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Werder Bremen-Presseservice: Werder kritisiert Polizeimaßnahme während des Nordderbys als überzogen

ID: 1536329


(ots) - Der SV Werder Bremen hat sich seit Samstagabend
intensiv mit der Aufarbeitung der polizeilichen Maßnahme
auseinandergesetzt, in der die Hamburger Polizei vor dem Nordderby
171 Fußballanhänger in 31 Fahrzeugen auf einem Parkplatz unweit des
Volksparkstadions circa sechs Stunden festgehalten, kontrolliert und
erst eine Stunde nach Spielende wieder nach Bremen zurückgeschickt
hat. Nach den bisherigen Erkenntnissen des SV Werder Bremen, die aus
dem intensiven Kontakt mit Beteiligten, Augenzeugen, Fanvertretern
und Polizeibeamten gewonnen werden konnten, bewertet die
Geschäftsführung des SV Werder Bremen die Maßnahme als überzogen und
nicht nachvollziehbar.

"Uns erschließt sich sich nicht, warum bei einer Kontrolle von 31
Fahrzeugen, in der nach Aussage der Polizei mindestens die Hälfte
aller Fahrzeuge unauffällig blieben, die angereisten Fußballfans
nicht zum Stadion weitergeleitet werden konnten, so wie es auf unsere
erste Nachfrage unseren Fanbetreuern und Sicherheitsexperten vor Ort
zugesichert wurde", sagte Werders Präsident und Geschäftsführer Dr.
Hubertus Hess-Grunewald, der sich für eine differenzierte Betrachtung
stark macht. "Die Polizei hat von uns die uneingeschränkte
Unterstützung beim Kampf gegen Gewalttäter und andere Straftäter, sie
soll auch jeden festhalten, der Gewalt propagiert und Waffen und
Pyrotechnik bei sich führt. Aber so, wie wir die Polizeimaßnahmen in
den vergangenen Jahren auch mitgetragen und uns kritisch gegenüber
unseren Fans positioniert haben, so müssen wir diesmal feststellen,
dass dieser Einsatz sehr viele Fragen aufwirft und von uns nicht so
hingenommen werden kann. Wir werden sicher noch intensive Gespräche
führen, weil es eben nicht ausgeschlossen werden kann, dass in dieser
Polizeikontrolle auch völlig unbescholtene Fans hängen geblieben
sind."





Unverständlich ist der Geschäftsführung des SV Werder Bremen auch
das pauschale Misstrauen gegenüber Werder-Fans. "Wenn argumentiert
wird, dass dieser Einsatz gerechtfertigt sei, weil es daraufhin ruhig
am Stadion blieb, müssen wir auf die letzten Nordderbys in Bremen
verweisen, in denen es auch ruhig blieb, obwohl beide Fanszenen vor
Ort und im Stadion waren. Wenn die Argumentation des Hamburger
Polizeisprechers Schule macht, dann können wir gleich die
Gästebereiche aller Bundesliga-Stadien schließen", so Hess-Grunewald,
der sich auch über andere mediale Aussagen der Polizei ärgert. "Wenn
das Argument der Polizei lautet, dass die Fans selbst schuld hätten,
weil sie sich konspirativ nicht an die empfohlenen Reisewege gehalten
hätten, dann müssen wir darauf hinweisen, dass von fast 6.000
Werder-Fans nur etwa 20 Prozent auf dieser Reiseroute ins Stadion
kommen und die individuelle Anreise zu einem Bundesliga-Spiel nicht
verboten ist."

Grund genug für den SV Werder Bremen, intensiv nachzuhaken. "Das
Ziel muss es sein, das Vertrauen zwischen Polizei und Fans nicht
nachhaltig zu beschädigen. Diese Maßnahme am vergangenen Samstag hat
jedoch in dieser Hinsicht aus unserer Sicht mehr Schaden angerichtet
als sie zu einem friedlichen Nordderby beigetragen hat. Darüber wird
zu reden sein", so Dr. Hubertus Hess-Grunewald.



Pressekontakt:
SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA
Franz-Böhmert-Str. 1 c
Michael Rudolph, Direktor Kommunikation
info(at)werder.de
Telefon: 0421/434590

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Datum: 03.10.2017 - 11:04 Uhr
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