Deutsche Industrie wächst auch bei Kohleausstieg
(ots) - Studie des BDI wertet die Energiewende für die
Industrie als positiv - Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht Anzeichen
für Trendwende - Auch die Sondierungsparteien sollten nun endlich die
Klimaschutz-Scheuklappen abnehmen
Der Deutschen Umwelthilfe heute vorab zugespielte Ergebnisse der
bisher unveröffentlichten Studie "Klimapfade für die deutsche
Industrie" zeigen positive Wirkungen von Klimaschutzmaßnahmen für die
deutsche Industrie. Die Studie wurde vom Bundesverband der deutschen
Industrie (BDI) in Auftrag gegeben. Bei einer CO2-Reduktion um 80
Prozent bis 2050 gegenüber 1990, entsteht selbst im nationalen
Alleingang ein leichter Zuwachs beim Bruttoinlandsprodukt, der
zwischen +0,4 und +0,6 Prozent gegenüber einem weniger ambitionierten
Referenzszenario liegt.
"Damit kommt der BDI durch eine von ihm selbst in Auftrag gegeben
Studie der Realität ein Stückchen näher", sagt Sascha
Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH. "Reduzierte fossile
Energieerzeugung, erneuerbare Energien und Energieeffizienz wirken
sich positiv auf die Wertschöpfung im Land aus. Dies sollten nun auch
die industrienahen Sondierungsparteien FDP, CDU und CSU zur Kenntnis
nehmen und den Klimaschutz nicht weiter torpedieren. Die deutsche
Industrie kommt auch ohne Kohlekraftwerke gut zurecht."
"Eine Reduktion der CO2-Emissionen ist ohne Abstriche bei der
Versorgungssicherheit und ohne eine Gefährdung des
Wirtschaftsstandortes Deutschland möglich", unterstreicht Peter
Ahmels, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz bei der DUH. "Je eher
Klimaschutz eine Grundprämisse der deutschen Politik wird, desto
besser kann sich die Industrie an den Transformationsprozess anpassen
und von ihm profitieren. Auch soziale Anpassungsmaßnahmen können so
rechtzeitig umgesetzt werden. Nicht zu reden von den neuen
internationalen Geschäftsfeldern, die erschlossen werden können."
Hintergrund:
Bereits 2009 wurde das jetzige Klimaziel von der damaligen
schwarz-gelben Regierung nach den Meseberger Beschlüssen 2007
formuliert und von jeder folgenden Regierung erneut bestätigt. Es
zeichnet sich jedoch ab, dass schon das nächste Ziel - 40 Prozent
weniger Treibhausgas im Jahr 2020 gegenüber 1990 - nicht erreicht
werden wird, es fehlen bis 2020 noch mehr als zehn Prozent. Die
deutsche Politik scheut sich immer wieder, wirksame
Klimaschutzmaßnahmen zu implementieren und begründet dies
routinemäßig mit einer Gefährdung des Wirtschaftsstandortes
Deutschland.
Link:
Mehr Informationen zum Engagement der DUH gegen Kohlekraft:
http://www.duh.de/projekte/kohle/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner(at)duh.de
Dr. Peter Ahmels, Leiter Energie und Klimaschutz
030 2400867-91, 0151 16225863, ahmels(at)duh.de
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Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse(at)duh.de
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Datum: 15.11.2017 - 17:24 Uhr
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