Deutschlands großer Streitatlas 2017 / Uneinigkeit und Recht und Sturheit: Jeder Vierte in Deutschland in Rechtsstreit verwickelt (FOTO)
(ots) -
- Hier wohnt die Wut: Berlin und Leipzig
- Der Streit findet vor allem auf der Straße statt: Ärger im Verkehr
nimmt deutlich zu
- Das streitende Geschlecht: Männer weitaus stärker auf Krawall
gebürstet
- Das Klagen der Generationen: Jüngere streiten zunehmend mehr,
Ältere länger
- Reizbare Deutsche: 25,1 Streitfälle je 100 Einwohner im Jahr 2016
"In Deutschland kann man heutzutage immer schneller in einen
Streit verwickelt werden", beschreibt Peter Stahl, Vorstandssprecher
bei ADVOCARD, dem Rechtsschutzversicherer der Generali in
Deutschland, die Streitlage der Nation. "Die Frage, wer Recht hat,
wird immer öfter juristisch geklärt. Es wird immer mehr gestritten,
zunehmend auch wegen eher geringer Streitwerte. Dies liegt sicherlich
auch an der steigenden Anzahl von Gesetzen und Verrechtlichung der
Gesellschaft." Zudem streitet Deutschland verbissener: "Bis ein
Streit endlich beigelegt werden kann, dauert es immer länger", so
Stahl.
Dies belegt "Deutschlands großer Streitatlas 2017", die Neuauflage
einer großangelegten Studie, die erstmals im Jahr 2013 durchgeführt
wurde. Seit dem Zeitpunkt der ersten Erhebung wurden insgesamt 1,7
Millionen Streitfälle der ADVOCARD ausgewertet. "Diese einzigartige
Analyse erlaubt uns wertvolle Einsichten in die Streitkultur
Deutschlands", wie Peter Stahl betont.
WILDER WESTEN, HITZKÖPFIGE BERLINER UND COOLE BREMER
Der Studie zufolge ist das Streitaufkommen bundesweit um 2,8
Prozentpunkte auf 25,1 Prozent gestiegen. Berlin streitet, wie auch
schon in den Jahren zuvor, unter allen Bundesländern am meisten und
liegt inzwischen bei 31,2 Streitfällen pro 100 Einwohner (2014:
29,3). Besonders streitfreudig ist auch Nordrhein-Westfalen: Gerade
das Bundesland, das für seinen Frohsinn bekannt ist, rangiert in
Sachen Streit unter den Bundesländern auf Platz zwei - unter den
Flächenstaaten damit auf Platz eins. Allein sieben Städte in der
Liste der Top-10-Streitstädte liegen in NRW. Die Bremer hingegen
scheinen eher um Ausgleich bemüht zu sein: Das kleinste Bundesland
ist das einzige, in dem das Streitaufkommen stabil geblieben ist (-
0,3 Prozentpunkte). Unter den Städten ist und bleibt Leipzig
Deutschlands unangefochtene "Zoffhochburg" (33,2).
WAS DIE DEUTSCHEN AM HÄUFIGSTEN AUF DIE PALME BRINGT
Die Ursachen für Rechtsstreitigkeiten sind vielfältig. Es lassen
sich jedoch fünf Ursachenfelder abstecken, auf denen Streit besonders
gut gedeiht: Auf Platz eins steht das Privatleben (40,1 Prozent aller
Streitfälle) mit all seinen Facetten z.B. Streit mit dem
Reiseveranstalter, an zweiter Stelle folgt der Straßenverkehr (27,9
Prozent) - hier liegt auch der stärkste Zuwachs (+ 3,2
Prozentpunkte). Das Arbeitsumfeld (13,4 Prozent) belegt den dritten
Platz, auf Platz vier kommt der Bereich Wohnen (11,2 Prozent) und auf
fünf Behörden und Finanzen (7,5 Prozent).
Und was sind die konkreten Streitgründe? Besonders oft streiten
sich die Menschen in Deutschland rund um das Thema Verkehrsunfälle,
über Nachbarschaftsstreitigkeiten, familiäre Themen, mit ihrem
Arbeitgeber über das Gehalt und mit Tourismusanbietern über Mängel
bei Urlaubsreisen.
LIEGT DAS STREIT-GEN AUF DEM Y-CHROMOSOM?
Männer sind offenbar sehr viel mehr auf Krawall gebürstet als
Frauen. Über zwei Drittel aller Streitigkeiten werden von Männern
ausgetragen (67,1 Prozent). Auch wenn der biologische Beweis bisher
fehlt: Das Streit-Gen scheint auf dem Y-Chromosom zu liegen. Ein
differenziertes Bild ergibt sich, betrachtet man die Geschlechter
getrennt: Verkehrsstreitigkeiten sind bei Männern (30,6 Prozent)
weitaus häufiger der Grund für Konflikte als bei Frauen (22,4
Prozent). Für Frauen dagegen bietet der Bereich Wohnen & Mieten
deutlich öfter Anlass zu Streit (13,3 Prozent) als für Männer (10,1
Prozent). Ganz so unterschiedlich sind sich die Geschlechter dann
aber doch nicht: Am häufigsten streiten Frauen genauso wie Männer
über Alltagsthemen: In 40,1 Prozent aller Streitfälle geht es um
Privates, zum Beispiel Erbstreitigkeiten, Trennungen oder Unfälle wie
einen Hundebiss.
MIDLIFE-CRISIS ODER MID-STREIT-CRISIS?
In der Mitte des Lebens scheint den Deutschen nicht nur die
Midlife-Crisis, sondern auch die Mid-Streit-Crisis zuzusetzen:
Menschen zwischen 46 und 55 Jahren streiten sich statistisch gesehen
am häufigsten (28,4 Prozent aller Streitfälle). Insgesamt nimmt der
Anteil an jüngeren Streitenden aber deutlich zu: Vor 15 Jahren (2002)
waren junge Erwachsene unter 36 Jahren für nur 3,1 Prozent aller
Streitfälle verantwortlich - heute sind es bereits 23,7 Prozent.
KURZEN PROZESS MACHEN DIE DEUTSCHEN IMMER SELTENER
Kommt es zum Prozess, kann sich das in Deutschland in die Länge
ziehen: Streitfälle mit einer Dauer von zwölf Monaten und mehr
steigen um vier Prozentpunkte an. Streitigkeiten, die in sechs
Monaten oder weniger beigelegt werden konnten, sind dagegen
rückläufig (- 3,4 Prozentpunkte). Aber es geht auch anders: Der
Anteil sehr schnell gelöster Streitfälle (0 bis 3 Monate) steigt
ebenfalls an (+ 2,6 Prozentpunkte). Peter Stahl sieht in der
steigenden Anzahl sehr kurzer Streitigkeiten auch einen Erfolg
frühzeitiger Rechtsberatung: "Wer sich gleich am Anfang einer
rechtlichen Auseinandersetzung kompetente Unterstützung holt, kann
sich oftmals einen langwierigen Prozess ersparen."
Alle Tabellen und Details zu Deutschlands großem Streitatlas 2017
finden Sie im Anhang.
Auswertungsdetails zu allen deutschen Landkreisen zeigt unsere
interaktive Karte auf http://ots.de/bNC80
Diese können Sie bei Bedarf kostenfrei in Ihr Angebot einbetten.
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- Infografik Deutschland auf Bundeslandebene
- Infografik Deutschland auf Landkreisebene
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gehört zu den größten Rechtsschutzversicherern in Deutschland. Das
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rund 242,1 Millionen Euro. Fast 200 Mitarbeiter kümmern sich um die
Belange der rund 1,4 Millionen Kunden bundesweit. Die Advocard gehört
zur Generali in Deutschland und ist Produktpartner der Deutschen
Vermögensberatung AG (DVAG), der Cosmos Versicherungen und der
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die Produkte gibt es im Internet unter: www.advocard.de.
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Beitragseinnahmen sowie mehr als 13,5 Millionen Kunden der
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