neues deutschland: Vertreter von Fußballfan-Projekten kritisieren Vorgehen der Polizei
(ots) - Vertreter von Fußballfan-Projekten haben sich
positiv über die Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fußballbund (DFB)
geäußert. "Es ist bemerkenswert, dass die Verbände gerade einen ganz
anderen Weg gehen als Polizei und Politik", sagt Sophie Gerschel,
Sprecherin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, der in
Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland"
(Mittwochausgabe). Im Doppelinterview ziehen sie und Michael Gabriel
von der Koordinierungsstelle Fanprojekte dieses Fazit aus den seit
diesem Sommer laufenden, nicht öffentlichen Gesprächen zwischen
Fanvertretern, dem DFB und der Deutschen Fußball Liga. Gerschel und
Gabriel loben den DFB für seinen Willen zur Veränderung und erwarten
konkrete Ergebnisse der Gespräche.
Viel Kritik gibt es für das Vorgehen der Polizei. "Es kippt gerade
Einiges", meint Michael Gabriel: "Aufgrund der vielen als willkürlich
empfundenen Polizeimaßnahmen, lässt in den Kurven die Bereitschaft
zur Verständigung nach." Beispielsweise hätten in dieser Saison
Hunderte Fans aus Bremen, Dortmund, Dresden oder Schalke die Stadien
gar nicht erst erreicht, weil sie in polizeiliche Maßnahmen gekommen
sind. "Und zwar ohne, dass es vorher groß strafwürdiges Verhalten
gegeben hätte", erzählt Gabriel. "Dieses Jahr ist es richtig
eskaliert", berichtet Sophie Gerschel aus Hamburg: "Polizeibeamte,
die nicht als solche zu erkennen waren, haben Bremer Jugendliche mit
gezogener Waffe aus ihren Autos geholt." Die jüngsten Razzien gegen
die von Sozialarbeitern geleiteten Fanprojekte in Dresden und
Darmstadt verurteilen beide. "Hier macht die Justiz ihre fehlende
Anerkennung und Respektlosigkeit gegenüber unserer Arbeit sehr
deutlich", so Gerschel.
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Datum: 26.12.2017 - 16:52 Uhr
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