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#Metoo in Deutschland: Schauspielerinnen werfen Dieter Wedel sexuelle Belästigung vor - der Regisseur weist die Anschuldigungen zurück

ID: 1566792


(ots) - Im Magazin der Wochenzeitung DIE ZEIT erheben
Frauen zum Teil schwere Vorwürfe wegen sexueller Belästigung gegen
den Fernsehregisseur Dieter Wedel, 75. Es ist das erste Mal in der
Debatte um sexuelle Übergriffe, dass in Deutschland Frauen öffentlich
und unter ihrem Namen einen Beschuldigten nennen.

Eine ehemalige Schauspielerin sagt, Wedel habe sie 1996 in einem
Hotelzimmer in München im Bademantel zu einem Vorstellungstermin
empfangen. "Er hat mich mit Wucht gepackt und gegen die Wand
gepresst." Sie habe "bitte nicht" gerufen, aber er habe sie aufs Bett
geworfen und zum Sex gezwungen.

In einer schriftlichen Stellungnahme, die der Regisseur Wedel dem
ZEITmagazin gab, bestreitet er diesen Vorwurf. Er könne ausschließen,
dass er diese Frau oder eine andere Schauspielerin für ein
Vorsprechen im Bademantel empfangen habe. Dieser Frau gegenüber "war
ich definitiv nie gewalttätig, ich habe sie nicht ''gepackt'', ''an die
Wand gepresst'' und auch nicht ''mit Gewalt zum Geschlechtsverkehr''
gezwungen", sagt Wedel.

Eine weitere ehemalige Schauspielerin berichtet, wie Wedel sie
1991 zu einem Casting in ein Bremer Hotelzimmer gebeten habe. Ohne
Vorwarnung habe er sie bedrängt, ihre Bluse aufgerissen und versucht,
sie rückwärts auf die Couch zu werfen. Sie habe sich gewehrt und ihn
angeschrien. Da habe ihr Wedel den Hals zugedrückt. "Ich bekam große
Angst und wehrte mich mit aller Kraft", sagt die Frau. Es sei ihr
gelungen, sich Wedel zu entziehen.

Wedel weist auch diesen Vorwurf zurück. Er schließe aus, dass er
die Frau in sein Hotelzimmer gebeten habe, sich auf sie gestürzt, ihr
die Bluse zerrissen und sie auf die Couch geworfen habe. Er sei ihr
nie an die Gurgel gegangen oder habe sonst in irgendeiner Form Gewalt
gegen sie verübt.

Auch ehemalige Mitarbeiter von Dieter Wedel sprechen im




ZEITmagazin darüber, wie sie seinen Umgang mit Schauspielerinnen
erlebt haben. Ein Kameramann und ein weiteres führendes Teammitglied
erinnern sich daran, wie Dieter Wedel bei den Dreharbeiten zur
"Affäre Semmeling" Anfang der 2000er Jahre eine Schauspielerin vor
der gesamten Crew angebrüllt und über Monate bei den Dreharbeiten
unter Druck gesetzt habe. Diese Schauspielerin habe ihnen damals
erzählt, dass sie zuvor Wedels sexuelle Annäherungsversuche abgewehrt
habe. "Die Schauspielerin, die nicht mit ihm schlafen wollte, hat er
fertiggemacht", sagt der Kameramann. Die Frau selbst bestätigt diesen
Vorfall.

Wedel schreibt zu diesem Vorwurf, er sei oftmals laut gewesen und
habe sein Unverständnis, etwa wenn Schauspieler ihre Rollen nicht
hinreichend beherrschten und nur schlecht vorbereitet oder ihm nicht
ausreichend begabt erschienen, auch grob zum Ausdruck gebracht.
"Unzutreffend ist aber, dass derartige Handlungen im Zusammenhang mit
sexuellen Forderungen oder Avancen Frauen gegenüber standen." Den
kompletten ZEITmagazin-Text finden Sie auf ZEIT ONLINE unter http://w
ww.zeit.de/zeit-magazin/2018/02/dieter-wedel-regisseur-sexuelle-ueber
griffe-vorwuerfe



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Datum: 03.01.2018 - 16:36 Uhr
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