und Partner bei Ecovis in Istanbul, Türkei
?Es hat bislang in den USA keine Änderungen in der Steuerpolitik oder bei internationalen Handelsgesetzen gegeben. Es gibt viele Schlagzeilen und Sorgen, aber unser Regierungssystem gesteht dem Präsidenten nur begrenzte Befugnisse zu, die Gesetzgebung zu ändern. Er hat einige bemerkenswerte Vorschläge gemacht, aber die müssen vom Kongress angenommen werden. Obwohl er Republikaner ist, hat Präsident Trump bisher keinen Weg gefunden, mit seiner Republikanischen Partei im Kongress zusammenzuarbeiten. Deshalb hat er bisher sehr wenig erreicht. Glücklicherweise haben die Gründerväter eine Verfassung geschaffen, die eine Gewaltenteilung (checks and balances) zwischen Präsident, Kongress und Justiz vorsieht. Trotz all des Lärms funktioniert das System.?
James Smart, Partner bei Ecovis in Philadelphia, USA
Das Beratungsunternehmen Ecovis unterstützt mittelständische Unternehmen. In Deutschland zählt es zu den Top 10 der Branche. Etwa 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in den mehr als 100 deutschen Büros sowie weltweit in Partnerkanzleien in über 60 Ländern. Ecovis betreut und berät Familienunternehmen, inhabergeführte Betriebe sowie Freiberufler und Privatpersonen. Um das wirtschaftliche Handeln seiner Mandanten nachhaltig zu sichern und zu fördern, bündelt Ecovis die nationale und internationale Fach- und Branchenexpertise aller Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwälte und Unternehmensberater. Jede Ecovis-Kanzlei kann auf diesen Wissenspool zurückgreifen.
Darüber hinaus steht die Ecovis Akademie für fundierte Ausbildung sowie für kontinuierliche und aktuelle Weiterbildung. All dies gewährleistet, dass die Beraterinnen und Berater ihre Mandanten vor Ort persönlich gut beraten.
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Datum: 15.01.2018 - 08:00 Uhr
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