zeb.Privatkundenstudie 2017 - Keine Trendwende im deutschen Privatkundengeschäft in Sicht
(ots) - Die negative Ertrags- und Ergebnisentwicklung in
einem der zentralen Geschäftsfelder deutscher Banken, dem
Privatkundengeschäft, wird sich auf absehbare Zeit fortsetzen. Damit
ist die von vielen Marktteilnehmern erhoffte zügige Trendwende zum
Besseren vorerst nicht in Sicht. Dies ist das zentrale Ergebnis der
aktuellen zeb.Privatkundenstudie. Die Strategie- und
Managementberatung zeb, führend in der Beratung von Unternehmen der
europäischen Finanzindustrie, hatte im Juni 2017 zum 17. Mal
untersucht, auf welchem Weg sich das Retailbanking in Europas
wichtigstem nationalen Bankenmarkt befindet und welche Schlüsse
daraus für die Branche gezogen werden müssen.
Beliefen sich die Erträge im deutschen Retailbanking im Jahr 2014
noch auf 52,4 Mrd. Euro, sind sie zum Ende des Jahres 2016 auf rund
49,7 Mrd. Euro gesunken. Diese negative Entwicklung dürfte sich bis
zum Jahr 2020 weiter fortsetzen. Bis dahin erwarten die Experten auf
Basis der zeb-Zukunftsszenarien ein Absinken des Ertragspotenzials
auf dann 45,6 Mrd. Euro. Ulrich Hoyer, Partner bei zeb und Spezialist
für das Retailbanking, führt aus: "Unsere Einschätzung der
Ertragsentwicklung im Retailbanking ist leider negativ. Aufgrund der
zentralen, sich überlagernden Trends, wie z. B. des sich deutlich
ändernden Kundenverhaltens, der äußerst dynamischen Entwicklungen im
Bereich Digitalisierung sowie branchenspezifischer Entwicklungen, wie
der Niedrigzinsphase oder der Regulatorik, können wir aktuell keine
positive Tendenz für das deutsche Privatkundengeschäft erkennen." Den
Berechnungen der zeb.Studie liegt die Annahme zugrunde, dass z. B.
die Risikokosten der Banken im Retailbanking in den kommenden Jahren
auf einem weiterhin eher niedrigen Niveau verharren und sich auch
sonstige Kostenpositionen ohne signifikante Gegenmaßnahmen nicht
substanziell senken lassen.
Begleitend zu fallenden Ertragszahlen dürfte auch das Ergebnis im
deutschen Retailbanking von zuletzt leicht positiven 1,4 Mrd. Euro
ohne Gegenmaßnahmen im Jahr 2016 auf dann -5,6 Mrd. Euro im Jahr 2020
sinken. Hoyer ergänzt: "Ein Ergebnisrückgang von ca. 6 Mrd. Euro
innerhalb weniger Jahre ist für den Markt nur schwer verdaulich. Zur
Einordnung: Will man z. B. nur das Ergebnis des Jahres 2016 auf
vergleichbarem Niveau halten, müssten Kostensenkungen von 17 %
erzielt werden - wozu einzelne Marktteilnehmer im Übrigen tatsächlich
in der Lage wären." Berücksichtigt man zudem, dass das jeweilige
Ambitionsniveau der üblichen Planungsansätze eher auf das Wachstum
der Top- und Bottom-Line ausgerichtet ist, werden die substanziellen
Veränderungsbedarfe aus Sicht von zeb schnell erkennbar und
ganzheitliche Programme zur Verbesserung der Kosten- und
Ertragsstruktur deutlich. Dabei ist auf der Ertragsseite die
strukturelle Margenverschiebung zum Aktivgeschäft ebenso zu
berücksichtigen wie die Tatsache, dass auf Gesamtmarktebene noch
keine substanzielle Entlastung durch ein gesteigertes
Provisionsergebnis erkennbar ist - anders als in anderen europäischen
Märkten, wie z. B. in Frankreich.
Technologische Entwicklungen im Rahmen der Digitalisierung zeigen
perspektivisch Potenziale auf, die an der Kundenschnittstelle für ein
verbessertes Kundenerlebnis sorgen. Gleichzeitig erfordert die
notwendige und vielfach bereits eingeleitete digitale Transformation
erhebliche Investitionen, ohne sich unmittelbar in gleichem Maße
sofort ertragsseitig niederzuschlagen. Aus Sicht der zeb-Experten ist
dieser Transformationspfad allerdings ohne Alternative für etablierte
Marktteilnehmer, da nur so den attraktiven, agilen Angeboten von
FinTechs und anderen Akteuren Paroli geboten werden kann. "Die
laufende Weiterentwicklung und explizite Steuerung der Customer
Journey gewinnt erheblich an Bedeutung", erläutert Dr. Marc
Buermeyer, Senior Manager bei zeb und zusammen mit Ulrich Hoyer
Leiter der Practice Group Retail Banking. "Die Nutzung und das aktive
Management von Kundeninteraktionen in digitalen Kanälen stellt damit
aktuell eine der großen Herausforderungen in der Weiterentwicklung
des Geschäftsmodells in Richtung einer kundenzentrierten Retailbank
dar. Einzelne Anbieter und internationale Erfahrung zeigen, dass
Banken hier durchaus Chancen haben, der wahrscheinlichen Bedrohung
durch "Big Tech" Paroli bieten zu können."
Die Unternehmensgruppe zeb ist an 17 Standorten in 13 Ländern
tätig und bietet maßgeschneiderte und flexible Beratungskompetenz
über die gesamte Wertschöpfungskette von Finanzdienstleistern - von
der Strategie über die Restrukturierung und den Vertrieb bis hin zur
Unternehmenssteuerung, dem Human Capital und der IT. Mit nahezu 1.000
Mitarbeitern und über 190 Mio. Euro Umsatz in 2016 ist zeb inzwischen
die Nr. 1 der Strategie- und Managementberatungen für Banken,
Sparkassen, Versicherer und andere Finanzdienstleister in Europa.
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Christiane Diekmann
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Datum: 26.09.2017 - 11:03 Uhr
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