Ägypten: Keine weiteren Delfinarien - keine Fremdansiedlung von Delfinen im Roten Meer
(ots) - Bei einem Treffen der beiden Geschäftsführer der
deutschen Tierschutzorganisationen ProWal, Andreas Morlok, und des
Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF), Jürgen Ortmüller, im
Umweltministerium in Kairo mit Dr. Luay El Sayed (Coordinator of
Wildlife Program), wurde bestätigt, dass in Ägypten zukünftig keine
weiteren Delfinarien gestattet werden.
Für die drei vorhandenen Delfinarien in Ägypten in Hurghada und
Sharm el Sheikh bedeutet dies, dass bei einem eventuell
erforderlichen Neubau eines Delfinariums nur ein Transfer aus den
bereits vorhandenen Delfinarien durchgeführt werden darf, so Dr. El
Sayed.
Ägypten ist Mitglied des Abkommens der Bonner Konvention
(Convention on Migratory Species CMS) zur Erhaltung wandernder wild
lebender Tierarten. Eine Ansiedlung von Delfinen im Roten Meer, die
nicht von dort stammten, sei demnach nicht gestattet, weil die
vorhandenen Populationen der Großen Tümmler und Spinnerdelfinen vor
Kreuzungen mit anderen Delfinen geschützt werden müssten.
Andreas Morlok (ProWal): "Es ist skandalös, dass von skrupellosen
Delfinarien-Betreibern Delfine aus Russland oder gar aus Treibjagden
in Japan gekauft wurden und von ihnen auch noch behauptet wird, dass
sie Artenschutz betreiben, wohlwissentlich, dass sie niemals ihre
Delfine jemals wieder ins Meer zurückbringen können."
Bei dem Gespräch mit den beiden Geschäftsführern sowie der
Tierschützerin Rebecca Akermann aus der Schweiz äußerte Dr. El Sayed,
dass Touristen keine Delfinarien besuchen sollten, sondern es besser
wäre, sich auf das "Dolphin-Watching" zu beschränken. Die ägyptische
Regierung sei davon überzeugt, dass nur diese natürliche Art der
Delfinsichtung mit Booten gefördert werden solle. Dr. El Sayed hat
den beiden Tierschutzorganisationen vorgeschlagen, dass er einen
weiteren Kontakt mit Prof. Moustafa Fouda (Minister Advisor on
Biodiversity Egypt/Head of Environment Management) herstellen wolle,
der Ägypten bei den Tagungen der Bonner Konvention (CMS) vertritt.
Jürgen Ortmüller (WDSF): "Wir werden dem Umweltministerium in
Kairo aus Tierschutzgründen vorschlagen, neben dem Importverbot von
Delfinen nach Ägypten, auch ein Zuchtverbot gesetzlich zu
beschließen. Damit wäre das traurige Kapitel in Gefangenschaft
lebender Delfine in dem Land am Nil eines Tages auch Geschichte."
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Datum: 11.12.2017 - 07:30 Uhr
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