Grenzschließung verschärft humanitäre Notlage / UNHCR: Massive Hilfe für den Jemen
(ots) - Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen
(UNHCR) ist alarmiert über die Verschlimmerung der humanitären Lage
im Jemen, die durch die aktuelle Grenzblockade eingetreten ist. Die
Schließung der Land-, See- und Luftgrenzen, die am 6. November
begonnen hatte, geht bereits in die zweite Woche.
Die Grenzschließung hat dazu geführt, dass die Auslieferung von
Hilfsgütern nahezu zum Erliegen gekommen ist. Nach UNHCR-Planungen
sollten ursprünglich rund 280.000 Vertriebene im Jemen mit
Basisgütern versorgt werden. Auch UNHCR-Mitarbeiter sind von der
Blockade betroffen. Einige können nicht mehr ins Land einreisen,
andere sitzen im Jemen fest, weil kein Benzin mehr für den Transport
zur Verfügung steht.
"Bis Ende des Jahres sollten eigentlich 140.000 Menschen mit
Hilfsgütern versorgt werden. 13.000 Haushalte sollten Bargeldhilfen
erhalten, um Vorbereitungen für den Winter zu treffen. Außerdem war
geplant, 9.000 Haushalten Mietzuschüsse zu geben. Diese dringend
benötigte Unterstützung ist akut gefährdet", so der Geschäftsführer
der UNO-Flüchtlingshilfe, Peter Ruhenstroth-Bauer.
Weil der gewerbliche Verkehr im Jemen weitgehend stillliegt, sind
die Preise für Nahrung, Wasser, Haushaltsgas und Benzin ins
Astromische gestiegen. In der Hauptstadt Sanaa erhöhte sich zum
Beispiel der Preis für Benzin um 60, für Trinkwasser aus
Tanklastzügen um 133 Prozent. Immer mehr Bedürftige suchen daher
Unterstützung im UNHCR-Zentrum für Vertriebene in Sanaa. Bis zu 800
Menschen sind es täglich. Vor der Grenzschließung waren es zwischen
400 und 600.
Der Jemenkonflikt, der im März 2015 begann, hat sich zur größten
humanitären Katastrophe weltweit entwickelt. 21 Millionen Jemeniten
sind betroffen. Zwei Millionen Vertriebene, eine Million Rückkehrer,
280.000 Flüchtlinge und Asylsuchende kämpfen derzeit ums Überleben.
Aufgrund der katastrophalen Situation im Jemen ruft die
UNO-Flüchtlingshilfe, der deutsche Partner des UNHCR, dringend zu
Spenden auf.
Hilfe für Vertriebene und Flüchtlinge im Jemen:
Spendenkonto UNO-Flüchtlingshilfe
Sparkasse Köln-Bonn
IBAN: DE78 3705 0198 0020 0088 50
BIC: COLSDE33
Stichwort: Nothilfe Jemen
Weitere Informationen und Spenden online unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de/jemen
Pressekontakt:
Dietmar Kappe
Tel. 0228-90 90 86-41
kappe(at)uno-fluechtlingshilfe.de
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Datum: 15.11.2017 - 12:02 Uhr
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