Kulturradio vom rbb vergibt Walter-Serner-Preis 2017 an Sannah Jahncke
(ots) - Der Walter-Serner-Preis, vergeben vom Kulturradio
vom rbb und dem Literaturhaus Berlin, geht in diesem Jahr an Sannah
Jahncke für ihre Geschichte "Shining times". Die Geschichte
überzeugte die Jury, weil sie unsentimental und lakonisch, aber
dennoch bewegend und überzeugend aus der Perspektive einer
Geflüchteten in Berlin erzählt. In Sannah Jahnckes Kurzgeschichte
"Shining Times" begegnen wir einer jungen Frau, die von zwei Welten
geprägt ist: Da ist ihre frühere Heimat, aus der sie wegen des
Bürgerkriegs flüchtete, und da ist ihr neues Zuhause Berlin, in dem
sie Deutschkurse besucht und Kafka liest. Jahnckes Geschichte zeigt
in einem kleinen Ausschnitt einer Biographie, wie sich traumatische
Erinnerungen in die Gegenwart schieben, sich aber dennoch immer
wieder Momente des Glücks einstellen.
Über die Autorin
Sannah Jahncke wurde 1989 in Kassel geboren, lebt seit 2010 in
Berlin und studiert Deutsche Literatur an der Humboldt Universität.
Sie hat in Zeitschriften und Anthologien Lyrik und Prosa
veröffentlicht, mehrere Regiehospitanzen gemacht und ehrenamtlich in
der Flüchtlingshilfe gearbeitet. Der Walter-Serner-Preis ist ihr
erster Literaturpreis. 2017 gingen 750 gültige Bewerbungen für den
Walter-Serner-Preis ein. Der Preis (Motto: "Vom Leben in den großen
Städten") ist mit 5.000 Euro dotiert und wird jährlich vom
Kulturradio vom rbb und dem Literaturhaus Berlin vergeben.
Gastjurorin 2017 war die Schriftstellerin Angelika Klüssendorf,
die auch die Laudatio auf die Preisträgerin hält. Der Preis wird am
8. Dezember 2017 im Roten Salon der Volksbühne verliehen. In der Jury
waren außerdem Sabine Büdel und Ernest Wichner vom Literaturhaus
sowie Anne-Dore Krohn und Roland Schneider vom Kulturradio vom rbb.
Am Samstag, dem 9. Dezember, sendet Kulturradio den Siegertext und
die Laudatio von Angelika Klüssendorf in der Sendereihe "Kulturtermin
Literatur" um 19.04 Uhr.
Walter Serner
Walter Serner wurde 1889 in Karlsbad geboren und lebte in Wien,
Berlin und Zürich. Er schrieb unter anderem "Letzte Lockerung. Ein
Handbrevier für Hochstapler" und "Die Tigerin". 1942 wurde er aus
Prag nach Theresienstadt deportiert und von dort weiter in den Wald
von BiÄ·ernieki bei Riga, wo er am 23. August 1942 mit seiner Frau
Dorothea ermordet wurde.
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Datum: 07.11.2017 - 11:11 Uhr
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