Warum Frauen ihre Seitensprünge häufiger beichten als Männer
(ots) - Frauen gehen genauso oft fremd wie Männer.
Aber nicht nur die Motive für den Seitensprung sind bei Frauen
andere, vor allem im Umgang damit unterscheiden sie sich. Frauen
suchen im Seitensprung vor allem Bestätigung und sehen in einem
offenen Umgang gegenüber ihrem Partner Chancen für die Beziehung.
Männer dagegen suchen zumeist erotische Abwechslung und verschweigen
ihr Fremdbegehren aus Angst, die Beziehung zu zerstören. Das ergab
eine Umfrage der Paarberaterin und Autorin Stephanie Katerle unter
5.000 Mitgliedern der Erotik-Community JOYclub.
Frauen ziehen aus dem sexuellen Abenteuer vor allem ein
gesteigertes Selbstwertgefühl. 27,4% nennen die Tatsache, sich
"wieder begehrt zu fühlen" als wichtigstes positives Ergebnis ihrer
"Seitensprung"-Erfahrungen. Für Männer spielt dies mit 12,7% nur eine
untergeordnete Rolle. Männer sehen dagegen insbesondere die
Möglichkeit, "Dinge auszuprobieren, die mit der Partnerin nicht
ausgelebt werden konnten" (28,7%). Frauen sind da mit 15,3% deutlich
weniger experimentell.
Frauen sehen Chancen, Männer Risiken
Ein weiterer entscheidender Unterschied: Frauen sind ehrlicher und
erzählen ihrem Partner sehr viel häufiger von ihrem Seitensprung. Bei
Männern dominiert dagegen der Wunsch, niemanden zu verletzen und die
Partnerin nicht zu verlieren. Gefragt danach, ob es "etwas bringt,
danach darüber zu reden", plädieren 34,7% der Frauen für absolute
Ehrlichkeit. Bei den Männern sind das lediglich 19,5%.
49,4% der Frauen sehen in einem offenen Gespräch die Chance, zu
vereinbaren, wie sie mit ihrem Partner in Zukunft leben wollen. Das
sehen Männer kritischer. 40,9% sind sogar der Meinung, ein offenes
Gespräch führe zum Scheitern der Beziehung und Seitensprünge sollten
lieber geheim gehalten werden.
Stephanie Katerle: "Die Ergebnisse der JOYclub-Umfrage werden
durch wissenschaftliche Studien gestützt, nach denen Männer eine
Beziehung eher als statisches und endgültiges Konstrukt verstehen,
während Frauen hingegen stärker an die Beziehung als kontinuierlich
neu zu verhandelnden Prozess glauben. Entsprechend scheinen Frauen
einen Seitensprung mit Aufbruchsstimmung zu verbinden und als Chance
zu verstehen. Männer dagegen fürchten, dass Eingeständnisse das
gesamte Beziehungskonstrukt in Frage stellen und einen Zusammenbruch
herbeiführen."
Expertin plädiert für aufgeklärte Monogamie
Um den Widerspruch zwischen modernen Diskursen und altmodischer
Praxis aufzulösen, plädiert die Autorin für eine "aufgeklärte
Monogamie", die den Seitensprung als "erwartbare Nebenwirkung einer
Beziehung" akzeptiert. Dies führe dazu, dass man sich einerseits eher
traut, mit dem anderen über Bedürfnisse zu sprechen und andererseits
der Seitensprung nicht zwangsläufig zur tränenreichen Trennung führen
muss.
Buchprojekt
Die JOYclub-Umfrage war Teil der Recherchen für das Buch
"Seitensprünge: Warum Untreue nicht zur Trennung führen muss" von
Stephanie Katerle. Es erscheint im März 2018 im Verlag Klett-Cotta.
Über JOYclub
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Aufgeschlossenheit, Toleranz und eine explorative Veranlagung sind
verbindende Merkmale der über 2,6 Millionen Mitglieder. Dabei bewegen
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Datum: 01.12.2017 - 09:48 Uhr
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