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Spielregeln im Finanzausgleich begünstigen wenige Krankenkassen

ID: 1559969


(ots) - Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) verbucht
in den ersten drei Quartalen 2017 einen Gesamtüberschuss von 2,52
Milliarden Euro. Allerdings verteilen sich die Salden sehr
unterschiedlich auf die einzelnen Krankenkassen und Kassenarten. Eine
Folge von bestehenden Verzerrungen durch den Morbiditätsorientierten
Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA), stellt der Landesverband der
Betriebskrankenkassen (BKK) in Bayern fest.

Sigrid König, Vorständin des BKK Landesverbandes Bayern: "Ein
Schönreden der Zahlen verdeckt die Fakten. Die meisten Kassen würden
gerne die vom Bundesgesundheitsminister propagierten Spielräume für
Beitragssenkungen ausschöpfen. Leider werden aber nur einige wenige
Teilnehmer von den Spielregeln des Morbi-RSA begünstigt, zu Lasten
der anderen."

Die Schere bei den Einnahmen- und Ausgabesalden geht weiter
auseinander. Vornehmlich eine Kassenart kann 44 Prozent der aktuellen
GKV-Überschüsse verbuchen. Ebenso bei den Vermögen. Die eine
Kassenart baut ihr Vermögen stetig überdurchschnittlich auf, andere
hinken bestenfalls hinterher und müssen in Summe Vermögen abbauen.
Die Spielräume für Senkungen der Beitragssätze bleiben für die
meisten Krankenkassen stark begrenzt. König weiter: "Ich vermisse
eine ehrliche, unvoreingenommene und differenzierte Analyse der
vorgelegten Zahlen."

Überdies kommen erhobene Zusatzbeiträge nicht allein den
Krankenkassen und deren Versichertengemeinschaften zugute. Jeder
zusätzlich erhobene Euro subventioniert auch Krankenkassen mit bester
Vermögenslage und geringeren Beitragssätzen. Denn weil auch die
Zusatzbeiträge komplett in den Gesundheitsfonds fließen, werden diese
auch nach dessen Regeln ausgeschüttet: Basis sind stets die
durchschnittliche Ausgaben und die durchschnittlichen Einnahmen.

Beispiel zum Rückfluss des Zusatzbeitrages:





Zur Deckung der Kosten muss eine Krankenkasse einen Zusatzbeitrag
von 1,3 Prozentpunkten erheben. Bei einem Gutverdiener mit 4.000 Euro
Monatseinkommen entspricht dies einem Zusatzbeitrag von 52 Euro, die
komplett in den GKV-globalen Gesundheitsfonds fließen. Zurück aus dem
Fonds an die Krankenkasse kommen aber nur rund 26 Euro; weniger als
die Hälfte von dem, was das Mitglied als Zusatzbeitrag an seine
Krankenkasse entrichtet. Der Hintergrund: Die Rückzahlung bemisst
sich an den durchschnittlichen Beitragseinnahmen der GKV, derzeit
sind dies gut 2.000 Euro.

Der BKK Landesverband Bayern vertritt als Körperschaft des
öffentlichen Rechts die Interessen der Betriebskrankenkassen und
ihrer Versicherten in Bayern. Aktuell zählt der BKK Landesverband
Bayern 16 Betriebskrankenkassen als Mitglieder mit rund 3,1 Millionen
Versicherten (Kassensitz). In Bayern selbst leben knapp 2,4 Millionen
Menschen, die bei einer Betriebskrankenkasse (BKK) versichert sind.
Damit verfügen die Betriebskrankenkassen im Freistaat über einen
GKV-Marktanteil von rund 22 Prozent.



Pressekontakt:
Manuela Osterloh
Pressesprecherin
Ltg. Kommunikation

Tel.: +49 89 74579-421| Fax: +49 89 74579-55421
E-Mail: osterloh(at)bkk-lv-bayern.de | www.bkk-bayern.de
E-Mail: presse(at)bkk-lv-bayern.de
BKK Landesverband Bayern | Züricher Str. 25 | 81476 München
Körperschaft des öffentlichen Rechts | Vorständin: Sigrid König

Original-Content von: BKK Landesverband Bayern, übermittelt durch news aktuell


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Datum: 07.12.2017 - 10:18 Uhr
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