Deutsche Chemie sieht Digitalisierung und Nachhaltigkeit als wichtigste Wachstumstreiber / Zweifel am Nutzen von M&A /
CHEMonitor-Studie identifiziert Wachstumstreiber in der deutschen Chemieindustrie
(ots) - Die Mehrheit der befragten Chemiemanager
erwartet für ihr Unternehmen in den nächsten fünf Jahren ein Wachstum
in der Region Europa. Gleichzeitig ist jedoch die Zufriedenheit mit
dem Standort Deutschland im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von
über 20% dramatisch zurückgegangen. Wichtigste Wachstumstreiber sind
Digitalisierung und Nachhaltigkeit. M&A gelten dagegen nicht als
Garant für Wachstum. Das sind die Ergebnisse der aktuellen
CHEMonitor-Trendstudie des Beratungsspezialisten CAMELOT Management
Consultants in Kooperation mit der Fachzeitung CHEManager.
Die deutsche Chemiebranche schätzt die konjunkturelle Entwicklung
in Europa in den nächsten fünf Jahren als positiv ein. Die Ergebnisse
des aktuellen 29. CHEMonitor-Trendbarometer spiegeln jedoch auch
Unsicherheit wider: Nur noch 68% statt 90% (Oktober 2016) der
CHEMonitor-Panel-Teilnehmer bewerten den Standort Deutschland mit
"gut" oder "sehr gut". "Der deutliche Rückgang der
Standortzufriedenheit ist eine Reaktion auf den in Deutschland
offensichtlichen Nachholbedarf in der Digitalisierung sowie auf die
zunehmenden Engpässe in der Logistik und Verkehrsinfrastruktur.
Angesichts der positiven Wachstumsperspektiven in Europa wird sich
diese Unzufriedenheit verstärken", kommentiert Dr. Josef Packowski,
Managing Partner bei CAMELOT, die Ergebnisse der aktuellen
CHEMonitor-Befragung.
Wachstumstreiber Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Die Chemiebranche steht aktuell vor einer vierten
Industrierevolution. Dies spiegelt auch die Meinung des
CHEMonitor-Panels wider: 76% der befragten Manager sehen die
Digitalisierung als "sehr wichtig" für das Wachstum und die
Wettbewerbsfähigkeit sowohl des eigenen Unternehmens als auch der
gesamten Chemieindustrie an. Dr. Sven Mandewirth, Partner und
Chemieexperte bei CAMELOT, warnt jedoch: "Digitalisierung und
Automatisierung sind als bedeutende Wettbewerbsfaktoren in der
Chemieindustrie zwar erkannt, aber oftmals noch nicht umgesetzt. In
vielen Fällen geht die Realisierung nicht über punktuelle
Leuchtturmprojekte hinaus." Ein ähnlich bedeutender Wachstumstreiber
für Unternehmen (68%) und Branche (78%) ist das Thema Nachhaltigkeit.
Geringere Bedeutung messen die Umfrageteilnehmer dagegen der
Kreislaufwirtschaft bei.
Organisches Wachstum durch neue Produkte
Befragt nach den Treibern für organisches Wachstum, nennen die
befragten Chemiemanager "neue Produkte" (50%), "neue integrierte
Kundenlösungen und Serviceleistungen" (34%) sowie "verbesserte
Prozesse durch Digitalisierung und Automatisierung" (28%). In Bezug
auf die wachstumssteigernde Wirkung von Fusionen und Übernahmen
(M&A), die in der Chemieindustrie aktuell sehr stark zu beobachten
sind, ist die Branche erstaunlich zweigespalten: 65% der Befragten
glauben, dass M&A die Wettbewerbsposition verbessern und zu mehr
Wachstum führen. 60% sind dagegen der Meinung, dass bei den
Transaktionen zunehmend kurzfristige Finanzerfolge und nicht
nachhaltige Wachstumsstrategien im Vordergrund stehen.
Veraltete IT und schwerfällige Organisation hemmen Wachstum
Befragt nach unternehmensinternen Wachstumshürden messen die
Chemiemanager einer "veralteten IT-Systemlandschaft" die stärkste
wachstumsbremsende Wirkung zu. Als ebenso gravierend wird eine
"schwerfällige Unternehmensorganisation mit langen
Entscheidungswegen" angesehen. Auf Platz drei stehen mit je 25%
"limitierte Produktionskapazitäten" und "fehlende
Investitionsmittel". Was externe Wachstumshürden betrifft, nennen die
Studienteilnehmer vor allem "steigende Energie- und Rohstoffkosten"
(65%), "Mangel an qualifiziertem Personal" (57 %) sowie
"regulatorische Auflagen der EU" (54 %).
Das aktuelle 29. CHEMonitor-Trendbarometer steht zum kostenlosen
Download unter www.camelot-mc.com zur Verfügung.
Über die CAMELOT Management Consultants AG
CAMELOT Management Consultants ist der weltweit führende
Beratungsspezialist für Value Chain Management in der Prozess-,
Konsumgüter- und Fertigungsindustrie. Das Unternehmen ist Teil der
CAMELOT Gruppe mit weltweit 1.700 Mitarbeitern und Hauptsitz in
Mannheim. Der integrierte Beratungsansatz und die enge Zusammenarbeit
mit zahlreichen renommierten Technologiespezialisten garantieren den
Projekterfolg über alle Phasen der Beratung hinweg: von der
Entscheidungsfindung bis hin zur organisatorischen und technischen
Umsetzung.
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Datum: 22.11.2017 - 10:00 Uhr
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