Jemen: Hilfsorganisationen zur Schließung der Grenzen
Gemeinsames Statement von CARE, Oxfam und Save the Children: "Verzögerung der humanitären Hilfe kostet Leben"
(ots) - Anlässlich der temporär geschlossenen
Landesgrenzen im Jemen zeigt sich ein Zusammenschluss von
Hilfsorganisationen, darunter CARE, Oxfam und Save the Children,
stark besorgt. Die Organisationen fordern, dass Hilfsgüter
schnellstmöglich wieder verteilt werden können.
Am Montag hatte die von Saudi Arabien geführte Koalition
angeordnet, temporär alle jemenitischen Landes-, Luft- und Seegrenzen
zu schließen. Unklar ist, wie lange die Grenzschließung andauern soll
und wie humanitäre Hilfsgüter ins Land gebracht werden können. Durch
die unsichere Nahrungssituation und eine Cholera-Epidemie, könnte
jede Verzögerung der humanitären Hilfe Leben kosten.
Johan Mooij, Landesdirektor von CARE im Jemen: "Während wir die
Aussage begrüßen, dass humanitäre Hilfe weiterhin Zugang haben soll,
beobachten wir gleichzeitig, dass Hilfsfrachter am Hafen von Hodeidah
keine Erlaubnis zur Einfuhr erhalten. Wir sind zutiefst beunruhigt,
dass dies direkten Einfluss auf unsere lebensrettende Arbeit hat. Der
Jemen ist nur einen Schritt von einer Hungersnot entfernt, zusätzlich
breitet sich Cholera weiter aus, auch die öffentliche Versorgung
verfällt zunehmend."
Die Schließung der Grenzen bedeutet, dass lebenswichtige und
dringend benötigte Hilfslieferungen ins Stocken geraten und so
hunderttausende Hilfsbedürftige in Gefahr gebracht werden. Schon
jetzt kommen zu wenige Lebensmittel im Jemen an. Diese Lieferengpässe
führen zu erhöhten Nahrungsmittelpreisen und verschlimmern die
ohnehin schon massive Hungerkrise und die weitverbreitete
Unterernährung bei Kindern.
Tamer Kirolos, Länderdirektor von Save the Children im Jemen:
"Millionen Kinder überleben durch den Import von Lebensmitteln und
Medikamenten. Kinderleben stehen auf dem Spiel, wenn diese
Notversorgung auch nur eine Woche ausbleibt. Es ist dringend
notwendig, dass Nothelfer und überlebenswichtige Güter wie Nahrung,
Medizin und Treibstoff durchgehend und ohne Verzögerung in den Jemen
gelangen können und alle Grenzblockaden beseitigt werden."
Solange die von Saudi Arabien geführte Militärkoalition keine
klaren Informationen über das Ausmaß und die Dauer der Maßnahmen
bereitstellt, können die Hilfsorganisationen deren Auswirkungen auf
die Zivilbevölkerung kaum einschätzen. Bleibt die Situation jedoch
unverändert, befürchten die Organisationen, dass sich die ohnehin
schon katastrophale humanitäre und ökonomische Krise weiter deutlich
verschlechtert.
Shane Stevenson, Länderdirektor von Oxfam im Jemen: "Mit 21
Millionen Notleidenden, stellt der Jemen momentan die weltweit größte
humanitäre Krise dar. Um zu vermeiden, dass nicht noch mehr Menschen
sterben und weitere Millionen sinnlos leiden, ist es lebensnotwendig,
dass Hilfe rechtzeitig ankommt und um keine weitere Stunde
aufgeschoben wird. Die Koalition muss jetzt vollständige Klarheit
über alle ihre Maßnahmen schaffen und vor allen Dingen sicherstellen,
dass Hilfeleistungen und humanitäre Arbeit in keiner Weise
beeinträchtigt werden"
Diese Erklärung wurde von folgenden Organisationen unterzeichnet:
1. ACTED
2. Action Contre la Faim
3. ADRA
4. CARE
5. DRC
6. Handicap International
7. Human Appeal
8. International Rescue Committee
9. Islamic Relief
10.MdM
11.NRC
12.Oxfam
13.PU-AMI
14.Relief International
15.Saferworld
16.Save The Children
17.War Child
18.ZOA
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Datum: 09.11.2017 - 09:31 Uhr
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