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Chips: VDE warnt vor Abhängigkeit von Asien (FOTO)

ID: 1543479


(ots) -
- Technologieverband appelliert an die Politik, die
Mikroelektronik nicht aus der Hand zu geben
- Über 15.000 deutsche Unternehmen erwirtschaften Umsatzvolumen im
dreistelligen Milliardenbereich
- "Deutschland hat das Zeug, Weltmarktführer in der
Digitalisierung zu werden"
- Gesamte Innovationskette vor Ort unerlässlich für Cyber Security

Deutschland ist seit Jahren Weltmarktführer in der
Mikrosystemtechnik (MST), einer Technologie für unzählige
Investitions- und Konsumgüter, mit einem Umsatzvolumen im
dreistelligen Milliardenbereich, jährlichen Wachstumsraten von bis zu
zehn Prozent und knapp einer Million Arbeitsplätze bei über 15.000
MST-Unternehmen mit einem globalen Umsatzanteil von 21 Prozent. "Das
ist weltmeisterlich", konstatierte Dr. Gunther Kegel, Präsident des
Technologieverbandes VDE, heute in München. Aber mit der
Digitalisierung würden die Karten auf dem internationalen Parkett neu
gemischt. "Ohne wettbewerbsfähige Mikroelektronik-Industrie werden
wir abhängig und zum Importeur von Schlüsseltechnologien - fatal für
eine Exportnation. Statt die Produktion aus der Hand in Richtung
Asien zu geben, muss die gesamte Innovationskette vom Chip-Design bis
zur Fertigung vor Ort sein, vor allem eigene Kryptochips, die
Kriminellen den Zugang durch Backdoors von Beginn an verweigern",
warnte Kegel. Deutschland verpasse sonst die Chance, Weltmarktführer
in digitalen Technologien zu werden.

Ohne Mikroelektronik keine Digitalisierung

Chips sind das Nervensystem der Digitalisierung. Im Internet of
Things (IoT) gehen Mikrosysteme online und ermöglichen neue
Anwendungen in Bereichen wie Medizin, Lifestyle, Autonomes Fahren,
Industrie 4.0 oder Smart Energy. MST-Sensoren zählen dabei zu den
wichtigsten "Enablern" des IoT. Prognosen sagen einen Anstieg der




weltweiten Nachfrage von 1 Milliarde in 2007 und 10 Milliarden in
2014 auf 100 Billionen bis 2030 voraus. Ein enormes wirtschaftliches
Potential für die Exportnation Deutschland. Dass die Bundesregierung
bis 2020 eine Milliarde Euro bereitstellt, die zusätzliche
Investitionen der Industrie von 2,3 Milliarden Euro stimulieren
sollen, begrüßt der Technologieverband. "Aber während wir diese
Schritte gehen, springen manche Wettbewerber aus Asien staatlich
gedopt bis zur Halskrause in Siebenmeilenstiefeln voran", führte
Kegel auf. Wenn wir in Deutschland unser heutiges Handeln nicht
konsequent auf die Zukunft ausrichteten, fokussiert, unternehmerisch
und schnell, riskierten wir schneller als uns lieb sein wird unsere
Position als Industriestandort im weltweiten Wettbewerb.

Regierung muss Tempo geben

Auf dem globalen Halbleitermarkt fällt Europa erstmals unter die
10 Prozent-Marke. Selbst in seinen Vorzeige-Domänen Automotive und
Industrie ist die deutsche Wirtschaft unterdurchschnittlich
gewachsen. "Bis 2021 werden Europa, aber auch Amerika, weiter Anteile
an Asien verlieren, wo sich jetzt schon mehr als zwei Drittel des
Welthalbleitermarkts konzentrieren", erklärte Kegel. Der VDE
appelliere daher an die neue Bundesregierung die Stellschrauben neu
zu justieren, das Tempo zu erhöhen und den Mikroelektronik-Standort
Deutschland zu stärken. "Wir brauchen schlichtweg eine umfassende
Industrialisierungs- und Digitalisierungsstrategie mit der
Mikroelektronik als Herzstück. High Tech und Innovationen müssen
stärker gefördert, die IKT-Infrastruktur und 5G als
Kommunikationsstandard ausgebaut werden. Und es muss dringend mehr
Geld in die Ausbildung unserer Kinder gesteckt werden, von der Kita
bis zum Studium", forderte Kegel. Allein in den nächsten zehn Jahren
fehlen nach VDE-Prognosen mehr als 100.000 neue IngenieurInnen. Und
die fallen nicht vom Himmel.

Über den VDE:

Der VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik und
Informationstechnik ist mit 36.000 Mitgliedern (davon 1.300
Unternehmen) und 1.600 Mitarbeitern einer der großen
technisch-wissenschaftlichen Verbände Europas. Der VDE vereint
Wissenschaft, Normung und Produktprüfung unter einem Dach. Die
Themenschwerpunkte des Verbandes reichen von der Energiewende über
Industrie 4.0, Smart Traffic und Smart Living bis hin zur
IT-Sicherheit. Der VDE setzt sich insbesondere für die Forschungs-
und Nachwuchsförderung sowie den Verbraucherschutz ein. Das
VDE-Zeichen, das 67 Prozent der Bundesbürger kennen, gilt als Synonym
für höchste Sicherheitsstandards. Hauptsitz des VDE ist Frankfurt am
Main. www.vde.com

#MST2017



Pressekontakt:
Melanie Unseld, Telefon: 069 6308-461, melanie.unseld(at)vde.com

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Datum: 23.10.2017 - 11:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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