ARD Forum Sport 2017
#bewegtezeiten - Sportkommunikation im digitalen Wandel
(ots) - Zum fünften Mal seit 2013 tagte heute, 8. November
2017, das ARD Forum Sport, in diesem Jahr beim Hessischen Rundfunk in
Frankfurt. Thema der Diskussion war die zunehmende Digitalisierung
des Sports und der Sport-Kommunikation. Im zweiten Teil der
Veranstaltung ging es in erster Linie um verschiedene mediale
Sport-Angebote sowie über die Konsequenzen der Digitalisierung auf
den Wettbewerb um Sportrechte.
Teil 2: Grenzen und Möglichkeiten für den Sport und den
Sportrechte-Markt
Susanne Aigner-Drews, Discovery Networks Deutschland:
"Das Thema Bundesliga ist für uns eine langfristige Diskussion. Am
Ende des Tages hat der Zuschauer durch die Aufteilung der
Rechtepakete mehr Auswahlmöglichkeiten als jemals zuvor. Das ist
ungemein wichtig, da es Anspruch des Zuschauers ist, Inhalte immer
und überall zu konsumieren. Die Olympischen Winterspiele 2018
hingegen werden für Eurosport das größte operative Sportereignis, das
wir je gestemmt haben."
Hans Gabbe, Sky:
"Die zunehmende Zersplitterung und Konkurrenz bei Sportrechten, zum
Beispiel der Fußball-Bundesliga, kann auch dazu führen, dass die
Anbieter noch schneller noch besser zu werden versuchen. Die
Hauptfrage bei unserer Sportberichterstattung ist aber aktuell, wie
gestalten wir den Sport und erreichen die Sportkonsumenten. Ich
denke, dass in Zukunft der Einzelkunde immer wichtiger wird, dem wir
ein individualisiertes, interagierendes Angebot anbieten müssen. Sky
beschäftigt sich aktuell sehr stark mit der Frage, wie eine Sportart,
außer dem Fußball, in die Mitte der Gesellschaft gebracht werden
kann. Unsere Handballkooperation mit der ARD ist dafür ein gutes
Beispiel. Im Ergebnis brauchten sich beide Medien als Partner, um
auch im Sinne des Handballs eine möglichst große Aufmerksamkeit zu
erreichen."
Axel Balkausky, ARD-Sportkoordinator:
"Der Erwerb von Sportrechten wird generell für uns problematischer,
das hat man nicht zuletzt bei den Verhandlungen um die Olympischen
Spiele gesehen. Dass ein Anbieter alleine Rechte für einen Wettbewerb
bekommt, wird es sicherlich zukünftig immer weniger geben. Wir müssen
also vermehrt auch mit anderen Anbietern gemeinsame Strategien
entwickeln und Kooperationen eingehen, so wie ARD und Sky es beim
Thema Handball umgesetzt haben. Gleichzeitig ist die Entwicklung
neuer Programmangebote wichtig, um auch den kleineren Sportarten eine
größere Plattform zu verschaffen. Das versuchen wir gemeinsam mit dem
ZDF derzeit bspw. mit den European Championships 2018, einer
Bündelung von verschiedenen Europameisterschaften in
Sommersportarten, die zur gleichen Zeit an zwei verschiedenen Orten
stattfinden werden."
Holger Blask, DFL:
"Das Ziel für kommende Rechteverhandlungen muss es sein, dass eine
weitere Zersplitterung der Bundesliga-Pakete nicht stattfindet, da
dies nicht im Sinne der Konsumenten ist. Wir wollen bei dem jetzigen
Modell von zwei Anbietern für die Live-Rechte bleiben."
Kay Dammholz, DAZN:
"Wir müssen mit den Sportarten - mit Ausnahme des Fußballs -
pfleglich umgehen und da sind Kooperationen wichtig. Die meisten
Sportarten brauchen auch die Reichweite des Free-TV. Zudem tut die
Vielfalt der Anbieter auf dem Sportrechtemarkt allen gut. Die
Lizenzgeber haben die Chance ihre Rechte zu verkaufen und wir als
Anbieter können eine große Vielzahl an Angeboten an den Konsumenten
richten."
Pressekontakt:
Swantje Lemenkühler, ARD-Koordination Sport
Tel.: 089/5900-23780, E-Mail: swantje.lemenkuehler(at)DasErste.de
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Datum: 08.11.2017 - 16:46 Uhr
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