TUI Cruises distanziert sich vom Walfang und stoppt vorübergehend Anlandungen auf den Färöer-Inseln
(ots) - Seit 2014 interveniert das Wal- und
Delfinschutz-Forum (WDSF) gegenüber dem Kreuzfahrtunternehmen TUI
Cruises, seine Anlandungen auf den Färöer-Inseln aufgrund der dort
alljährlich stattfindenden Walmassaker aufzugeben. Nach persönlichen
Kontakten des WDSF zu Udo Lindenberg, der sich den Protesten
angeschlossen hatte, nachdem er selbst auf Mein Schiff seine
Rockliner-Show veranstaltete, lenkte das Unternehmen jetzt ein und
schrieb dem WDSF, dass sie die Färöer-Inseln im Jahr 2019 nicht mehr
anlaufen.
In Stellungnahmen von TUI Cruises gegenüber dem WDSF heißt es:
"Von dem Walfang auf den Färöer-Inseln distanzieren wir uns. Ein
Boykott der Färöer-Insen wird nicht dazu beitragen, dass dort mit der
blutigen, jahrhundertealten Tradition des Walfangs gebrochen wird.
Finden sich in unseren Fahrtgebieten artenschutzbedenkliche
Praktiken, führen wir mit unseren Partnern vor Ort einen direkten
Dialog. Das gilt auch für die Färöer-Inseln. Wir verurteilen die
Ausübung der dortigen Waljagd aufs Schärfste."
Weiter schreibt TUI Cruises dem WDSF: "Wir kommen den Wünschen
unserer Gäste nach mehr Vielfalt nach und haben nun, nachdem das
Unternehmen mit keinem seiner Schiffe die Färöer-Inseln im Sommer
2019 anlaufen wird, alternativ entweder einen Seetag eingebaut oder
laufen einen anderen attraktiven Hafen in Stavanger in Norwegen oder
Invergordon in Schottland an." Nach Aussage der Pressesprecherin von
TUI Cruises, Godja Sönnichsen, gegenüber dem WDSF-Geschäftsführer
Jürgen Ortmüller würde sich der Anlandungsstopp allerdings nur auf
das Jahr 2019 beziehen.
Ortmüller: "TUI Cruises ist eine harte Nuss. Wir hatten immer
wieder darauf hingewiesen, dass die Sichtung eines des vielen
blutigen und grausamen Walmassaker durch Kreuzfahrtgäste mit ihren
Kindern in unmittelbarer Nähe der Anlandungshäfen mit den
Schlachtbuchten zu einem lebenslänglichen Trauma führen kann. Die
Entscheidung von TUI Cruises ist richtig, die Begründung und die
Beschränkung der Anlandung nur für 2019 aber halbherzig, denn ein
Boykott der Inselgruppe kann durchaus zu einem Umdenken bei den
brutalen Treibjagden führen. Es waren nicht nur Wünsche von Gästen
nach mehr Vielfalt, wie TUI Cruises schreibt, zumal ein alternativer
Seetag wohl kaum dazu beiträgt, sondern in erster Linie die vielen
Proteste auf Facebook von Tierfreunden gegenüber dem Unternehmen.
Dass Tierschützer mit ihren Protesten Udo Lindenberg aktiviert haben,
bezeichnet die Pressesprecherin Sönnichsen als unfair."
Aida, HapagLloyd, Costa Crociere und TransOcean hatten dem WDSF
nach heftigen Interventionen und Protesten bereits in den Vorjahren
zugesagt, die Inselgruppe zum Schutz ihrer Gäste und aus
Tierschutzgründen dauerhaft nicht mehr anzulaufen. Das WDSF hofft,
dass nachdem künftig mehr als 20.000 Gäste und Crewmitglieder von
allen deutschen Kreuzfahrtunternehmen ausbleiben, die Färöer-Inseln
ihre alte Tradition überdenken und stoppen. Im Jahr 2017 wurden auf
den Färöer-Inseln etwa 1.600 Grindwale und andere Delfinarten bei 23
Treibjagden öffentlich in den Inselbuchten abgeschlachtet.
Über die Hintergründe berichtet das WDSF auf seiner Homepage:
http://ots.de/2eDEE
Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
Gesellschafter-Geschäftsführer
Mobil: 0151 24030 952
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Datum: 24.11.2017 - 10:47 Uhr
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