Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Missbrauchsvorwürfen in Hollywood, Autor: Claudia Bockholt
(ots) - Hollywood steht für Mythos und Pathos und für
den dicken Tupfen Drama, der jeder wahren Geschichte draufgesetzt
werden muss, weil sich ja sonst niemand dafür interessiert. Das gilt
für Drehbücher - und für Skandale. Mit Harvey Weinstein fing es an.
Er hat völlig zu Recht Job und Ansehen verloren. Dass aber
mittlerweile jeder blöde Anmachspruch unter "sexueller Gewalt"
gehandelt wird, ist gefährlich. Es verwischt die Grenze zu denen, die
tatsächlich durch Missbrauch und Vergewaltigung lebenslang an Leib
und Seele versehrt wurden. Und wer weiß: Vielleicht trommelt in
diesem lärmenden #metoo-Selbstbezichtigungs- und Anklagewirbel auch
jemand mit, der ganz dringend PR braucht. Eine Meinung - etwa zu
Kevin Spaceys Outing - kann jeder haben. Schuldfeststellungen und
Verurteilungen sollte man aber echten Richtern überlassen.
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Datum: 02.11.2017 - 22:34 Uhr
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