NOZ: NOZ: Roeland Wiesnekker: Mit fast 50 doch noch Schweizer geworden
(ots) - Roeland Wiesnekker: Mit fast 50 doch noch
Schweizer geworden
Schauspieler: Ich wollte mitbestimmen und wählen gehen - Am runden
Geburtstag wird er arbeiten - Hauptrolle im neuen Prag-Krimi der ARD
- Seine Texte lernt er immer noch in der Kneipe
Osnabrück. Roeland Wiesnekker (49), Schauspieler mit
niederländischen Wurzeln, hat kurz vor seinem 50. Geburtstag die
Staatsbürgerschaft seines Geburtslandes Schweiz angenommen: "Seit
Oktober bin ich jetzt auch Schweizer, was sich nach knapp 50 Jahren
ganz seltsam anfühlt", sagte Wiesnekker der "Neuen Osnabrücker
Zeitung" (Samstag). Zur Begründung fügte der Sohn niederländischer
Eltern hinzu: "Ich bin jetzt so lange hier und hätte eigentlich auch
mal Lust, mitzubestimmen, wählen zu gehen und nicht nur immer meinen
Senf dazuzugeben. Jetzt habe ich beide Staatsbürgerschaften, sonst
hätte ich es auch nicht gemacht. Aber es fühlt sich seltsam an,
plötzlich nicht mehr ,Der Ausländer'' zu sein, der ich immer war in
diesem Land." Wiesnekker war am 25. November 1967 in Uster bei Zürich
geboren worden und lebt heute mit seinem Sohn in Zürich. Seinen
runden Geburtstag aber werde er wohl bei den Dreharbeiten für den
neuen Prag-Krimi der ARD verbringen, in dem er die Hauptrolle spielt:
"Ich werde wahrscheinlich in den Geburtstag hinein arbeiten, auch
wenn das jetzt nicht so lustig ist. Aber wir drehen dann immer noch
in Prag, das geht bis kurz vor Weihnachten." Aufgegeben hat
Wiesnekker hingegen die Rolle des Kommissariatsleiters Riefenstahl im
Frankfurter Tatort: "Die Rolle hat mir einfach zu wenig Futter
gegeben. Es zeichnete sich auch nicht ab, dass man die Rolle mehr
einbindet. Das war keine einfache Entscheidung - ich mochte die
Kollegen sehr und fand es auch spannend, mit wechselnden Regisseuren
im gleichen Format zu arbeiten. Aber für mich waren das gerade mal
zehn bis zwölf Drehtage im Jahr. Es war mir einfach zu wenig. Wenn
schon, dann wäre ich lieber Tatort-Kommissar mit mehr Verantwortung
für das Ganze." Seine Texte lernt der Schauspieler noch immer mit
Vorliebe in einer Kneipe: "Es ist tatsächlich eine Sache der
Konzentration. Wenn ich zu Hause lerne und es ist still, dann werde
ich schnell müde. In der Kneipe kann ich mich aber konzentrieren. Ich
schalte ab und zu mal für drei Minuten ab, gucke mir ein paar Leute
an und mache dann weiter. Das Wichtige ist der Wechsel zwischen
Anspannung und Entspannung. Musik stört mich dabei überhaupt nicht,
und auch das Stimmengewirr höre ich gar nicht." Noch mal 20 wäre er
nicht gern, betonte Wiesnekker weiter: "Von 20 bis 30 war für mich
eine ganz spannende, aber auch schwierige Zeit. Ich hatte da so meine
Probleme mit mir selbst, dem Leben, dem Beruf und der Liebe. Das war
mein Selbstfindungsjahrzehnt, durchaus mit schönen Seiten, aber eben
schon schwierig."
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Datum: 18.11.2017 - 07:00 Uhr
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